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Trotz Rekordschneemenge

Schneebruch ist in Dobel und Bad Herrenalb noch keine große Gefahr

In den Wäldern um Dobel und Bad Herrenalb, wo zuletzt viel Schnee gefallen ist, sehen die örtlichen Förster noch kein erhöhtes Risiko für umstürzende Bäume oder brechende Äste. Das aber könnte sich schnell ändern.

13.01.2019, Sachsen, Kretscham-Rothensehma: Johannes Riedel, Leiter des Staatsforstbetriebes im Forstbezirk Neudorf, steht an der Straße zwischen Kretscham-Rothensehma in Richtung Oberwiesenthal. Wegen Schneebruch sind im Erzgebirge zahlreiche Straßen gesperrt. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Umgestürzte Bäume blockieren den Weg: Mit Situation wie dieser rechnen die Förster in Dobel und Bad Herrenalb derzeit nicht. Foto: Sebastian Willnow picture alliance/dpa

Es ist ein schöner Anblick, der sich aktuell in den Wäldern rund um Dobel und Bad Herrenalb bietet: Alles ist in Weiß gehüllt, die Zweige der Tannen biegen sich unter der Schneelast, auf den Ästen der Bäume ist die vereiste weiße Pracht auf mehrere Zentimeter Höhe angewachsen.

Was an eine Märchenlandschaft erinnert, kann aber auch potenziell gefährlich sein. Denn wenn die Schneelast zu schwer wird, drohen Äste oder gar ganze Baumkronen abzubrechen und auf die Wege zu fallen, auf denen Spaziergänger und Skilangläufer unterwegs sind.

„Nennenswerte Schäden“ durch Schneebruch sind Tobias Volg, dem Leiter des Forstbezirks Westlicher Schwarzwald, bislang nicht bekannt. Dass einzelne Äste oder kleinere Baumkronen abbrechen, sei in einem Winter normal.

Doch dieser Winter ist ein besonderer, räumt auch Forstbezirksleiter Tobias Volg ein: „Es gab recht heftige Schneefälle in den Hochlagen, was wir in den letzten Jahren so nicht hatten.“ Wie die Lage in ein paar Tagen sein wird, könne er nur schwer abschätzen. „Je nachdem wie sich das Wetter entwickelt, könnte Schneebruch zu einem Problem werden.“

Kombination aus Regen und Wind wäre unvorteilhaft

Problematisch werde es, wenn der Schnee langsam schmilzt, er „pappig“ und dadurch schwerer wird. Wenn es dann noch regnet, wird die Last immer größer. „Dann kommt er auf ein Gewicht von fast einem Kilo pro Liter“, rechnet Volg vor. „Und wenn das noch gefriert...“

Ein starker Wind könne dazu führen, dass Äste oder Baumkronen leichter brechen. Dagegen sei Wind bei Pulverschnee und sehr tiefen Temperaturen, wie sie gerade im auf 720 Metern gelegenen Dobel herrschen, von Vorteil. Denn dann weht er die weiße Pracht einfach von den Bäumen und nimmt ihnen so die Last.

Waldwege wegen Schneehöhe aktuell nicht befahrbar

„Im Moment ist kein wirklich starker Wind angesagt“, meint Volg, der für ein Gebiet von knapp 20.000 Hektar Waldfläche (200 Quadratkilometer) zuständig ist, darunter die Wälder von Marxzell, Waldbronn, Bad Herrenalb und Dobel.

Dennoch rät Volg Skilangläufern und Spaziergängern im Wald zur Vorsicht. Sollten Bäume umknicken oder Äste abbrechen, seien die Forstmitarbeiter selbstverständlich zur Stelle: „Wir räumen die Wege natürlich auch frei.“ Allerdings seien viele davon bei aktuell rund 30 bis 50 Zentimetern Schneedecke nicht wirklich befahrbar. Und: „Wir haben zwar zwei Schneepflüge, aber die können nicht überall sein.“

Dominik Leitz, Revierförster in Dobel, ist direkt vor Ort und teilt Volgs Einschätzung. „So wie’s aussieht, ist das keine größere Gefahr“, beurteilt er das Schneebruch-Risiko. Aber eine Feuchtigkeitszunahme, etwa durch Nebel oder Niederschlag, könne die Situation verändern. Bisher habe der Wind den pulvrigen Schnee immer wieder von den Bäumen geweht.

Als Leitz selbst mit seinen Skiern im Wald unterwegs war, hat er keine umgestürzten Bäume entdeckt - auszuschließen seien solche jedoch nicht. Drei bis vier Mann kümmerten sich in seinem Revier um den Wald. Sollte es zu größeren Baumschäden kommen, könnten aus den Nachbarrevieren gut ein Dutzend Mitarbeiter herangezogen werden. Er rechne aber nicht damit, dass das nötig sein wird.

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