Noch ist mehr als einen Monat Zeit bis zur Bundestagswahl am 26. September. Die Städte und Gemeinden befinden sich organisatorisch bereits im Endspurt. „Wir haben mit den Wahlhelferschulungen begonnen“, berichtet Andrea Metzger-Adolf vom Ordnungsamt.
Vier von 14 notwendigen Schulungen für die 306 Wahlhelfer sind schon gelaufen.
Mit Blick auf die aktuell 28.657 Ettlinger Wahlberechtigten – davon können 1.146 erstmals den Bundestag wählen – rückt aber insbesondere auch die immer beliebtere Briefwahl in den Fokus.
Die Stimmzettel sind da
Just am Mittwoch hat die Stadt Ettlingen die Stimmzettel für die Bundestagswahl erhalten, kommende Woche gehen die Wahlbenachrichtigungen per Post an die Bürger raus.
Es habe durchaus diese Woche schon Leute gegeben, die nachfragten. Man sei aber eben von der Postleitzahl relativ weiter hinten und werde daher etwas später beliefert. Es sei gut, dass die Wahlunterlagen und nun komplettiert werden können.
Viel Stress und viel Arbeit, aber es macht auch Spaß.Andrea Metzger-Adolf, Wahlamt Ettlingen
„Die Auszählung für die Bundestagswahl ist komplexer, da ja Erst- und Zweitstimme unterschiedlich vergeben werden können“, blickt Metzger-Adolf voraus, die für Vorbereitung und Wahlabwicklung mitverantwortlich zeichnet.
„Es ist viel Stress und viel Arbeit, aber es macht auch Spaß.“ Am 26. September rechnet sie mit einem Ergebnis zwischen 20 und 21 Uhr.
Ein großer Anteil der Wahlhelfer seien Aushilfen – rund 100 bis 120. Ansonsten sind städtische Bedienstete verpflichtet, für die Bundestagswahl gilt eine Urlaubssperre. Außerdem natürlich verlässliche Helfer, „die immer angeschrieben werden wollen“.
Hohe Zahl an Briefwahlbezirken
Die Briefwahl war und ist weiter im Trend, noch befeuert natürlich durch Corona – das gilt auch für die kommende Bundestagswahl.
Dieser Tatsache wird mit immer mehr Briefwahlbezirken im Verhältnis zu den ausgewiesenen Wahlbezirken insgesamt Rechnung getragen. In Ettlingen sind es für die Bundestagswahl beispielsweise 36 Urnen- und 15 Briefwahlbezirke, so Andrea Metzger-Adolf.
Die Briefwahlbezirke werden wieder in den Räumen der Volkshochschule und im Rathaus Albarkaden untergebracht.
Teils deutlich über 50 Prozent Briefwähler bei Landtagswahl
Schon die Zahlen der Landtagswahl im März dieses Jahres sprechen in puncto Briefwahl für sich.
In Ettlingen machten laut Wahlamt ganze 53,5 Prozent der Wählenden ihr Kreuzchen per Briefwahl. In den anderen Kommunen im südlichen Landkreis sah es ähnlich aus.
In Rheinstetten waren es 47,6 Prozent, in Malsch 55,8 Prozent und etwa in Waldbronn rund 58 Prozent.
Rekorde schon bei der Bundestagswahl 2017
Es gibt aber auch weniger briefwahlfreudige Kommunen. So meldet der in Karlsbad mit der Wahlabwicklung zuvorderst betraute Jürgen Augenstein 34 Prozent bei der Landtagswahl, bei der Bundestagswahl 2017 wurden indes aber nur 21,9 Prozent Briefwähler registriert.
Mit einer hohen Briefwahlquote wird bei den Wahlämtern jedoch auf jeden Fall gerechnet. Schon 2017 wurden aus allen Albgau-Kommunen Briefwahl-Rekorde vermeldet.
Hunderte Erstwähler bekommen Wahlunterlagen
Der Wahlkampf nimmt inzwischen gehörig Fahrt auf, die heiße Phase beginnt. Bei der Wählerklientel versuchen die Parteien und ihre Kandidaten möglichst viele der Wahlberechtigten zu gewinnen.
Neben dem bereits erwähnten Ettlingen sind es in der Großen Kreisstadt Rheinstetten nach aktuellem Stand 15.884 (davon 637 Bundestags-Erstwähler) für sich zu gewinnen.
In Karlsbad können Stand jetzt 11.981 Menschen wählen gehen (523 Erstwähler), in Malsch 10.780 (485 Erstwähler), in Waldbronn 9.811 (365 Erstwähler) und in Marxzell werden 4.041 Wahlberechtigte, davon 126 Erstwähler, gezählt.