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Nach Kritik des Landesrechnungshofs

Klinikum Karlsruhe schließt Photovoltaikanlage auf Dach von „Haus M“ nicht aus

Klinikum wehrt sich gegen Kritik aus Stuttgart. Es gebe bessere Flächen als auf „Haus M“, aber selbst dort könnte eine Anlage installiert werden.

Photovoltaikanlage auf „Haus I“ des Klinikums.
Die Photovoltaikanlage auf rund 700 Quadratmeter Dachfläche von „Haus I“ geht demnächst in Betrieb. Foto: Markus Kümmerle/Städtisches Klinikum

Das Städtische Klinikum reagiert auf die Vorwürfe des Landesrechnungshofs. Auch bei den Neubaumaßnahmen habe sich das Haus frühzeitig grundlegende Gedanken zur Nutzung regenerativer Energien gemacht, sagt ein Sprecher des Klinikums auf Anfrage dieser Redaktion. „Um beim Einsatz von Photovoltaikanlagen systematisch und effizient vorgehen zu können, wurde bereits im Jahr 2019 die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) beauftragt, die Dachanlagen des Klinikums auf ihre Eignung und eine schnelle Realisierbarkeit zu prüfen“, heißt es in der Antwort weiter.

In seiner „Denkschrift 2023“ hatte der Rechnungshof Baden-Württemberg kritisiert, dass auf den Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des 2021 in Betrieb gegangenen Neubaus „Haus M“ mit dem Hinweis auf eine mögliche spätere Aufstockung des Gebäudes verzichtet wurde. Auf dem Dach herrschen nach Ansicht der Behörde optimale Bedingungen für das Errichten einer Photovoltaikanlage. Eine solche sei aufgrund des hohen Stromverbrauchs im Gebäude wirtschaftlich geboten gewesen. Nachträgliche Installationen seien aufgrund des Aufwands immer problematisch.

Für „Haus M“ ist weiterhin eine Photovoltaikanlage in der Prüfung, sagt das Klinikum. Zum einen sei eine Aufstockung des Gebäudes vorteilhaft, um die Nachteile der derzeit bestehenden Verschattungen umliegender Gebäude zu minimieren. Zum anderen entwickle sich die Qualität der Solarmodule stetig weiter, „sodass auch auf der aktuellen Gebäudehöhe der Einsatz einer Photovoltaikanlage denkbar ist und entsprechend bewertet wird“. Die Entscheidung über die Installation einer Anlage fällt laut Klinikum energetisch und wirtschaftlich unabhängig von der Aufstockung.

Anlage auf „Haus I“ geht demnächst in Betrieb

In einem mit der KEK im Jahr 2020 erstellten Stufenplan sei die Dachfläche von „Haus M“ nicht priorisiert worden. Neben der Verschattung seien die vielen Dachaufbauten ein weiterer Grund für das Zurückstellen der Pläne gewesen.

Hoch priorisiert wurden seinerzeit hingegen die Gebäude „I“ (Institutsgebäude) und „T“ (Küche und Lager). Laut Klinikum sind auf „Haus I“ auf rund 700 Quadratmetern Dachfläche die Anlagen bereits installiert. Sie gehen in Kürze in Betrieb. Diese Anlage wird den Angaben zufolge von der BürgerEnergiegenossenschaft Durmersheim eG betrieben.

Für Haus T werde ebenfalls in diesem Jahr eine Photovoltaikanlage eingeplant und von der BürgerEnergie Karlsruhe eG betrieben. Das Installieren von Photovoltaikanlagen auf den Gebäuden der Psychiatrischen Kliniken in der Kaiserallee werde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie für das kommende Jahr geprüft. Auf den Bettenhäusern „D“ und „S“ betreiben die Stadtwerke seit 2006 beziehungsweise 2009 Photovoltaikanlagen.

Luftaufnahme ViDia-Kliniken
Auf dem Dach des Neubaus der ViDia-Kliniken (Bildmitte) ist keine Photovoltaikanlage montiert. Foto: ViDia-Kliniken

Der Neubau der ViDia-Kliniken in der Steinhäuserstraße hat keine Photovoltaikanage auf dem Dach. „Ein großer Teil unserer Dachfläche ist ja für den Rettungshubschrauber reserviert“, sagte eine Kliniksprecherin. In der Planungsphase für den Neubau habe sich das Haus damals auf Empfehlung von Energiefachleuten für ein Blockheizkraftwerk (BHKW) entschieden. Für die regenerative Nutzung anderer freier Dachflächen gebe es durchaus Überlegungen. Sie seien aber noch nicht abgeschlossen.

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