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Sommerakademie mit Physikvorlesungen

Wissbegierige Kinder werden in Ettlingen belohnt

Über 250 Kinder nehmen an der Sommerakademie in Ettlingen teil. Es geht auch um Astronauten in schwarzen Löchern. Was hat der Physiker dazu zu sagen?

Zwei Männer und vier Kinder stehen vor einer Leinwand.
Preise für Themenvorschläge und eifrigen Vorlesungsbesuch erhalten Linus, Lion, Roby und Evgeni (von links). Links im Bild EKSA-Leiter Professor Klemens Gintner, hinten sein Kollege Professor Dieter Fehler Foto: Stadt Ettlingen

„Was ihr wollt“ lautet traditionsgemäß das Thema der Schlussvorlesung, mit der auch die Ettlinger Kinder-Sommerakademie (EKSA) 2023 zu Ende ging: Dieter Fehler fischte aus einer Menge an Vorschlägen, die die EKSA-Kinder gemacht hatten, Themen aus den Bereichen Bionik, Gravitation und Klima heraus. Das geht aus einer Mitteilung der Stadt Ettlingen hervor.

Neun Kinder und eine Reihe an Erwachsenen kamen am Freitag ins Rathaus, um verblüffende Erkenntnisse und wissenschaftliche Erklärungen mit dem Professor zu erleben. Evgeni fand die Erläuterungen rund um die Schwarzen Löcher sehr lehrreich: „Man konnte heute viel lernen!“

Fehler setzte den Schlusspunkt unter insgesamt zwölf Veranstaltungen, darunter zwei Workshops für Chemie und Robotik und eine Exkursion zur Bundesanstalt für Wasserbau in Karlsruhe. Über 250 Jungen und Mädchen im Alter zwischen sieben und 14 Jahren besuchten die EKSA, es war die 20. Veranstaltung, seit das Amt für Bildung, Jugend, Familie und Senioren zusammen mit Professor Gerold Niemetz die Ettlinger Kinder-Sommerakademie aus der Taufe gehoben hatte.

Gründer Gerold Niemetz übergab die Organisation aus Altersgründen

Niemetz hatte im vergangenen Jahr aus Altersgründen den Staffelstab an die Professoren Klemens Gintner und Dieter Fehler weitergegeben, stadtseits liegt die Organisation der EKSA in den Händen von Iamse Wipfler und ihrem Team vom Amt für Bildung, Jugend, Familie und Senioren.

Traditionell werden im Rahmen der letzten Vorlesung des Sommers Preise vergeben: Wer die meisten Veranstaltungen besucht hat, bekommt eine Anerkennung. Wieder war es Maximilian, der für siebenmalige Teilnahme den Preis des eifrigsten EKSA-Studenten einheimste; zur Preisverleihung konnte er leider nicht persönlich kommen. Dicht auf den Fersen folgten ihm Evgeni und Lion mit je fünf besuchten Vorlesungen, alle drei erhielten Büchergutscheine.

Linus, Roby und Lion erhielten Kinogutscheine von Iamse Wipfler, denn es waren ihre Vorschläge, die den Zuhörerinnen und Zuhörern am Freitag unterhaltsame und erkenntnisreiche 90 Minuten bescherten.

Dabei streifte Fehler die Bionik nur am Rande, um dann schnell auf den Klimawandel einzugehen. Es galt zunächst, die Voraussetzungen zu erkunden, wieso es auf der Erde überhaupt ein Klima gibt. Denn vor 4,5 Milliarden Jahren hatten Venus, Erde und Mars die gleichen Atmosphären: viel Kohlendioxid, wenig Sauerstoff. Aber nur auf der Erde entwickelte sich alles ideal, denn der Mars „hält seine Gashülle nicht richtig fest“, dazu ist er zu klein, der Sonnenwind blies ihm das meiste weg.

Auf der Erde hingegen wechselte das Verhältnis von CO2 zu Sauerstoff zu einem für Menschen günstigen, doch „die Erde verwandelt sich zurück zu einem Klima, das für Pflanzen und bestimmte Tiere gut ist, nicht aber für den Menschen“, so der Professor. Problem: Das atmosphärische Fenster, durch das die Erde überschüssige Wärme abgeben könnte, wird durch die Menschen geschlossen.

Astronauten würden „spaghettisiert“

Und dann gings auf die Reise ins Schwarze Loch, dorthin, wo selbst die Strahlung mit der höchsten Geschwindigkeit nicht mehr herauskommt, das Licht mit seinen 300.000 Kilometern pro Stunde. Was zu nah dran ist, kann nicht mehr heraus, das schwarze Loch ist ein „astronomischer Staubsauger“.

Was passiert nun aber theoretisch mit dem Astronauten, der hineinfliegt? Nicht schön: er wird „spaghettisiert“, so Fehler: Er wird in die Länge gezogen, das überlebt niemand. Es ist alles Theorie, „so wie wir Physiker glauben, dass es sein könnte“, betonte der Professor. Und doch brauchen wir die Schwarzen Löcher, ohne sie gäbe es keine Galaxien, die sich um eine Mitte drehen.

Für Kinder und Erwachsene wird Fehler am 11. November ab 11.11 Uhr in der Eichendorff-Aula eine Spezialvorlesung zum Thema „Die spinnen, die Physiker!“ halten. Und auch nächstes Jahr wird es die Kinder-Sommerakademie geben. 

Spaßvorlesung im November

„Wir wollen noch gezielter auf die Themenwünsche der Kinder eingehen“, unterstrich Gintner; aus den zahlreichen Vorschlägen zu „Was ihr wollt“ lassen sich reichlich Themen schöpfen. Geplant ist auch, Einzelgastvorträge zu initiieren, um so Dozenten für die EKSA zu begeistern, dazu wollen Gintner und Fehler persönliche Kontakte spielen lassen.

„Jedenfalls sind Eltern und Großeltern willkommen“, betonte Bildungsamtsleiterin Barbara Baron-Cipold, die Besuche der Vorlesungen seien für jedes Alter lohnend.

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