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Drei Fragen Bärlauchsaison

„Blatt für Blatt ernten“: Wildkräuterpädagogin gibt Tipps für Bärlauchsammler

Der Duft unterscheidet ihn eindeutig von giftigen Doppelgängern – und doch greift der ein oder andere beim Bärlauchsammeln zu den falschen Blättern. Wildkräuterexpertin Monika Amann gibt Tipps, wie man das vermeiden kann.

Ein beliebtes Fundstück: Für Bärlauch gehen viele Sammler im Frühling in den Wald. Dabei herrscht Verwechslungsgefahr mit anderen Frühblühern
Ein beliebtes Fundstück: Für Bärlauch gehen viele Sammler im Frühling in den Wald. Dabei herrscht Verwechslungsgefahr mit anderen Frühblühern Foto: Forstamt Karlsruhe

Monika Amann (Foto: Monika Amann) ist Wildkräuterpädagogin und Schwarzwaldguide und bietet auch Führungen zu diesem Thema an. Zum Beginn der Bärlauchsaison gibt sie Tipps für Sammler und Hobby-Köche.

Wo kann man in der Region gut Bärlauch sammeln?
Amann

Monika Amann
Wildkräuterexpertin: Schwarzwald-Guide Monika Amann kennt sich mit Schmackhaftem aus der Natur bestens aus. Foto: Monika Amann

Der Bärlauch bevorzugt nährstoffreiche Auen- und Laubwälder und liebt es halbschattig. Insofern sind der von Buchen geprägte Ettlinger Wald und die Rheinauen gute Anlaufstellen. Im Nordschwarzwald, in der Gegend um Bad Herrenalb, ist Bärlauch eher selten zu finden. Dieses Jahr hat der Bärlauch früher angefangen, auszutreiben, weil die Temperaturen so mild waren. Wegen des Kälteeinbruchs hat er nochmal einen kurzen Wachstumsstopp eingelegt.

Worauf sollte man beim Bärlauchsammeln achten?
Amann

Zunächst mal sollte man das richtige Maß wahren und nicht zu viel sammeln. Ein kleines Körbchen reicht völlig aus. Schließlich will man nicht die Hälfte des Gesammelten am Ende unverwertet wegwerfen. Und dann gibt es die gefährlichen vier Doppelgänger des Bärlauchs, die teilweise sehr giftig sind. Nummer eins ist der Aronstab, der gerne in Bärlauchfeldern wächst, dann gibt es die Maiglöckchen, deren Blätter allerdings aus einem Stängel wachsen, die Herbstzeitlose mit dunklerem Grün und den Salomonsiegel. Bärlauch hat eindeutige Erkennungsmerkmale: Die lanzettlichen Bärlauchblätter wachsen einzeln aus der Zwiebel, sie sind sehr weich. Die Rückseite des Blattes ist nicht ganz so glänzend wie die Vorderseite. Ich kann nur empfehlen, den Bärlauch Blatt für Blatt zu ernten und genau hinzuschauen – denn der Geruch allein, der beim Sammeln irgendwann an den Händen klebt, kann trügen.

Wie kann man Bärlauch verwenden?
Amann

Man kann ihn zum Beispiel zu Pesto verarbeiten, zu Bärlauchbutter oder zu Bärlauchöl. Frisch eignet er sich gut in einer Suppe, im Wildkräutersalat oder als Topping für Spaghetti. Die Blütenknospen kann man einlegen wie Kapern und die sehr geschmackvollen Samen ähnlich wie grünen Pfeffer verwenden. Idealerweise sollte man Bärlauch, wie andere Kräuter auch, nicht mitkochen, da sie dadurch Nährstoffe verlieren. Und obwohl Bärlauch in der Volksheilkunde als Mittel gegen Arterienverkalkung, Bluthochdruck oder auch Frühjahrsmüdigkeit gilt, sollte man nicht zu viel davon essen. Auch hier gilt es, wie beim Sammeln, das richtige Maß zu finden. Bärlauch enthält neben Vitamin C auch Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium. 75 Gramm decken den Tagesbedarf. Übrigens kann man Bärlauch auch ganz einfach im Garten pflanzen, in einem halbschattigen Bereich. Er wächst gut und ist recht anspruchslos, was den Boden angeht.

Internet

Weitere Informationen zur Kursangeboten, Wanderungen und Führungen mit Monika Amann gibt es unter www.amanntour.de.

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