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Im Asamsaal des Schlosses

Musikschule Ettlingen veranstaltet Konzert zum Weltfrauentag

Die Ettlinger Musikschule hat zu einem Portraitkonzert über die Komponistin Amy Beach mit Blick auf den internationalen Frauentag eingeladen.

Der Finalsatz aus dem Klavierquintett von Amy Beach beschloss eindrücklich das diesjährige Konzert zum Weltfrauentag der Musikschule Ettlingen.
Der Finalsatz aus dem Klavierquintett von Amy Beach beschloss eindrücklich das diesjährige Konzert zum Weltfrauentag der Musikschule Ettlingen. Foto: Daniel Hennigs

Seit annähernd 30 Jahren veranstaltet die Musikschule Ettlingen anlässlich des alljährlich am 8. März begangenen Weltfrauentages ein ganz besonders Konzert, dass sich – anfangs jährlich, inzwischen zweijährlich – programmatisch einer Komponistin widmet. So erläutert Heike Bleckmann, Lehrerin an der Musikschule Ettlingen und in der Region Karlsruhe und darüber hinaus als Kammermusikerin und Liedbegleiterin gut bekannt, im Vorgespräch die Intention des Frauentagskonzertes im Asamsaal des Ettlinger Schlosses.

„Die ursprüngliche Initiative lag bei Angelika Jähn und Johanna Wright, seit 2005 betreue ich diese Konzertreihe“, ergänzt sie. Im Jahr 2022 stand die Britin Rebecca Clarke im Fokus, beim jüngsten Konzert vor gut besuchten Reihen war es die US-Amerikanerin Amy Beach.

„Für die Auswahl der Komponistin geben mir oft mehr oder weniger runde Jubiläen die Impulse, manchmal sind es auch Anregungen von meinen Kolleginnen“, berichtet Bleckmann weiter. Sie hat das Konzert im Asamsaal auch in diesem Jahr wieder erhellend und informativ moderiert.

Konzert in Ettlingen erinnert: Todestag von Amy Beach war vor 80 Jahren

Bei Amy Beach, die 1867 geboren wurde, gab das Todesjahr 1944, also vor 80 Jahren, den Ausschlag zur Gestaltung des diesmaligen Konzertes. Im Zentrum des Konzertes standen Duo- und Solowerke von Beach, eingerahmt von größer besetzten Kammermusikwerken zu Beginn und am Ende.

Amy Beach, deren Eltern Amateurmusiker waren und im Hauptberuf eine Papiermühle betrieben, wie Heike Bleckmann aus ihrem Lebenslauf erzählte, gilt bis heute als Pionierin ihrer Profession in den USA. Zudem genoss sie ihre pianistische Ausbildung ausschließlich dort und überwand damit die lange gültige Sichtweise, um virtuos-hauptberuflich Klavier spielen zu können, müsse man zwingend an einem europäischen oder gar deutschen Konservatorium studiert haben.

Heike Bleckmann selbst begleitete kongenial und in souveräner Manier drei Lieder von Beach, deren Gesangspart Regina Grönegreß mit ihrer angenehm getönten Altstimme sonor zur Geltung brachte. Die ausnehmend klangschöne, so recht spätromantisch gefärbte Romanze op. 23 für Viola und Klavier spielte Franziska Dürr schön phrasiert zu Bleckmanns Begleitung.

Von orchestraler Größe geriet Irina Chistiakovas Klavierspiel in einem Stückepaar aus einer schottischen Legende und einer Gavotte (op. 54). Maria Heck und Masae Kobayashi (Violine), Gisela Köllenberger (Cello) und wiederum Franziska Dürr und Irina Chistiakova schließlich eröffneten und schlossen den Abend mit Sätzen aus Amy Beachs Klaviertrio op. 150 beziehungsweise aus ihrem Klavierquintett op. 67 – beides sehr hörenswerte Sätze, mitunter an die Tonsprache von Johannes Brahms gemahnend.

Diese wahrlich lohnende musikalische Entdeckungsreise erfuhr viel Beifall – und eine überraschende Zugabe: Musikschulleiter und Geburtstagskind des Abends Stefan Moehrke wurde mit „Happy Birthday“ bedacht.

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