Auf der Internetseite der bundeseigenen Autobahn GmbH wird sie schon gar nicht mehr angezeigt. Aber jedem, der in den vergangenen Tagen von Süden in Richtung Karlsruhe und Ettlingen unterwegs war, wurde schnell schmerzlich bewusst: Sie ist noch da, die Baustelle auf der A5 an der Anschlussstelle Ettlingen/Rüppurr.
Dabei sollte sie doch Ende November fertig sein. Aber, nein: Sie wird noch bleiben und noch mehrere Wochen für Verkehrsbehinderungen sorgen. Das haben Recherchen unserer Redaktion jetzt ergeben.
In den Morgenstunden herrscht ein Stauchaos, das auch die B3 lahmlegt
Fast zehn Kilometer staut sich am Mittwochmorgen um kurz nach 8 Uhr der Verkehr auf der Nordfahrbahn vor der Baustelle. Kurz darauf passiert am Stauende auch noch ein Auffahrunfall. Wer das rechtzeitig mitbekommt, verlässt die Autobahn an der letzten freien Ausfahrt, Rastatt Nord.
Doch wie schon so oft in den vergangenen Monaten seit Einrichtung der Autobahnbaustelle bei Ettlingen geht auch dort schnell nichts mehr. Schon in der Ausfahrt staut es sich. Immerhin warnt seit einigen Wochen ein Schild vor dieser Staugefahr in der engen Kurve und auf dem Verzögerungsstreifen der Abfahrt Rastatt Nord.
Und auch die B3 wird im Berufsverkehr als Ausweichstrecke regelmäßig zum Nadelöhr. Erst staut es sich in Rastatt an der Kreuzung B462/B3, dann an der bei Pendlern mittlerweile schon berüchtigten B3-Kreuzung in Neumalsch.
Am Mittwochmorgen staut es sich auch dort über mehrere Kilometer. Kurz darauf auf der Höhe von Bruchhausen dann das gleiche Spiel. Kilometerlanger Rückstau von der Auffahrt auf die Autobahn an der Anschlussstelle Karlsruhe Süd.
Gebaut wird noch bis mindestens nächste Woche
An dieser Situation wird sich so schnell auch nichts ändern. Schuld ist das Wetter. Schriftlich heißt es von der Autobahn GmbH: „Aufgrund der (...) ungewöhnlich schlechten Wetterbedingungen im November konnten die witterungsabhängigen Markierungsarbeiten sowie beispielsweise die Hinterfüllarbeiten im Bereich der neuen Stützwand nicht planmäßig abgeschlossen werden.“
Heißt im Klartext: Gebaut wird noch bis mindestens nächste Woche. Sind die noch ausstehenden Arbeiten erledigt, soll laut Autobahn GmbH als Erstes die Sperrung der Anschlussstelle Ettlingen/Rüppurr in Fahrtrichtung Süden aufgehoben werden.
Behinderungen auf der A5 noch über mehrere Wochen
Auf der Autobahn wird es aber auch noch danach Behinderungen und Staus geben. Die baustellenbedingte Verkehrsführung muss zurückgebaut werden.
„Diese Verkehrssicherungsarbeiten werden rund zwei Wochen andauern und mit temporären Fahrstreifeneinzügen verbunden sein“, sagt Petra Hentschel, Pressesprecherin der Autobahn GmbH. Auf ein konkretes Enddatum für alle Arbeiten, will sie sich noch nicht festlegen.
Immerhin: Weitere Arbeiten rund um das Staunadelöhr Ettlingen/Karlsruhe soll es dann aber erst einmal nicht geben. Allerdings geht es ein kleines Stück südlicher 2024 schon wieder los mit Bautätigkeiten an der A5.
Es wird nur geringfügige Auswirkungen und Einschränkungen für Pendler und Reisende geben. Alle drei Fahrspuren bleiben in beide Richtungen erhalten.Steffen Schütz von Via Solutions
über eine auf der A5 geplante Baustelle bei Baden-Baden
Rund um die Anschlussstelle Baden-Baden werden in Fahrtrichtung Norden auf einer Länge von fünf Kilometern der linke und der mittlere Fahrstreifen erneuert.
Der Pressesprecher des dort zuständigen privaten Autobahnbetreibers Via Solutions, Steffen Schütz, versprach auf Anfrage unsere Redaktion aber schon vor einigen Wochen: „Es wird dabei nur geringfügige Auswirkungen und Einschränkungen für Pendler und Reisende geben. Alle drei Fahrspuren bleiben in beide Richtungen erhalten.“ Sie würden lediglich verschwenkt.
Bei der aktuellen Baustelle in Ettlingen/Rüppurr wurde unter anderem die Fahrbahndecke auf rund 3,3 Kilometern Länge erneuert. Als größere Maßnahme zu nennen wäre zudem auch eine Teilerneuerung der Fahrbahn der Rampe Stuttgart-Basel am Autobahndreieck Karlsruhe auf rund 100 Metern Länge. Darüber hinaus wurde laut der Autobahn GmbH die Entwässerungssituation in diesem Streckenabschnitt verbessert.
An der Anschlussstelle selbst wurden die Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen sowie die westliche Abfahrtsrampe erneuert. Zusätzlich wurden den Behörden zufolge die im Streckenabschnitt befindlichen Über- und Unterführungsbauwerken saniert. Kostenpunkt für alles: rund 20 Millionen Euro.