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Winzer präsentieren sich

Prickelnde Sache: Ettlingen und Epernay feiern beim Champagnerfest ihre Freundschaft

Winzer aus der französischen Partnerstadt laden zum Probieren ein. Für die Besucher hat Ettlingens Oberbürgermeister einen besonderen Tipp.

Gut gelaunt waren Oberbürgermeister Johannes Arnold (links) und Remi Grand (Mitte), Vertreter von Epernays Bürgermeisterin Christin Mazy. Rechts Epernays Kulturamtsleiter Sébastien Horzinski.
Feierstimmung: Gut gelaunt waren Oberbürgermeister Johannes Arnold (links) und Remi Grand (Mitte), Vertreter von Epernays Bürgermeisterin Christin Mazy. Rechts Epernays Kulturamtsleiter Sébastien Horzinski. Foto: Johannes-Christoph Weis

Was hat eine klappbare Sackkarre mit Ettlingen, Epernay und dem Champagnerfest zu tun? Geht es nach Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold, so einiges.

Der Rathauschef schlug am Samstagvormittag bei der Fest-Eröffnung für die französischen Gäste kräftig auf die Werbetrommel. Die Sackkarre sei sinnvoll, um gekaufte Champagner-Kartons leichter abtransportieren zu können, sagte er.

Allein war Arnold mit seiner Feierlaune nicht. Hochzufrieden präsentierten sich auch die Vertreter aus Ettlingens Partnerstadt. „Das Champagnerfest entwickelt sich immer besser“, gab etwa Sébastian Horzinsky zu Protokoll. „Die Verbindung mit Ettlinger Restaurants hat in diesem Jahr noch einmal einen zusätzlichen wunderbaren Impuls gegeben“, so der Leiter des Kulturamtes in Epernay.

Delegationen aus Ettlingen und Epernay feiern am Vorabend

Schon lange vor der Eröffnung am Samstag standen viele Menschen am Eingang der Schlossgartenhalle an, um eines der begehrten Tickets für eine Weinprobe zu erhalten.

Mit dieser Karte konnten sie bei jedem der aus der Champagne angereisten Winzer ein Glas des prickelnden Getränks probieren.

Wenig später war die Stimmung bei Remi Grand, der die Epernayer Bürgermeisterin Christin Mazy vertrat, und Oberbürgermeister Arnold sichtlich euphorisch hinsichtlich der Partnerschaft zwischen Epernay und Ettlingen.

Grund war nicht allein, dass die beiden Städte mit dem 70. Geburtstag die zweitälteste Partnerschaft zwischen einer deutschen und einer französischen Gemeinde feierten. Die Delegationen hatten sich schon am Abend bei Champagner-Menüs in Ettlinger Restaurants – unter anderem im Erbprinz und in den Ratsstuben – ausgetauscht.

Umfangreiches Programm zum Partnerschaftsjubiläum

Johannes Arnold erklärte, das Jahr stehe ganz im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft. Ettlingen habe noch nie so viele Aktivitäten wie 2023 für diese Partnerschaft auf die Beine gestellt. Das sei nicht nur die vom 21. bis 30. April laufende französische Woche mit ihren Angeboten vom Vorlesevergnügen bis zum Chansonabend.

Champagner in vielen Variationen präsentierten die unabhängigen Winzer aus Ettlingens Partnerstadt Epernay den Besuchern in der Schlossgartenhalle. Foto: jc
Champagner in vielen Variationen präsentierten die unabhängigen Winzer aus Ettlingens Partnerstadt Epernay den Besuchern in der Schlossgartenhalle. Foto: Johannes-Christoph Weis

Das von den Kulturämtern, Stadtinformationen und dem gemeinsamen Team der Stadtverwaltungen zusammengestellte Programm erfahre eine hohe Nachfrage.

Ein Beleg dafür sei, dass alle deutschsprachigen Kurse zur „Einführung in die Welt des Champagners“ mit Sommelier Nils Lackner ausgebucht waren. Arnold schwang sich angesichts der Resonanz der französischen Woche zum aktuellen Stand der Städtepartnerschaft sogar zu dem Satz auf „Je oller, desto toller“.

Freundschaft hat sich verändert

Dabei, so Horzinsky später im Gespräch mit dieser Redaktion, habe sich manches Format zur Pflege dieser Freundschaft mittlerweile überholt. Man müsse heute mehr in Projekten denken.

Die Partnerschaft laufe immer weniger über die Sprache, deshalb seien wie etwa in diesem Jahr bei den Jugendfeuerwehren gemeinsame Projekte beider Städte ein Mittel, zueinander zu finden.

Grand schwärmte nicht nur von den „hervorragenden freundschaftlichen Beziehungen“ zwischen Epernay und Ettlingen, sondern pries auch die „gelungene Kombination aus deutschem Essen in den Ettlinger Restaurants und Champagner aus Epernay“. Als Schlusspunkt der Eröffnung ließen die beiden Städte-Repräsentanten mit einem Gläschen Champagner ihre Partnerschaft hochleben.

Kleine Winzer setzen auf naturbelassenen Anbau

Dann begann der „Run“ der Besucher mit Glas und Degustationskarte auf die Probierstände. Die zumeist unabhängigen Epernayer Winzer offerierten nicht nur Champagner aus den typischen drei Rebsorten Pinot noir (Spätburgunder), Pinot meunier (Schwarzriesling) und Chardonnay. Zwei Trends waren unübersehbar: Mehr Champagner auf der Basis nur einer Rebsorte und mehr naturbelassener Ausbau.

Beispielhaft dafür steht Jean-Manuel Jacquinot: „Unser Familienunternehmen ist seit 2017 ökozertifiziert.“ Und wie man sich von den großen Epernayer Champagner-Produzenten wie Moet oder Castellan abhebt, war am Stand der Familie Henneguin, die seit langem beim Ettlinger Champagnerfest präsent ist, zu hören: „Unsere Trauben werden während der Weinlese direkt im Weingut durch eine traditionelle Presse gepresst.“

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