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Duell gegen Speyer

Gewichtheber Kevin Schweizer will mit dem KSV Durlach in der Bundesliga auf Final-Kurs bleiben

Der KSV Durlach steht in der Gewichtheber-Bundesliga ganz oben. Am 28. Januar geht es gegen das sportliche Schwergewicht Speyer. Durlachs Routinier Kevin Schweizer setzt auf ein bewährtes Ritual.

Kevin Schweizer - KSV Durlach

GES/ Gewichtheben/ Bundesliga KSV Durlach - AC Mutterstadt, 05.02.2022
Routinier Kevin Schweizer führt mit dem KSV Durlach die Tabelle der Gewichtheber-Bundesliga an. Foto: Peter Hennrich/GES

Ein Pott Kaffee, schwarz. Dazu zwei mit Wurst belegte Brötchen. Das wird auch an diesem Samstag wieder Kevin Schweizers Heber-Mahlzeit sein, kurz bevor es an die Hantel geht. „Das macht noch mal wach und man hat bisschen was im Magen“, sagt der Bundesliga-Routinier des KSV Durlach über sein bewährtes Ritual.

Das Urgestein der Karlsruher erlebt in dieser Saison einen so nicht erwarteten Höhenflug. „Für uns läuft es perfekt bislang“, sagt der 36-Jährige. Und auch wenn die Tabelle angesichts der bisherigen Ansetzungen „mit Vorsicht“ zu genießen sei, „ist es ein schönes Gefühl, mit 12:0-Punkten da oben zu stehen“.

Und die vier glatten Erfolge lassen die so makellosen Durlacher durchaus mit gehobenen Selbstbewusstsein ins Duell mit dem Speyerer Athletenverein gehen. „Wir sind zwar der klare Außenseiter“, sagt der in der Klasse bis 94 Kilo startende Schweizer vor dem Kräftemessen am Samstag (19 Uhr) auf der heimischen Bühne in der Unteren Hub. In Reihen der Speyerer gehen schließlich deutsche Heber-Asse wie Lisa Marie Schweizer oder Simon Brandhuber an die Gewichte, dazu Altmeister Jürgen Spieß.

Wir wollen die schon ein bisschen kitzeln.
Kevin Schweizer, Heber-Routinier des KSV Durlach

„Aber wir haben eine starke Mentalität und können mit Drucksituationen umgehen“, betont Schweizer, „wir wollen natürlich versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen und wollen die schon ein bisschen kitzeln.“ Sollte dem KSV zumindest ein Teil-Erfolg gelingen, dann rückte auch die Finalteilnahme näher. Auch wenn anschließend noch drei weitere Schwergewichte warten: Samswegen, Mutterstadt und Obrigheim.

„Momentan stehen wir zurecht da oben“, sagt Schweizer, verweist jedoch auch auf die bislang vermeintlich leichteren Gegner, mit denen es der KSV zu tun hatte. „Aber wir machen auch einen guten Job“, betont der Neffe von Coach Thomas Schweizer und Ehemann von Teamkollegin Jaqueline Schroll.

Kevin Schweizer zuletzt „Hahn im Korb“

Kevin Schweizer ist also sprichwörtlich nicht allein im Heber-Haus – beim jüngsten Erfolg des KSV beim TSV Schwedt aber als einziger Mann „Hahn im Korb“. Die Heberinnen um Top-Athletin Sabine Kusterer dominieren ja im Durlacher Team. Gegen Speyer allerdings plant Coach Thomas Schweizer mal geschlechtlich ausgeglichen und außer mit seinem Neffen, Schroll und Kusterer mit Victor Gainza, Redon Manushi, Caroline Dauth und Sandra Hacker.

Für den KSV Durlach wäre es nach Platz vier 2015 der erste Einzug in die Finalrunde, damals war die Erste Liga noch zweigleisig. Jetzt qualifizieren sich die ersten drei für das Duell um die deutsche Mannschaftskrone. Einen Einzeltitel hat Schweizer schon, 2019 triumphierte er in seiner Gewichtsklasse.

Mit seinen bisherigen Leistungen in dieser Saison ist der Durlacher Dauerbrenner zwar nicht „zu 100 Prozent zufrieden“, allerdings werde es eben auch von Jahr zu Jahr schwerer, das Niveau zu halten. „Die Lasten bleiben gleich, aber der Körper braucht mehr Zeit, um zu regenerieren“, sagt Schweizer. Mit dem Manko, dass dem Körper angesichts des Trainingspensums gar nicht mehr Zeit bleibe.

Seinen Abschied von der Bundesliga-Bühne plant er derzeit für 2024, „dann habe ich 30 Jahre auf dem Buckel“. Es sei denn, ihm würde mit dem Team in diesem Jahr der Titel-Coup glücken. „Dann könnte ich eigentlich aufhören. Mannschaftsmeister – besser geht es ja nicht mehr“, sagt Schweizer und klingt leicht amüsiert. Er weiß, dass das eher nicht so kommen wird: „Träumen darf man zwar, aber der Traum ist dann doch zu groß.“

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