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175.000 Euro Kaufpreis ausgehandelt

Kirche und Gemeinde in Malsch einig: Flüchtlinge kommen ins bisherige Pfarrhaus

Ins Pfarrhaus kommen die Flüchtlinge: in Malsch hat die Kirche recht unbürokratisch das Pfarrhaus im Teilort Waldprechtsweier an die Gemeinde verkauft. Wie dort nun Kriegsflüchtlinge untergebracht werden sollen und was der Gemeinderat dazu sagt.

Pfarrhaus bei Kirche
Flüchtlingsunterkunft beim Gotteshaus: Das bisherige Pfarrhaus von Waldprechtsweier hat die Kirche an die Gemeinde verkauft. In einer Hauruck-Aktion wurde das Gebäude für Menschen aus der Ukraine hergerichtet. Foto: Sabine Röwer

Ein von allen Gemeinderatsfraktionen beklatschter Schnellschuss war der Kauf des Pfarrhauses in Waldprechtsweier. Dort sollen nun ukrainische Flüchtlinge einziehen.

Gemeinde und katholische Kirche einigten sich auf einen Kaufpreis von 175.000 Euro. Da sich die Ereignisse in Sachen Flüchtlingswelle überschlagen, wurde vor rund zwei Wochen unbürokratisch gehandelt, wurde in der Gemeinderatssitzung deutlich.

Eine Summe, mit der beide Seiten leben können.
Klaus Litzow, Bauamtsleiter Malsch

250.000 Euro waren schon im Gemeindehaushalt 2021 vorgesehen, der nun ausgehandelte Preis sei „eine Summe, mit der beide Seiten leben können und zufrieden sind“, so Bauamtsleiter Klaus Litzow.

Die finale Verhandlungsrunde habe am 8. März stattgefunden. Dringende Renovierungsarbeiten waren noch im Gebäude notwendig.

Die Gelegenheit zum Kauf hatte sich ergeben, da die katholische Kirche sich allgemein von mancher nicht oder nicht mehr benötigten Liegenschaft trennt. Kaufpreis, Kaufnebenkosten sowie Renovierungskosten seien vom ursprünglich Haushaltsansatz letztlich gedeckt.

Unbürokratisches Vorgehen

Um die Zeit bis zur Entscheidung über den Kauf im Gemeinderat zu überbrücken, war ein Mietvertrag für die Immobilie geschlossen worden, so sei die Sache rechtlich sauber gewesen.

Pfarrer Rainer Warneck habe es ermöglicht, dass „schnell und unbürokratisch“ gehandelt werden konnte, dankte Litzow.

„Es könnten schon Flüchtlinge einziehen“, verdeutlicht er. Dafür gesorgt hat das Hausmeisterteam der Gemeinde. Diese hätten ab dem 11. März losgelegt, um alles auf Vordermann zu bringen. Die hergerichteten Zimmer lassen laut Bürgermeister Markus Bechler (Freie Wähler) den Einzug von bis zu 14 Menschen zu.

Das Gebäude sei etwa 70 Jahre alt, so Litzow im Nachgang zur Sitzung. Etwa 100 Quadratmeter Wohnfläche habe dieses, darin die abgegrenzten Bereiche von Pfarrer und Haushälterin, wie dies früher üblich war. Genutzt wird auch der Gemeindesaal, für den eine mobile Dusche gekauft wurde, erklärt Klaus Litzow. Im Moment werde gerade noch ausgestattet, etwa mit Bettwäsche und Haushaltsgegenständen.

Das Grundstück insgesamt messe um die 600 Quadratmeter, teils in Hanglage. Umschlossen sei das Areal von Grundstücken in Gemeindehand.

„Hausmeistertruppe“ packt schnell an

Hermann Geiger (CDU) betonte in der Sitzung, dass das politische Gremium beim Thema Pfarrhaus-Kauf mit eingebunden war und der Kaufpreis „stimmt“.

Jahn Beichel (Freie Wähler) konstatierte eine bemerkenswerte Leistung der „Hausmeistertruppe“. So könne man nun schnell helfen, was den Wohnraum für Flüchtlinge angeht. Der Kauf wurde bei einer Enthaltung abgesegnet.

Elke Schick-Gramespacher (CDU) bat darum, bei Einzug von Flüchtlingen im bisherigen Pfarrhaus Bescheid zu geben, damit man auch gegebenenfalls einen Beitrag leisten könne. Wann dort mit wem belegt wird, sei aktuell noch unklar. „Sobald wir etwas wissen“, versprach der Bürgermeister Information.

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