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„Die Welt ein Stück besser machen“

Helfer lassen im evangelischen Kindergarten in Malsch eine Matschküche entstehen

Schlechtes Wetter schreckt die Helfer nicht. Die Initiative ist Teil der der 72-Stunden-Aktion, die vielerorts gemeinnützige Projekte zur Folge hat.

Eine private Gruppe aus Waldbronn baut eine Matschküche für den evangelischen Kindergarten.
Eine private Gruppe aus Waldbronn baut eine Matschküche für den evangelischen Kindergarten. Foto: Sabine Röwer

Vom heftigen Dauerregen bei ungemütlichen Temperaturen lassen sich die Teilnehmer bei der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Jungen Katholiken am Freitag nicht schrecken. Tapfer schaufeln sie im evangelischen Kindergarten in Malsch Sand für ein Fundament. Bis zum Sonntag um 17.07 Uhr soll darauf eine Matschküche entstehen.

Umgesetzt wird die Idee von zwölf jungen Erwachsenen aus Waldbronn. Bereits am Donnerstag nach dem Startschuss der 72-Stunden-Aktion um 17.07 Uhr in Karlsruhe haben sie losgelegt und am Freitag, so lange sie Lust hatten, bis Mitternacht gearbeitet.

„Ich will die Welt ein Stück besser machen“, zitiert David Kraft, der die private Gruppe „Mir sinn die, die schaffe wolle“ mit einem Mitstreiter koordiniert, den Leitgedanken der deutschlandweiten Kampagne. Sie wird vom Familienministerium unterstützt und Schüler bekommen dafür sogar schulfrei. Auch andernorts in der Region, etwa in Ettlingen und Rheinstetten, gibt es Aktionen.

Die Motivation ist groß

Die Maschinen für den Kindergarten in Malsch wie Kappsäge und Schwingschleifer hat die Gruppe privat organisiert und das Baumaterial gekauft. Den niedrigen Matschtisch haben die jungen Leute selbst konstruiert –wobei Kraft, der derzeit eine Ausbildung zum Schreiner macht, seine Berufserfahrung an der Kappsäge zugute kam. „Wir werden überfertig“, schätzt er am Samstag und erzählt, dass die Freundesgruppe dennoch bis zum Projektende arbeiten will.

Über das große Engagement, vor allem angesichts des Wetters, freut sich Erzieherin Ulrike Schöbel. Die Idee für die Matschküche entstand in ihrem Team und da sich eine Kollegin in der katholischen Kirche Malsch engagiert, entstand die Initiative, sich für die Aktion zu bewerben. Lob für die Tatkraft einer Gruppe der katholischen Jugend aus Karlsruhe-Rüppurr gab es auch von der Leiterin des katholischen Regenbogen-Kindergartens Völkersbach, Barbara Kübler-Daub.

Kürzere Wege zum WC

Da ihre Mädchen und Jungs, wenn sie im oberen Garten spielten und zur Toilette mussten, bisher immer um das Gebäude laufen mussten, entstand der Gedanke einer direkten Verbindung nach unten. Dieser befestigte Hang wurde von den jungen Erwachsenen aus Rüppurr gebaut, indem sie zunächst die Pflanzen und Erde abtrugen und sodann eine neue Böschung errichteten. Gearbeitet haben sie am Freitag auch fast bis Mitternacht und übernachteten im Kindergarten.

„Irgendwann ist man völlig durchnässt, aber mittlerweile sind wir wieder trocken“, erzählt Christian Ochs von der katholischen Jugendarbeit Malsch (JAM). Der einstige Ministrant ist mit einer 18-köpfigen Gruppe Elf- bis 27-jähriger im Seniorenzentrum Sankt Valentin in Karlsruhe-Daxlanden im Einsatz. Errichtet wird ein Sinnesgarten, vor allem für Demenzkranke.

Da die JAM die Nachtruhe einhalten und in 72 Stunden fertig sein muss, könnten sie trotz des schlechten Wetters keine längeren Pausen einlegen, erklärt Ochs.

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