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Zweiter Bewerber kam nicht

Wenig Interesse an der Kandidatenvorstellung in Dobel

Rathauschef Christoph Schaack präsentiert seine Ideen für die neue Amtszeit und bittet um Vertrauen für die Wahl am 18. September. Der Dauerkandidat Samuel Speitelsbach war nicht anwesend

Mann am Rednerpult, wenige Zuhörer
Nur spärlich besetzt war das Dobler Kurhaus als der amtierende Bürgermeister Christoph Schaack seine Agenda für eine zweite Amtsperiode vorstellte. Foto: Birgit Graeff-Rau

Herrscht vollkommene Zufriedenheit mit dem amtierenden und erneut kandidierenden Bürgermeister Christoph Schaack in Dobel oder besteht kein Interesse an der Wahl? Die Plätze im Dobler Kurhaus waren jedenfalls nur von gut 40 Bürgerinnen und Bürgern besetzt, die zur Kandidatenvorstellung gekommen waren. Wie erwartet glänzte Dauerbewerber Samuel Speitelsbach, der auf den letzten Drücker seine Bewerbung abgegeben hatte, durch Abwesenheit.

„Mit einer spannenden Amtszeit habe ich ja vor acht Jahren gerechnet, dass es aber so spannend wird, konnte niemand vorher sehen“ ,so Schaack in seinem Rückblick. Kampf gegen Windräder, die Herausforderung der Flüchtlingskrise und schon kurz danach die Coronakrise, die das gesamte politische und gesellschaftliche Leben seither beschäftigt. „Auch der Ukrainekrieg, dessen Auswirkungen uns noch lange beschäftigen werden, sparen unseren Dobel nicht aus“, so Schaack.

Dennoch sei er zuversichtlich, dass man die Aufgaben meistern werde. „Meinen Optimismus schöpfe ich aus der Erfahrung, was wir gemeinsam auf die Beine stellen konnten“, so Schaack. Den Bau der neuen Sporthalle, den in Kürze abgeschlossenen Ausbau des schnellen Internets und die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED nennt er als Beispiel. Auch die Einführung von E-Ladestationen und der Aufbau eines E-Car-Sharing-Angebots, die Zertifizierung der Grundschule als Naturpark-Schule, die Sicherung des örtlichen ASB-Standorts, sowie die Umsetzung des Orts- und waldhistorischen Erlebniswegs erwähnt Schaack.

Schaack lobt das Ehrenamt im Kurort

„Worüber ein Bürgermeister nur stolz sein kann, ist das überragende ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde“, so Schaack. Kinder- und Jugendarbeit in den Vereinen, der Mittagstisch, die Aktivitäten der IG Skilift, des Arbeitskreises Asyl sowie Feuerwehr, Kirchen und Gemeinderat nannte er stellvertretend. „Für ein Ich des Bürgermeisters ist hier kein Platz, wir können unseren Dobel nur gemeinsam in die nächsten Jahre führen“, so Christoph Schaack. An Aufgaben wird es nicht mangeln.

So ist für zwei Neubaugebiete ein Erschließungsträger beauftragt, auf dem ehemaligen Funk-Areal sollen Mietwohnungen entstehen. „Wichtig ist mir, dass die örtliche Grundversorgung bestehen bleibt, neue Angebote insbesondere im gastronomischen Bereich werde ich unterstützen“, versprach Schaack. Voran treiben wolle er die mittlerweile wieder aufgenommen Planung eines interkommunalen Gewerbegebiets mit Bad Herrenalb, damit Firmen und Betriebe Erweiterungs- oder Ansiedlungsmöglichkeiten geboten würden.

Sicherheit sei ihm ein großes Anliegen. So sei er derzeit in Gesprächen mit dem Polizeirevier Calw, um eine verstärkte Bestreifung vor allem in den Nachtstunden, Wochenenden und in den Wintermonaten zu erreichen. Bereits angestoßen sei die Verbesserung des kommunalen Notfall- und Krisenmanagements, damit man auf Naturkatastrophen und andere Bedrohungsszenarien direkt mit den Akteuren vor Ort vorbereitet sei.

Stärkung des Lernkerns, Fortführen der Digitalisierung der Grundschule und Installierung eines Naturkindergartens stehen auf der Agenda. „In unsere innerörtlichen Straßen werden wir investieren müssen, aktuell sind bis 2025 640. 000 Euro geplant“, informierte Schaack. Ausbau der naturnahen nachhaltigen Tourismusangebote, die gleichermaßen von Bürgern genutzt werden können, sind ebenso Thema wie die Unterstützung der Vereine.

Kaum Fragen aus dem Publikum

Angesichts der spärlichen Zahl der Besucher gab es auch nur vereinzelte Fragen. An der Lärmbelästigung durch Motorräder und Lastwagen auf der Ortsdurchfahrt könne man von kommunaler Seite wenig ändern, da es eine Landesstraße sei. „Ich arbeite allerdings jetzt im Arbeitskreis für einen Lärmaktionsplan auf Kreisebene mit“, sagt Schaack.

Was die Hausarztversorgung betreffe, so habe man im Gemeinderat den Weg frei gemacht für die Nutzung der Räumlichkeiten im Erdgeschoss der ehemaligen Seniorenresidenz. Mittlerweile sei die Renovierung abgeschlossen, ein Mietvertrag werde vom Eigentümer ausgearbeitet. „Jetzt fehlt nur noch der Arzt, an den Räumlichkeiten wird es nicht scheitern“, so Schaack.

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