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Sportfitness-Art

Hyrox-Athlet Jochen Binder aus Karlsbad holt bei der WM Bronze

Es ist ein Kampf gegen die Uhr und den inneren Schweinehund: Hyrox. Ein Karlsbader berichtet von der WM und wie er zu dem Sport kam.

2 Männer
Bronze-Medaillengewinner Jochen Binder (links) freut sich mit Trainingspartner Thilo Schmalkoke, der in seiner Altersgruppe Silber gewann. Foto: Jochen Binder

Das hatte schon Ähnlichkeit mit dem Einmarsch von Gladiatoren. Allerdings waren die Vorzeichen längst nicht so martialisch wie zu Zeiten eines Circus Maximus im Alten Rom.

Der eigentliche Kampf, der den 2.500 Teilnehmern bei den Hyrox-Weltmeisterschaften in Manchester bevorstand, war vor allem ein Kampf gegen die Uhr und gegen den inneren Schweinhund.

Sehr eindrücklich hat bis zum heutigen Tag einer von ihnen, Jochen Binder aus Karlsbad, den Einzug der Teilnehmer ins Convention Center im Gedächtnis. Hyrox-Athlet Binder (47) startete in der Altersgruppe 45 bis 49 Jahre.

Hyrox-Athlet ist mit Trainingspartner aus Karlsruhe erfolgreich

„Für mich war es die erste Weltmeisterschaft“, erzählt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Umso bemerkenswerter ist sein Ergebnis in Manchester.

Binder holte sich in einem spannenden Wettkampf die Bronzemedaille. Etwas erfolgreicher war sein Mitstreiter, der Karlsruher Thilo Schalkoke, der in der Altersgruppe 50 bis 54 Jahre Vizeweltmeister wurde. Die beiden sind kongeniale Trainingspartner und reisten auch zusammen auf die Insel.

Mann + Namenstafel
Einer von 2.500: Auf der Teilnehmerwand bei der Hyrox-WM in Manchester ist auch der Karlsbader Jochen Binder verewigt. In seiner Altersgruppe gewann er die Bronze-Medaille. Foto: Jochen Binder

„Mit meinem Ergebnis bin ich wirklich zufrieden“, so Binder. „Die Konkurrenz war hart.“ In 1:05,53 Stunden gelang dem Familienvater und Manager in der IT-Branche der Sprung aufs Treppchen.

So ein bisschen Ähnlichkeit hat Hyrox, eine Mischung aus Kraft- und Laufwettbewerb, durchaus mit Gladiatoren-Wettkämpfen. Ein ums andere Mal fällt im Gespräch das Wort „gebattelt“. Gemeint ist damit der Kampf gegen die Konkurrenz, aber auch gegen sich selbst.

„Gerade die letzte Disziplin an den Wallballs fordert von dir alles ab. Da kommst du an deine Grenzen.“ Der anschließende Schlussspurt ins Ziel ende oftmals mit einem Fall auf den Boden – aus Erschöpfung.

„Eine meiner Töchter sagte mal zu mir: ,Papa, das kann man nicht anschauen. So fertig siehst du aus’.“ Binder winkt lachend ab. „Ein wenig liegt es mir schon im Blut, mich zu quälen.“

Und wer es sich nicht vorstellen kann: Die Wallballs sind eine Quälerei hoch 100. 100-mal muss ein schwerer Medizinball bei jedem Wurf aus der Kniebeuge heraus gegen einen markierten Punkt in drei Meter Höhe geworfen werden. Wahnsinn.

Der Wettkampf reizt mich an Hyrox. Und die Abwechslung. Ehrgeiz gehört auch dazu.
Jochen Binder, Athlet aus Karlsbad

Übers Laufen, über den Marathon (persönliche Bestzeit: 2:48,12 Stunden), über Crossfit, eine Mischung aus Gewichtheben und Ausdauersport, und nicht zuletzt durch seinen Laufkumpel Thilo Schalkoke kam Binder zum Hyrox.

2022 nahm der Karlsbader erstmals an einem Hyrox-Wettkampf teil. Kurze Zeit später folgte die Qualifikation für die WM in Manchester.

„Der Wettkampf reizt mich an Hyrox. Und die Abwechslung. Ehrgeiz gehört auch dazu“, sagt der Mann, der im Vorfeld eines Wettkampfes die Konkurrenz googelt, um vorbereitet zu sein.

Und dann gibt es ja noch seine Leidenschaft – das Laufen. In der Summe, gepaart mit regelmäßigem Training, kam dabei eine Bronzemedaille bei einer WM heraus. Wie es weitergeht? „Abwarten. Das entscheide ich in aller Ruhe.“

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