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Begleitung im OP

In den Karlsruher ViDia-Kliniken kümmern sich auch Ehrenamtliche um Patienten

Rund 40 Ehrenamtliche begleiten die Patienten, sprechen ihnen Mut zu. „Ehrenamtliche von ViDia“ heißt das Programm. Auch im Städtischen Klinikum soll es bald wieder einen Besuchsdienst geben.

Situation im Krankenhaus
Die Ehrenamtlichen beim Besuchsdienst sorgen dafür, dass Patientinnen und Patienten nicht alleine sind – wie auf diesem Symbolbild. Foto: Christian Charisius/dpa

Wer krank ist oder einen Unfall hatte und in eine Klinik muss, ist meist verunsichert oder gar verängstigt. Umso wichtiger ist es, einen Ansprechpartner zu finden, der sich Zeit nimmt und einem Mut zuspricht.

In vielen Kliniken übernehmen Ehrenamtliche diese Aufgabe. In den Karlsruher ViDia-Kliniken waren dies die „Blauen Engel“, nun heißen sie einfach die „Ehrenamtlichen von ViDia“. Rund 40 dieser Ehrenamtlichen gibt es in den ViDia-Kliniken.

„Die Männer und Frauen übernehmen nicht nur den Besuchsdienst, sondern sie sind auch Lotsen und sie kümmern sich um die Patientenbücherei“, erklärt Ute Hütz, Koordinatorin der Ehrenamtlichen, die selbst im Besuchsdienst tätig ist.

Der Bedarf ist in diesen Bereichen groß.
Ute Hütz
Koordinatorin

„Wir haben auch einen OP-Begleitdienst, den es früher schon – einzigartig in Deutschland – im Diakonissenkrankenhaus gab“, sagt sie. Dabei geht ein Ehrenamtlicher vor einer Operation mit in das Vorbereitungszimmer, damit der Patient nicht allein ist. „Natürlich nur, wenn ein Patient das wünscht, denn er hat oberste Priorität“, versichert Hütz.

Sie würde in nächster Zeit auch gerne in der Notfallambulanz und in der onkologischen Ambulanz Ehrenamtliche einsetzen, denn „der Bedarf ist in diesen Bereichen groß“, versichert die 65-Jährige, die den Besuchsdienst seit sechs Jahren koordiniert.

„Die Menschen, die in die Ambulanzen kommen, befinden sich in einer Ausnahmesituation und sind meist total aufgeregt“, stellt sie fest. „Es würde ihnen ungemein helfen, jemanden zu haben, der sich auskennt und der ihnen zur Seite steht“, sagt Hütz, die in einer solchen Tätigkeit auch eine Entlastung der Pflegekräfte sieht.

Während Corona war der Ehrenamtsdienst eingeschränkt

Auch während der Corona-Pandemie war der ViDia-Besuchsdienst nie ganz weg. „Zwei, drei Monate ging teilweise nichts, aber wir durften immer schon vor den Besuchern wieder zu den Patienten“, erzählt Hütz. „Wir haben uns immer sehr gefreut, wenn wir wieder loslegen konnten, denn wir wussten, dass wir von den Patienten und auch von den Mitarbeitern vermisst werden“, sagt sie.

Während in den ViDia-Kliniken der ehrenamtliche Besuchsdienst auch in der Corona-Zeit lief, wurde er im Städtischen Klinikum komplett eingestellt. „Wir wollten die Patienten, aber auch die Ehrenamtlichen, die ja teilweise schon älter waren, schützen“, sagt Pflegedirektorin Elvira Schneider.

ViDa-Kliniken suchen eine Ehrenamts-Koordinatorin

Sie und Nadine Pretz, unter anderem zuständig für den Bereich Ehrenamt, wollen diesen Besuchsdienst nun wieder aufbauen und „Grüne Damen und Herren“ anwerben. „Wir sind bereits Mitglied beim Verein Evangelische Kranken- und Alten-Hilfe, der die bundesweite Schirmherrschaft über die ,Grünen Damen und Herren hat‘“, erklärt Schneider.

„Wir haben auch schon eine Stelle für eine Ehrenamts-Koordinatorin ausgeschrieben“, fügt Pretz hinzu. „Diese Koordinatorin wird die Gruppe leiten, die neuen Mitglieder auswählen, Arbeitspläne gestalten und die Ehrenamtlichen den verschiedenen Bereichen zuordnen“, sagt Schneider.

Diese Zuwendung ist wichtig, weil sie zur Genesung beiträgt.
Elvira Schneider
Pflegedirektorin

Die Ehrenamtlichen werden die Patienten besuchen, sie zu Untersuchungen begleiten, eventuell kleine Besorgungen erledigen oder Spielenachmittage organisieren. Schneider und Pretz gehen davon aus, dass die Ehrenamtlichen bis zum Ende dieses Jahres ihre Arbeit wieder aufnehmen werden.

„Das Anliegen der Ehrenamtlichen ist es, sich Zeit zu nehmen für die Patienten. Sie entlasten dadurch auch die Pflegekräfte“, erklärt Schneider. „Diese Zuwendung ist wichtig, weil sie zur Genesung beiträgt“, ist sie überzeugt.

Ehrenamtliche in den ViDa-Kliniken werden umfangreich geschult

In beiden Kliniken freut man sich über Ehrenamtliche, die den Besuchsdienst verstärken: Freude am Umgang mit Menschen, freundliche Umgangsformen, Einfühlungsvermögen, Zuverlässigkeit, Verschwiegenheit, sowie physische und psychische Belastbarkeit sind Voraussetzungen für eine solche Tätigkeit.

Beide Einrichtungen bieten den Ehrenamtlichen umfangreiche Schulungen an, ehe sie ihren Dienst antreten.

„Wir haben schon die Rückmeldung, dass einige unserer früheren Ehrenamtlichen wieder mitmachen möchten“, sagt Schneider. Manchmal meldeten sich auch ehemalige Patienten, die „etwas zurückgeben“ möchten, meint sie.

Aber auch ehemalige Pflegekräfte sind unter den Ehrenamtlichen zu finden. „Sie wollen zurück in die Klinik und schätzen es, dass sie sich nun ohne Zeitdruck den Patienten widmen können“, versichert die Pflegedirektorin.

Service

Wer sich für eine Mitarbeit im ehrenamtlichen Besuchsdienst interessiert, kann sich bei den jeweiligen Ansprechpartnern bewerben:

ViDia-Kliniken: (07 21) 81 08 21 49

Städtisches Klinikum: (07 21) 9 74 10 32

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