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Ungewohntes Bild

Warum Kinder in Marxzell mit dem Flixbus zur Schule gefahren werden

Die markant-grünen Flixbusse sieht man im Albtal eher selten. In Marxzell fährt einer davon nun täglich von Schule zu Schule. Was hat es damit auf sich?

Die Seitenansicht eines Flixbus (Symbolbild)
Ein Flixbus – hier ein Symbolbild – sorgt derzeit in der Gemeinde Marxzell für Aufsehen. Statt Reisenden steigen jedoch Grundschüler ein. Foto: Rake Hora

An Bahnhofsvorplätzen und auf Autobahnen gehören Flixbusse längst zum gewohnten Bild. Doch im kleinen Marxzell sorgt ein Gefährt des Unternehmens im markanten Giftgrün derzeit für Aufsehen.

Hier ist der Fernbus seit mehr als einer Woche nahezu dauerhaft unterwegs. Statt nach Berlin, Prag oder Amsterdam fährt er Marxzeller Grundschüler zwischen Schielberg, Burbach und Pfaffenrot hin und her. Wie kam es dazu?

„Unser Schulbus hatte einen Defekt“, erklärt Jürgen Germann, der bei der Gemeinde Marxzell für den Fachbereich Finanzen und Infrastruktur zuständig ist. Eine Treibstoffleitung sei kürzlich geplatzt. Bis die Ersatzteile geliefert werden, dauere es etwas.

Gemeinde Marxzell hat sich Flixbus als Ersatz für den Schulbus ausgeliehen

Deshalb habe sich die Gemeinde für die Übergangszeit einen Bus ausgeliehen – und sei so an den Flixbus gekommen. Nicht schlecht dürften die Schülerinnen und Schüler gestaunt haben, als sie am ersten Tag vom grünen Interimsbus abgeholt wurden.

Wir könnten für die Kinder auch mal Mörsch – Malsch – Madrid auf den Bus schreiben.
Jürgen Germann
Fachbereichsleiter Finanzen und Infrastruktur

In den Urlaub fuhr dieser zwar nicht, in der Schule kamen die Kinder aber trotzdem sicher an. „Wir könnten für die Kinder auch mal Mörsch – Malsch – Madrid auf den Bus schreiben“, scherzt Germann – als kleine Abwechslung zu den Marxzeller Ortsteilen.

Seit jeher stemmt die Gemeinde den Schulbusverkehr selbst. Ein entsprechend ausgebildeter Mitarbeiter des Bauhofs fährt morgens und mittags zwischen der Carl-Benz-Schule in Pfaffenrot sowie deren Außenstellen in Schielberg und Burbach hin und her.

Einsteigen können Kinder, die eine Klasse in einem anderen Ortsteil besuchen, bei der jeweiligen Schule. Das kostenlose Angebot der Gemeinde nutzen nach Angaben von Germann jeden Tag etwa 20 bis 25 Kinder.

Grüner Fernbus verschwindet schon bald wieder aus Marxzell

Auch beim regulären Schulbus handelt es sich um eine Art Reisebus, der im Gegensatz zu Linienbussen ausschließlich mit Sitzplätzen ausgestattet ist. Insofern war der Flixbus für die Kinder – abgesehen von der Farbe – keine große Umstellung.

Der grüne Blickfang wird sich aber wohl schon bald wieder aus der 5.000-Einwohner-Gemeinde verabschieden. Jürgen Germann rechnet damit, dass die neue Treibstoffleitung an diesem Donnerstag geliefert wird.

Dann kann der reguläre Schulbus repariert werden und wieder durch die Gemeinde touren. Bis es so weit ist, dürfen die Grundschüler zumindest noch ein bisschen von fernen Reisezielen träumen.

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