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Verkehrsentlastung

Vierspuriger Ausbau auf Knopfdruck auf der A8 zwischen Karlsruhe und Karlsbad

Auf der A8 zwischen dem Autobahndreieck Karlsruhe und der Anschlussstelle Karlsbad wurde eine hochmoderne Anlage zur temporären Seitenstreifenfreigabe freigegeben.

Autobahn
Digitale Autobahntechnik: Auf der A8 zwischen Karlsruhe und Karlsbad wird der Verkehr gezielt geregelt und gelenkt. Wie hier zu sehen, wird aus dem Seitenstreifen kurzzeitig eine vierte Spur. Foto: Klaus Müller

Künftig wird die A8 zwischen Karlsruhe und Karlsbad vierspurig sein. Und dies ohne einen zuvor ewig lang andauernden Ausbau und den damit verbundenen Staus. Allerdings gilt das mit den vier Spuren, normal sind hier drei, immer nur zeitlich befristet und das auch nur in Fahrrichtung Stuttgart.

Für die Aufwertung der A8, vor allem mit Blick auf die Verkehrssicherheit, sorgt eine „temporäre Seitenstreifenfreigabe“ (TSF). Dies ab sofort. Das System scheint zu funktionieren und wird von den Verkehrsteilnehmern, hierbei in erster Linie von Lkw-Fahrern, angenommen.

Der offiziellen Freigabe der TSF-Anlage wohnten Vertreter der Autobahn Südwest, der beteiligten (Bau-)Firmen und Mandatsträgern aus dem Land- respektive Bundestag bei. Keine Frage, darüber herrschte Einigkeit, handelt es sich verkehrstechnisch gesehen um eine praktische Sache.

„Die Freigabe des Seitenstreifens erfolgt verkehrsabhängig und wird auf digitalen Anzeigetafeln angezeigt“, erläuterten die Fachleute der Autobahn Südwest, eine Dependance der Autobahn GmbH des Bundes. Mit dem Seitenstreifen ist übrigens der umgangssprachliche Standstreifen gemeint.

Bilder landen in Stuttgarter Verkehrsleitzentrale

„Der Streckenabschnitt mit der TSF-Anlage erstreckt auf einer Länge von 2,8 Kilometer“, erklärte Marion Mayer-Kreitz, Abteilungsleiterin Telematik der Niederlassung Südwest. Die Gesamtanlage umfasst fünf digitale Anzeigetafeln, drei davon mit Geschwindigkeitsanzeigen und Warnhinweisen.

Die Bilder von zwölf dynamischen Videokameras landen in der Stuttgarter Verkehrsleitzentrale der Südwest-Niederlassung. Von dort erfolgt die Freigabe für die „vierte Spur“.

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„Wir haben uns bewusst für diesen Streckenabschnitt entschieden. Es geht hier um Sicherheit“, betonte Marion Mayer-Kreitz.

Wegen des kurvigen Anstiegs in diesem Bereich, er beträgt immerhin 7,5 Prozent, werden Lkws ausgebremst und fahren teilweise äußerst langsam. Das führe erfahrungsgemäß zu gefährlichen Situationen auf der Autobahn.

Wir haben uns bewusst für diesen Streckenabschnitt entschieden. Es geht hier um Sicherheit.
Marion Mayer-Kreitz, Abteilungsleiterin Telematik der Niederlassung Südwest

Bei den TSF-Anlagen schlechthin geht es aber nicht allein um Sicherheit. „Mit dieser Art von Digitalisierung können wir Infrastruktur leistungsfähiger machen“, befand Michael Theurer (FDP), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium.

Dadurch ließen sich zehn bis 30 Prozent der Kapazitäten auf den Straßen erhöhen, ergänzte Stephan Krenz, leitendes Mitglied der Autobahn GmbH. Von einer intelligenten Verkehrssteuerung ohne Straßenausbau sprach Christine Baur-Fewson, Direktorin der Niederlassung Südwest.

2,5 Millionen Euro kostete das Gesamtpaket TSF Karlsruhe-Karlsbad. Ein Drittel davon kamen aus EU-Fördertöpfen. Im nächsten Schritt, ließ Mayer-Kreitz durchblicken, sei etwa für 2024 auf der A5 zwischen Anschlussstelle Karlsruhe-Nord und Karlsruher Dreieck eine „Streckenbeeinflussungsanlage“ geplant – eine Anlage mit dynamischen Verkehrszeichen und Geschwindigkeitsbeschränkungen.

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