Zum Geburtstag gibt’s „Jubiläums-Pflanzerde“ und ein neues Vereinslogo, außerdem soll der Vorgarten beim Backhaus neben der Mahlbergschule umgestaltet werden: Zu seinem 75-jährigen Bestehen hat sich der Obst- und Gartenbauverein Völkersbach (OGV) einiges überlegt. 1948 nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, zählt der Verein heute rund 240 aktive Mitglieder.
„Jeder ist bei uns im Verein herzlich willkommen“, erklärt Vorsitzende Sonja Gräßle und weist darauf hin, dass es auch Familien-Mitgliedschaften gibt. Dass das Dorf noch einige Hobbygärtner hat, zeigt die zum Geburtstag angebotene „Jubiläums-Pflanzerde“, von der fast 200 Säcke verkauft wurden.
Dennoch hat das Gärtnern und Pflegen von Streuobstbäumen in dem Höhenortsteil laut Gräßle, wie anderswo auch, abgenommen. Während sie selbst einen rund 100 Quadratmeter großen Garten bewirtschafte, hätten neuere Bauplätze oft nur noch kleine Außenanlagen. Außerdem seien mittlerweile die Frauen, die sich früher häufig um die Gemüsegärten kümmerten, berufstätig.
Vorgarten am Backhaus neben der Mahlbergschule wird neu gestaltet
Für die Vorsitzende und Kassierer Bertram Pabst liegt der Vorteil am eigenen Bio-Gemüse darin, dass es „einfach besser schmeckt“. Bis zur Jubiläums-Erntedank-Hocketse am Backhaus neben der Mahlbergschule werde der dortige große Vorgarten neu gestaltet.
Dort ist bereits ein Hochbeet mit Kartoffeln angelegt. Zu dem Fest am 8. Oktober wird es zum zweiten Mal wieder eine Genusswanderung aller vier OGVs der Gemeinde geben, die 2022 in Sulzbach veranstaltet wurde.
Tradition in dem Völkersbacher Verein hat der Christbaumverkauf. Früher war man auch beim einstigen Seifenkistenrennen und Brunnenfest dabei, bei dem unter anderem ein Sensenmäh-Wettbewerb ausgerichtet wurde. Noch immer fahren manche der aktuell rund 240 Vereinsmitglieder bei der jährlichen Traktorparade mit.
Streuobstbäume rund um Völkersbach liegen Vereinsmitgliedern am Herzen
Am Herzen liegen dem Vorstandsteam die Streuobstbäume rund um Völkersbach. Als künftige Herausforderung nennen sie den Klimawandel.
Viele neue Mitglieder erhielt der OGV, als das Backhaus mit viel Eigenleistung ab 1999 gebaut wurde. Geworben wurden sie vom damaligen Vorsitzenden Matthias Kleine.
Nachdem es dort regelmäßig Backtage gegeben hatte, sei es nun schwierig, dafür ehrenamtliche Helfer zu finden. Während die älteren Frauen aus dem Dorf anfangs mit dem Leiterwagen und großen Bottichen mit Teig zu dem Backhaus kamen, wird dort mittlerweile auch Korn gemahlen und Brotteig hergestellt.
Mit dem Angebot „Vom Korn zum Brot“ ist der Verein seit Langem beim Ferienprogramm der Gemeinde dabei.
Baumschnittkurse wieder stärker nachgefragt
Zudem wurden früher auch Steckkurse für Mädchen und Jungs sowie für Erwachsene angeboten. Wieder stärker nachgefragt seien Baumschnittkurse.
Wenig ist über die Anfänge des OGV bekannt, der vor dem Zweiten Weltkrieg einen Vorgängerverein gehabt haben soll. Während es nach der Reaktivierung 1948 auch viele Spritzaktionen gegen Schädlinge gab, werde laut Gräßle heutzutage von den meisten Mitgliedern wertgeschätzt, dass beim Gärtnern keine Chemie verwendet wird.
