Er zählt zu den absoluten Stars des Mainzer Karnevals, ist einem Millionenpublikum aus der Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ bekannt: Jürgen Wiesmann alias „Ernst Lustig“.
Jetzt soll der 54-Jährige für seine Verdienste um die Fastnacht mit dem Narrenbrunnenpreis der Narrengilde Ettlingen ausgezeichnet werden.
Das ist ein Hammer-Preisträger.Ralph Klein
Narrengilde Ettlingen
„Er stand schon länger auf unserer Liste“, sagt Ralph Klein von der Narrengilde über Wiesmann. „Das ist ein Hammer-Preisträger.“
Seit 1963 verleiht die Narrengilde Ettlingen den von der Karlsruher Majolika hergestellten, dem Ettlinger Narrenbrunnen nachempfundenen Preis an ausgewählte Karnevalisten und Vereinigungen – traditionell gemeinsam mit dem Oberbürgermeister bei einem Festakt im Ettlinger Schloss.
Viele Jahre wurde der Narrenbrunnenpreis jährlich vergeben, seit Corona im Zwei-Jahres-Rhythmus. „Die Zeit war zu knapp, um jedes Jahr einen Preisträger zu finden“, erklärt Klein. Zumal hierfür ausschließlich weithin bekannte Hochkaräter infrage kommen.
So wurde 2022 etwa Matthias Walz, Kabarettist in der fränkischen Fernsehfastnacht, ausgezeichnet. 2018 erhielt Andreas Schmitt, Sitzungspräsident der Mainzer Fastnacht, den Preis.
„Ernst Lustig“ ist die Paraderolle von Jürgen Wiesmann
In den elitären Kreis reiht sich fortan also auch Jürgen Wiesmann ein. Der gebürtige Rüsselsheimer steht seit 37 Jahren auf diversen Karnevalsbühnen. 1987 von seinem Freund Peter Müller – damals Dirigent der Kasteler Musikanten – entdeckt, begeisterte er sowohl als Sänger als auch als Redner.
Die skurrilen Kostüme näht meine Mutter Anita.Jürgen Wiesmann
Mainzer Fastnachter
Letzteres vor allem in seiner Paraderolle als „Ernst Lustig“, den er beim Mainzer Carneval Club (MCC) seit 2001 verkörpert. Als Büroangestellter, Lehrer oder Unternehmer sorgt er dabei stets für zahlreiche Lacher im Publikum – und ist in seinen bunten Kostümen ein Hingucker auf der Mainzer Bühne.
„Die skurrilen Kostüme näht meine Mutter Anita und sonstige Details baut Vater Klaus, der mich auch zu allen Auftritten fährt“, erzählt Wiesmann. Meistens fange er schon an Weihnachten an, seinen Vortrag zu schreiben, „selbstverständlich in Versform“. Als Themen wählt er ganz bewusst Alltägliches. „Die Leute müssen sich reindenken können.“
Auf der Bühne zu stehen und mit dem Publikum zu spielen, bereite ihm nach wie vor großen Spaß. Dieser Spaß müsse aber auch vom Publikum gespürt werden und rüberkommen.
An der Fastnacht schätzt Wiesmann, „einmal aus dem Alltag auszubrechen und Menschen, Personen oder Typen darzustellen, die es in Wirklichkeit gar nicht geben kann“.
Ettlinger Narrenbrunnenpreis soll in ZDF-Fernsehsitzung verkündet werden
Dazu passt auch Wiesmanns früherer Berufswunsch ganz gut: Schauspieler wollte er mal werden, erzählt der 54-Jährige. Dazu kam es allerdings nicht. Bis 2008 arbeitete er als Einkäufer bei Opel in Rüsselsheim, inzwischen ist er selbstständiger Trauer- und Hochzeitsredner.
Ralph Klein hofft nun, dass Jürgen Wiesmann „ein Zugpferd“ für die Preisverleihung am 23. November ist. „Und dass dann auch viele Gäste aus Ettlingen kommen.“
Traditionell reisen die närrischen Gäste aus ganz Deutschland an, dieses Jahr dürfte die Delegation aus Mainz stark vertreten sein.
Schließlich soll auch bei „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ am 9. Februar (20.15 Uhr/ZDF) verkündet werden, dass der Ettlinger Narrenbrunnenpreis an einen Karnevalisten aus den eigenen Reihen geht.
Service
Karten für die Verleihung des Narrenbrunnenpreises am Samstag, 23. November, im Ettlinger Schloss gibt es ab sofort im Vorverkauf unter E-Mail info@narrengilde-ettlingen.de.