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350 Teilnehmer

Malscher Bürger setzen klares Zeichen gegen Rechtsextremismus

Mit Schildern wie „Menschenrechte statt Rechte“ haben sich zahlreiche Bürger am Mühlenplatz in Malsch klar gegen Extremismus und Faschismus positioniert.

Martina Kastner, Pfarrgemeinderatsvorsitzende der Seelsorgeeinheit und Diözesanratsvorsitzende, die für die katholische und evangelische Kirche Malsch sprach.
Martina Kastner, Pfarrgemeinderatsvorsitzende der Seelsorgeeinheit und Diözesanratsvorsitzende, spricht bei der Mahnwache für die katholische und evangelische Kirche Malsch. Foto: Sabine Röwer

Ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen zahlreiche überwiegend Malscher Bürger bei einer Mahnwache auf dem Mühlenplatz im Kernort. Rund 350 Teilnehmer sind zu der Veranstaltung gekommen. Einige hatten Schilder dabei. „Kein Platz für Nazis in Malsch“, „Menschenrechte statt Rechte“, „Rote Karte für die AfD“ und „Rechts ist da, wo Hirne fehlen“ stand darauf.

Als ein paar Besucher den Slogan „Alle zusammen gegen den Faschismus“ riefen, stimmte Versammlungsleiter Peter Haas und ein Großteil der Besucher mit ein. Der Vorsitzende des Malscher SPD-Ortsvereins hatte die Mahnwache, die mit den Gemeinderatsgruppierungen sowie der katholischen und evangelischen Kirche Malsch veranstaltet wurde, organisiert.

Unsere Demokratie ist in Gefahr.
Markus Bechler
Bürgermeister von Malsch

Anstoß gab Haas’ Besuch bei der großen Demonstration gegen Rechts in Karlsruhe. „Das kann es jetzt nicht gewesen sein“, sagte er sich nach dieser Kundgebung und initiierte mit dem breiten Bündnis von Mitstreitern in seiner Wohngemeinde die Mahnwache am Montagabend. Organisiert hat er nach den Auflagen der Polizeibehörde dafür 30 Ordnungskräfte, darunter viele Gemeinderäte. Angesichts der friedlichen Mahnwache mussten sie jedoch nicht einschreiten.

Malscher Pfarrgemeinderatsvorsitzende zeigt „klare Kante“ gegen Rechtspopulismus

Als der Sänger Marco Augusto seine Stücke und Klaus Schäfer am Saxofon ein Lied spielte, schwenkten zahlreiche Teilnehmer im Takt dazu ihre beleuchteten Smartphones. „Ein schönes Bild“, sagte Haas, der wie andere Redner meinte, dass die Mahnwache keine einmalige Aktion sein soll.

So auch Bürgermeister Markus Bechler (Freie Wähler), der sich freute, dass so viele Personen zusammengekommen waren, um „im wahrsten Sinne des Wortes Schulter an Schulter gegen Rechtsextremismus zusammenzustehen“. „Denn unsere Demokratie ist in Gefahr“, sagte er.

Dass mit der Mahnwache klare Kante gegen Extremismus und Rechtspopulismus gezeigt und für die Demokratie eingestanden werde, erklärte Martina Kastner. Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende der Seelsorgeeinheit und Diözesanratsvorsitzende stellte ihre Rede für die katholische und evangelische Kirche Malsch unter die Überschrift „Unser Kreuz hat keine Haken“, woraufhin die Besucher applaudierten.

Christoph Heck: Widerstand soll auch kindgerecht vermittelt werden

Immer wieder Beifall gab es neben den Musikern auch für Haas und Bechler sowie für Clemens Rehm, der seine Ansprache mit „Nie wieder ist jetzt und hier“ betitelte. Dabei erinnerte der promovierte Historiker, der einer von zwölf wissenschaftlichen Beiräten der neuen Bundesstiftung „Orte der Deutschen Demokratiegeschichte“ ist, daran, dass auch in Malsch unter dem Naziregime Juden aus Vereinen ausgeschlossen und deportiert sowie später getötet wurden.

„Klare Kante“ gegen Rechts wollte mit seiner Teilnahme Christoph Heck zeigen. So sei er dagegen, dass es im Land so viele Unterstützer der AfD gebe. Neben seiner Frau Carina Heck waren seine fünfjährigen Kinder Lina und Mattis bei der Mahnwache dabei. Carina Heck warf ein, dass man den Widerstand gegen Rechtsextremismus auch Kindergartenkindern altersgerecht vermitteln solle.

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