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PV-Studie

Für Photovoltaikanlagen ist in Karlsbad viel Potenzial vorhanden

Fast alle kommunalen Dächer in Karlsbad wären für Photovoltaikanlagen geeignet. Wie es mit den Planungen der Gemeinde weitergehen könnte.

Mitarbeiter der Firma Sontec GmbH montieren Photovoltaikmodule auf dem Dach eines Wohnhauses.
In Karlsbad könnten auf fast allen gemeindeeigenen Gebäuden Photovoltaikanlagen installiert werden – hier ein Symbolbild. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Umwelt- und Energieagentur. Foto: Marijan Murat/dpa

Photovoltaik bleibt ein großes Thema in Karlsbad. Neben dem Arbeitskreis (AK) „Energiesharing und Energiegenossenschaft Karlsbad“ treibt auch die Gemeinde Planungen voran.

So wurden alle gemeindeeigenen Gebäude untersucht, ob sie für die Nutzung von Photovoltaik infrage kämen. Ergebnis: 32 von 34 kommunale Dächer wären prinzipiell geeignet.

„Eine gute Quote“, befand Karsten Thiel von der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises Karlsruhe (UEA) im Gemeinderat. In anderen Kommunen gebe es deutlich schlechtere Zahlen, wie der Vergleich zeige.

Gebäude in Karlsbad wurden per Drohnenbefliegung analysiert

Der Landkreis Karlsruhe hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 CO2-frei zu sein, als Zwischenziel sollen bis 2025 alle kommunalen Dächer mit Photovoltaikanlagen ausgestattet sein. „Das werden wir nicht schaffen, aber wir bleiben dran“, sagte Thiel.

In Karlsbad hat die UEA die Gebäude unter anderem per Drohnenbefliegung analysiert und in vier Kategorien eingeteilt – von sehr gut geeignet bis ungeeignet.

13 eignen sich demnach sehr gut für eine unkomplizierte Umsetzung, weitere 13 grundsätzlich auch. Bei sechs Gebäuden wäre Photovoltaik im Zuge einer Dachsanierung denkbar. Zwei sind der Studie zufolge unökonomisch und damit ungeeignet – wie das Heimatmuseum Ittersbach, unter anderem wegen des Denkmalschutzes.

Sollte die Gemeinde Photovoltaik auf allen 32 geeigneten Dächern umsetzen, müsste sie rund 2,4 Millionen Euro investieren. „Das ist noch ein kleiner Weg“, meinte Thiel. Jetzt gehe es erst mal darum, die Grundlagen zu legen. Im kommenden Jahr soll über einzelne Gebäude dann bei der Klausurtagung des Gemeinderats gesprochen werden.

Bei allen Dächern wäre der Strombedarf der Gemeinde zu 60 Prozent gedeckt.
Karsten Thiel
Umwelt- und Energieagentur

Heike Christmann (Freie Wähler) regte an, auch weitere Flächen wie Parkplätze, etwa am Freibad Langensteinbach, für Photovoltaikanlagen zu nutzen. Dem schloss sich Simone Rausch (Grüne) an.

„Dächer sind am einfachsten umzusetzen“, meinte Thiel dazu. Parkplätze seien hingegen momentan nicht wirtschaftlich, sofern der von der Solaranlage erzeugte Strom nicht direkt eingespeist werden kann – wie das bei Gebäuden der Fall ist.

Ob es denkbar wäre, dass Karlsbad seinen eigenen Wasserstoff zur Stromerzeugung produziert, wollte Jürgen Dummler (CDU) wissen. Grundsätzlich sollte man für alles offen sein, so Thiel. Wasserstoff sei allerdings nicht so effizient. „Bei allen Dächern wäre der Strombedarf der Gemeinde zu 60 Prozent gedeckt, das wäre bei Wasserstoff nicht denkbar.“

Wer setzt die Photovoltaikanlagen in Karlsbad um?

Roland Rädle (CDU) fragte den Experten, wie man nun am besten vorgehe, um möglichst schnell in die Umsetzung zu kommen. Hier, so Thiel, sei die entscheidende Frage, wer die Photovoltaikanlagen betreiben will: die Verwaltung selbst, eine Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) oder eine Mischung aus beiden.

Seiner Erfahrung nach seien Bürgerenergiegenossenschaften deutlich schneller. So seien nach diesem Modell etwa in Ubstadt-Weiher und in Kronau schon komplette Anlagen installiert. „Bei den Kommunen, die es selbst machen, ist bislang noch kein Dach drauf“, berichtete Thiel.

In Karlsbad habe man durch die BEG „keine schlechten Voraussetzungen“, befand Bürgermeister Björn Kornmüller (FDP). In Sachen Umsetzungsmodell werde man bei der Klausurtagung Pro und Contra abwägen. Positiv sei, „dass der Klima-Effekt derselbe ist“.

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