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27 Bewohner evakuiert

Zwei Verletzte nach Wohnhausbrand in Malsch: 88-jähriger Bewohner legte Feuer wohl selbst

Bei einem Feuer in einem Mehrfamilienhaus in Malsch sind am Dienstagabend mehrere Menschen verletzt worden. Der 88-jährige Bewohner soll das Feuer selbst gelegt haben. Dabei wurden auch seine Tochter und deren Mann verletzt. 27 Personen aus der Nachbarschaft mussten evakuiert werden.

Unbewohnbar: In einem Mehrfamilienwohnhaus in Malsch (Landkreis Karlsruhe) hat es Dienstagnacht gebrannt. Die neun Bewohner konnten sich rechtzeitig retten
Unbewohnbar: In einem Mehrfamilienwohnhaus in Malsch (Landkreis Karlsruhe) hat es Dienstagnacht gebrannt. Die neun Bewohner konnten sich rechtzeitig retten Foto: Julia Trauden

Nach einem Großbrand im Ortskern von Malsch Dienstagnacht ist ein 88-Jähriger am Mittwochnachmittag dem Haftrichter vorgeführt worden. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe wirft ihm versuchten Mord und schwere Brandstiftung vor. Der Mann soll in der Wohnung seiner Tochter und seines Schwiegersohns am Dienstagabend erst die Terrasse und dann den Schwiegersohn mit brennbarer Flüssigkeit besprüht und dann angezündet haben.

Hintergrund ist vermutlich ein schon länger andauernder Streit zwischen den beiden Männern. Der 60-jährige Schwiegersohn trug Brandverletzungen an einem Arm und beiden Händen von sich. Alle neun Bewohner des Hauses retteten sich rechtzeitig vor den Flammen. Das Gebäude ist unbewohnbar. Den Sachschaden schätzt die Staatsanwaltschaft auf rund 700.000 Euro.

Flammen lodern aus einem Haus. Davor Schaulustige und Einsatzkräfte.
Mit 90 Einsatzkräften bekämpften die Feuerwehren aus Malsch, Ettlingen und Durmersheim das Feuer in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Foto: Privat

Noch in der Nacht begann die Fahndung nach dem 88-jährigen mutmaßlichen Brandstifter, der sich mit dem Auto von dem brennenden Wohnhaus entfernt hatte. Dabei wurden auch Helikopter eingesetzt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gelang es der Polizei nach rund zwei Stunden, ihn im Bereich Rheinstetten zu fassen. Er wurde vorläufig festgenommen.

Feuer erst nach drei Stunden unter Kontrolle

Die Feuerwehren aus Malsch, Durmersheim und Ettlingen waren die ganze Nacht mit bis zu 90 Kräften im Einsatz. Erst nach drei Stunden war das Feuer unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten dauerten bis Mittwochvormittag.

Rund 20 Bewohner eines Nachbarhauses mussten evakuiert werden, bis eine Gasleitung abgesichert war. Der Großbrand hat bei den Bürgern eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Noch in der Nacht versorgten Einwohner die betroffenen Bewohner mit Kleidung, Essen und Getränken. Auf Facebook hat sich eine Gruppe gegründet, in der Sachspenden angeboten werden können, ein lokaler Händler bietet kostenlos Kleidung für die Brandopfer an.

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