
Paukenschlag in Karlsbad: Noch vor Beginn der offiziellen Bewerbungsfrist für die Bürgermeisterwahl am 30. April an diesem Samstag hat Amtsinhaber Jens Timm (Freie Wähler) seine eigentlich schon angekündigte Kandidatur zurückgezogen.
In einer E-Mail kurz vor Redaktionsschluss am Donnerstag teilte der Rathauschef mit, er habe sich zu diesem Schritt entschlossen, weil sich gut zwei Drittel des Gemeinderates hinter seinen Herausforderer Björn Kornmüller gestellt hätten und auch die Ortsvorsteher Hans Kleiner (Auerbach) und Heike Christmann (Ittersbach) nicht hinter ihm stünden.
Für mich sind die Voraussetzungen für eine erneute Kandidatur nicht mehr gegeben.Jens Timm
Außerdem hätten seine beiden Stellvertreter Roland Rädle (CDU) und Uwe Rohrer (Grüne) sowie der SPD-Fraktionsvorsitzende Reinhard Haas über sieben Jahre keinen Grund gesehen, ihn „über diese extremen Schwierigkeiten, die in ihren Fraktionen wohl vorhanden sind“, zu informieren. „Für mich sind damit die Voraussetzungen für eine erneute Kandidatur nicht mehr gegeben.“
Es sei immer sein Anspruch gewesen, „Karlsbad voranzubringen und die Teilorte in ihrer Eigenentwicklung zu stärken.“ Er führt fort: „Hierbei aber ganz Karlsbad und die Interessen der Allgemeinheit, jedoch nicht die Einzelinteressen in den Vordergrund zu stellen. Es ist mir wohl nicht so gut gelungen wie gedacht.“
Drei Fraktionen haben sich hinter Herausforderer Björn Kornmüller gestellt
Seinem Nachfolger wünsche er eine glückliche Hand. Timm ließ offen, was er nach Ende seiner Amtszeit beruflich vor hat. Er hatte Ende November 2022 angegeben, er strebe eine zweite Amtszeit an. Die Freien Wähler unterstützten seine Bewerbung.
Allerdings gelang es dem Karlsbader Kornmüller in den vergangenen Wochen, drei Fraktionen hinter sich zu scharen: die CDU, die SPD und die Grünen. Außerdem hat der 38-jährige Liberale die Rückendeckung der FDP.