Gemütlicher Spaziergang ist unmöglich
Bulldoggenmischling Sumo bereitet seiner Besitzerin in Karlsruhe Kopfzerbrechen. Der zweijährige Vierbeiner „reagiert auf fremde Menschen und Hunde sehr aggressiv und rastet total aus wenn uns jemand zu nahe kommt!“ Ein gemütlicher Spaziergang sei daher unmöglich mit ihm und immer mit Angst verbunden – sobald jemand in Sichtweite sei. Zuhause ist er das Gegenteil: „Der liebste Hund der Welt und total verschmust!“ Wenn es jedoch an der Tür klingelt ist die Ruhe vorbei. Die Halterin hat nach eigenen Angaben schon einiges versucht, etwa Sumo mit Spielen abzulenken oder mit einer Wasserspritze. Eine Hundeschule besuche er mittlerweile regelmäßig – aber er raste trotzdem regelmäßig aus.
Martin Rütter:Den Hund zunächst an einen Maulkorb gewöhnen
Um Sumo an den Maulkorb zu gewöhnen, lassen Sie ihn zunächst einfach leckere Futterbrocken daraus fressen. Sie können auch eine Futtertube durch den Maulkorb stecken und ihn daran schlecken lassen. Dabei schließen Sie dann einmal kurz die Riemen hinter den Ohren, öffnen diese aber sofort wieder. Verlängern Sie nun die Zeit, die Ihr Hund den Maulkorb trägt. Anfangs beschäftigen Sie ihn dabei noch, indem Sie Tricks oder einfache Übungen mit ihm durchführen. Sumo sollte sich am Ende des Trainings gar nicht mehr am Maulkorb stören.
Training von ängstlichen Hunden erfordert viel Zeit
Solange er noch versucht, diesen abzustreifen, sich am Boden zu scheuern oder den Maulkorb mit der Pfote zu entfernen, ist er noch nicht gut genug an das Tragen des Maulkorbs gewöhnt. Wichtig ist in jedem Fall, dass der Maulkorb gut sitzt, sodass Sumo ihn nicht selbstständig abstreifen kann. Das Training von Angsthunden bedeutet immer, viel Geduld und vor allem viel Zeit einzuplanen. Man muss häufig in sehr kleinen Schritten vorgehen, der Hund darf keinesfalls überfordert werden. Vermutlich hat Sumo in seinen ersten Lebensmonaten nicht wirklich viele positive Erfahrungen als Straßenhund gemacht. Diese fehlenden beziehungsweise unter Umständen sogar negativen Erfahrungen kann man im Erwachsenenalter nur bedingt nachholen beziehungsweise mit positiven Erfahrungen überdecken.
Hund soll Vertrauen erfahren
Wichtig ist, dass Ihr Hund erfährt, dass er sich an Ihnen orientieren und Ihnen vertrauen kann. Dazu müssen Sie ihm Sicherheit geben, indem Sie Situationen, die für ihn beängstigend sind, regeln. Aber auch im Alltag müssen Sie ein souveräner Partner sein, der dem Hund durch Konsequenz und vorausschauendes Handeln seinen Weg durchs Leben zeigt. Ein solches Training beinhaltet sehr viele Komponenten und ist bei Hunden mit Angst-Aggression ein langer Weg. Daher würde ich Ihnen empfehlen, einen professionellen Hundetrainer aufzusuchen, wie etwa unseren Partner in der Martin Rütter DOGS Hundeschule in Karlsruhe.
Mit Training dem Hund das Leben erleichtern
Denn durch ein gutes Training kann man auch einem unsicheren, schlecht geprägten beziehungsweise schlecht sozialisierten, ängstlichen Hund helfen und ihm so das Leben erleichtern. Dennoch muss man von Anfang an sagen, dass gerade in Bezug auf diese Problematik immer auch Grenzen im Training vorhanden sind. Aus einem ängstlichen Hund macht man auch durch noch so viel Training keinen unbeschwerten Draufgänger, den man einfach so überall mitnehmen kann.