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Schmuggler und invasive Tiere

Beim Artenschutztag im Zoo Karlsruhe gibt es viele gute Tipps für den eigenen Garten

Besucher des Karlsruher Parks erleben die Dimensionen des Themas Artenschutz. Sie wissen nun unter anderem, was sie zu Hause nicht anpflanzen sollten.

Artenschutztag im Zoo: Informationsstand des Zolls
Am Informationsstand des Hauptzollamtes erleben die Besucher, wie wichtig das Thema Artenschutz bei Reisen sein kann. Foto: Peter Sandbiller

Auf dem Schild an Stand Nummer 38 beim Artenschutztag im Karlsruher Zoo steht „Hauptzollamt Karlsruhe“. Man fragt sich, was diese Behörde mit Artenschutz zu tun hat. Eine ganze Menge, wie Anne Deubel, die Pressesprecherin der Behörde, erzählt.

Immer wieder komme es vor, dass Touristen Dinge von ihren Fernreisen mitbringen, die sie auf den dortigen Märkten erwerben: Elfenbeinschnitzereien, Korallen oder Ähnliches. „Sie wundern sich dann, dass diese unter den Artenschutz fallen“, sagt Deubel. Es gebe aber auch professionelle Schmuggler, die versuchten, geschützte Tiere ins Land zu bringen, um sie hier zu verkaufen.

40 Stände präsentieren das Thema im Zoo Karlsruhe

Artenschutz ist aber beileibe nicht nur das Verhindern solcher Schmuggeleien, wie die insgesamt 40 Stände zeigen, die sich dieses Themas im Karlsruher Zoo angenommen haben und auf großes Interesse stoßen.

Einige Besucherinnen und Besucher besuchen eigens deshalb den Zoo. Wie das Ehepaar Meyer aus Wolfartsweier. „Wir konnten beim Nabu gute Tipps bekommen, wie man Fledermauskästen aufhängt, die ich selbst gebaut habe, und beim Gartenbauamt haben wir uns beraten lassen, was artentypische Wiesen hier im Rheingraben anbelangt“, sagen Christian Meyer und seine Gattin.

Sie sind sehr angetan von den Angeboten dieses Artenschutztages, bei dem es auch viele Mitmachaktionen für Kinder gibt, die von Malangeboten bis zum Tierquiz reichen.

Ein Thema an vielen Ständen ist das Problem sogenannter invasiver Arten, die die heimische Fauna und Flora bedrohen, was einmal mit dem Klimawandel zu tun hat, aber auch durch die globale Vernetzung der Märkte bedingt ist.

Experten in Karlsruhe richten den Blick in heimische Gärten

So macht sich die asiatische Hornisse zunehmend breit, wie auch der nordamerikanische Kalikokrebs oder der Ochsenfrosch. Sie sorgen dafür, dass die heimische Tierwelt immer mehr zurückgedrängt wird. 

Man muss im Garten nicht jeden Samstag mähen.
Marco Heinrich
Liegenschaftsamt Karlsruhe

Der Artenschutztag im Karlsruher Zoo soll die Besucherinnen und Besucher auch dahingehend sensibilisieren, das Thema „Artenschutz“ nicht nur im Hinblick auf bedrohte Tierarten wie Eisbären zu sehen, sondern den Blick auch auf die eigene Haustür zu richten.

Tipps dazu gibt es einige: „Wenn man einen eigenen Garten hat, muss man nicht jeden Samstag mähen. Oder man kann ein kleines Garteneck sich selbst überlassen, wo sich dann Schmetterlinge oder Bienen wohlfühlen. Und ein kleiner Steinhaufen bietet der Mauereidechse Platz und Schutz“, sagt Marco Heinrich vom Liegenschaftsamt Karlsruhe, das die Streuobstwiesen in der Gemarkung betreut.

Und wer die Möglichkeit hat, ein Insektenhotel bei sich unterzubringen, „tut damit nicht nur den Wildbienen einen großen Gefallen“, sagt Waldemar Ibba von der BUND-Ortsgruppe Karlsruhe. Er plädiert dafür, auf Bambus oder Kirschlorbeer im Garten zu verzichten, da die heimische Tierwelt keinerlei Nutzen davon habe.

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