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Vor Derby gegen Kaiserslautern

Unbekannte misshandeln in Mannheim Schwein und besprühen es mit Fußball-Parolen

In Mannheim ist ein schwer misshandeltes und mit Fußballparolen besprühtes Schwein entdeckt worden. Das berichtete die Berufstierrettung Rhein-Neckar auf ihrer Facebook-Seite. Wem das Tier gehört und wer es so zugerichtet hat, ist noch nicht bekannt.

Das Tier war völlig dehydriert.
Das Tier war völlig dehydriert. Foto: Berufstierrettung Rhein-Neckar

"Heute begann unser Tag mit einem Entsetzen", war am Freitag auf der Facebook-Seite der Berufstierrettung Rhein-Neckar zu lesen. Ein völlig erschöpftes und dehydriertes Schwein hätte sich auf einem Sportgelände in Mannheim hingelegt. "Niemand weiß, wo es herkam und niemand weiß, wer es so zugerichtet hat."

Hassparole gegen den Gegner auf dem Körper

Das Tier wurde auf beiden Seiten besprüht, die Ohrmarke fehlt. Auf dem Körper des Schweins steht eine Schmähparole und unter anderem das Wort "Lauternschweine" die gebe es "auch in eurer Stadt". Der 1. FC Kaiserslautern spielt am Sonntag gegen den SV Waldhof. Beim Eintreffen der Tierrettung sei das Schwein zu schwach gewesen, um aufzustehen. Geschäftsführer Michael Sehr organisierte die Rettung des Tieres, das nun im Tierheim Frankenthal Unterschlupf gefunden hat und aufgepäppelt wird.

Tierrettung will den Tätern keine Bühne, aber dem Schwein eine Stimme geben

"Leider hat das Tier immer noch mit den Folgen der Misshandlung zu kämpfen, so Simone Jurijiw, die 1. Vorsitzende des Tierheim Frankenthal, welches das Schwein nun intensiv betreut. Fassungslosigkeit und Wut begleiten sie derzeit", steht weiter in dem Beitrag.

Zunächst sei die Tierrettung nicht sicher gewesen, ob sie den Tätern für diese Tierquälerei eine Bühne geben sollte. "Denn offensichtlich ist es genau das, was sie damit bezwecken wollten. Aber wer sind wir, wenn wir dem Tier die Stimme versagen?"

Das ist KEIN Fußball! Das ist KEIN Fan!

"Das sollte gesehen werden", schrieben die Retter also auf Facebook. "Von den verfeindeten Fußballclubs, deren Vorstände, deren Geschäftsführer, deren Spieler, deren Fans und dem deutschen Fußballbund. Denn das ist KEIN Fußball! Das ist KEIN Fan!"

Viele Spendenangebote für "Lotta"

Im Tierheim Frankenthal erhielt das Schwein einen Namen: "Lotta" gehe es mittlerweile etwas besser, schrieben die Pfleger, sie sei bereits aufgestanden und habe gefressen. Das Tierheim erhalte viele Spendenangebote.

Die Polizei Mannheim hat die Ermittlungen aufgenommen. Wer Hinweise zu den Tätern oder dem Besitzer des Schweins geben kann, wird gebeten, sich unter 0621/1740  zu melden.

Am Sonntag konnten die Pfleger im Tierheim Frankenthal Entwarnung geben: Lotta gehe es gut, sie sei aus dem Gröbsten raus und auf dem Weg der Besserung.

Hinweis: In einer ersten Version dieses Artikels war die Parole auf dem Körper des Tiers unklar formuliert. Wir haben den entsprechenden Absatz korrigiert.

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