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Mit oder ohne Maske?

Zahl der Erkrankten steigt: Schützen sich die Menschen in Ettlingen gegen Corona oder Grippe?

Atemwegserkrankungen wie Grippe steigen aktuell wieder stark. So gehen die Menschen in Ettlingen damit um.

In vollen Bahnen trägt sie immer eine Maske sagt die aus Rumänien stammende Liliana Bara, die am Stadtbahnhof auf eine Bahn wartet.
In vollen Bahnen trägt sie immer eine Maske sagt Liliana Bara, die am Ettlinger Stadtbahnhof auf eine Bahn wartet. Foto: Ulrich Krawutschke

Die Zahl der Corona-Erkrankten steigt derzeit wieder an, aber auch andere Atemwegserkrankungen wie Erkältungen oder Grippe nehmen zu. Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht nach jüngsten Zahlen von rund neun Millionen Erkrankten in Deutschland aus, eine Million mehr als noch vor einiger Zeit.

Wie gehen die Ettlinger Bürger damit um? Tragen sie jetzt wieder häufiger die Atemschutzmasken, die in der Coronazeit gang und gäbe waren? Die BNN haben nachgefragt.

Am Bahnhof in Ettlingen sind kaum Masken zum Schutz gegen Corona oder Grippe zu sehen

Am Stadtbahnhof Ettlingen ist an diesem Tag reger Betrieb. Menschen warten auf ihre Bahn oder ihren Bus. Von Masken ist aber nichts zu sehen.

Auch Benjamin Nölle aus Karlsbad trägt keine Maske, „weil ich auf mein gutes Immunsystem vertraue“. Er habe aber immer eine im Rucksack, sagt er und betont: „Ich achte sehr auf Abstand und vermeide Kontakte.“ Ihm sei allerdings aufgefallen, dass mehr Leute als vorher derzeit Maske in der Bahn tragen.

Liliana Bara wartet ebenfalls auf eine Bahn. Sie bezeichnet sich selbst als Vielfahrerin. Sie ziehe in Bahnen, die gut gefüllt sind, immer ihre griffbereite Maske auf. „In den Bahnen sehe ich aber nicht so viele Leute, die Masken tragen“, sagt sie.

Kunden in den Ettlinger Geschäften haben weiterhin Masken dabei

Diese Erfahrung machen auch die Mitarbeiter im Postamt Ettlingen. Dort gibt es zwar noch eine Glasabtrennung zwischen Kunden und Mitarbeitern, aber Masken sind nicht zu sehen. „Ich habe meine Maske immer dabei“, sagt Barbara Merz, die in der Schlange vor dem Postschalter steht. „Wenn ich jemanden sehe, der nach Erkältung aussieht, ziehe ich sie sofort auf, sonst aber eher nicht.“

Ähnliche Erfahrungen kennt auch Monika Hirsch von der Buchhandlung Abraxas in der Kronenstraße. „Es sind ganz wenige Kunden, die Maske tragen und die sagen dann auch, dass sie sie wegen der Erkältungswelle tragen“, erzählt sie. „Corona spielt derzeit keine Rolle.“

Wenn ich mit Maske unterwegs bin, schauen mich viele Leute schräg an, aber das ist mir egal.
Renate Velimsky
Besucherin der Sternlesmarktes

Das gleiche Bild ergibt sich beim Blick in die Geschäfte der Innenstadt, etwa bei Ettli Kaffee in der Leopoldstraße. Geduldig harren Kunden dicht an dicht in der Warteschlange aus, Maske trägt keiner. Barbara Gaa aus Karlsruhe ist zum Einkaufen in Ettlingen.

Auch sie trägt keine Maske. „Man darf sich nicht verrückt machen lassen“, begründet sie den Maskenverzicht. „Aber wenn jemand Maske trägt, weil er erkältet ist oder Angst davor hat, dann ist das in Ordnung für mich“, ergänzt sie.

Auf dem Ettlinger Sternlesmarkt winken die meisten Besucher ab

Auch beim Gang über den am Donnerstag zu Ende gegangenen Sternlesmarkt war von Masken nichts zu sehen. Auf Fragen danach winken die meisten Besucher nur ab. Und dann doch. Eine einzelne Dame trägt beim Gang über den Markt eine Maske. Und das aus gutem Grund.

Renate Velimsky hat „Angst vor Corona, weil ich eine Autoimmunerkrankung habe, und eine ganz empfindliche Lunge“. Im März war sie an Corona erkrankt und das „hat einen neuen Schub meiner Erkrankung ausgelöst, unter dem ich bis heute leide“.

Unter vielen Menschen und in der Bahn trage sie daher immer Maske. „Das gibt mir Sicherheit, denn viele husten einen ungeniert an“, beklagt sie. „Wenn ich mit Maske unterwegs bin, in der Bahn oder auch im Restaurant mit Maske sitze, bis das Essen kommt, schauen mich viele Leute schräg an, aber das ist mir egal“, sagt sie. Sicherheit gehe ihr eben vor.

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