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Regnerischer Auftakt

Beim Karlsruher Frühlingsfest machen alle aus dem Wetter das Beste

Rummelplatz-Gänger und Mess-Beschicker freuen sich auf einen freundlichen Auftakt des Frühlingsfests. Doch der Wettergott machte es ihnen nicht leicht. Auf dem Messplatz kämpften Schausteller und Gäste mit Regen und Windböen

Herausforderung: Das äußerst durchwachsene Wetter machte den Auftakt des Frühlingsfests zu einer feuchten Angelegenheit.
Herausforderung: Das äußerst durchwachsene Wetter machte den Auftakt des Frühlingsfests zu einer feuchten Angelegenheit. Foto: Jörg Donecker

Lief man am Samstagnachmittag, dem Auftakt des April und ersten Tag des Karlsruher Frühlingsfestes, über die Pfützenlandschaft des Messplatzes, so sah man vor allem Menschen, die nach oben zum grauen Himmel schauten und solche, die aufs Handy mit der Wettervorhersage blickten. Es war kühl und es regnete. Anfangs dauerhaft, später immer wieder.

„Schlechter Start“, sagte der Papa der kleinen Selina. Die Familie war von Straubenhardt gekommen und trotzte unter einem Vordach bei einer Pizza dem prasselnden Regen. Doch wer von Besuchern und Mess-Beschickern reine Tristesse erwartet hatte, wurde überrascht. Man versuchte, das Beste aus der Wetterlage zu machen.

Zeit für einen kollegialen Plausch auf dem Karlsruher Messplatz

Wann, zum Beispiel, hätten die einzelnen Betreiber Zeit gehabt, einander zu besuchen? So geschehen am „Crepe-Stand Hoffmann“, wo man sich mit „Waffel Filder“ von gegenüber zu einem kollegialen Plausch zusammenfand. „Ist halt unser Risiko. Das Wetter können wir nicht beeinflussen“, sagt Tobias Hoffmann lakonisch. Festbesucherin Martina Wallmen aus der Oststadt sieht es auch so und hat sich regenfest gekleidet. Die gebürtige Hannoveranerin weiß: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung.“

Mit diesem norddeutschen Blick aufs Wetter ist sie sich mit Kerstin Henschel von „Caesar’s Wheel“ einig. Mit sechs Transportern hat man das Fahrgeschäft von Niendorf bei Bremen nach Karlsruhe gebracht sowie die frisch angestrichenen Römer nebst Gondeln aufgebaut, und bisher wurden erst zwei Fahrkarten verkauft. „Montag soll es besser werden“, hofft Henschel, „aber für uns sind halt vor allem die Wochenenden wichtig.“ Marina Filder vom Süßwarenstand ist trotzdem froh: „Besser als zu Hause sitzen. Wir haben ja schon mit Corona einiges hinter uns!“

Trotz allem Freude über den Saison-Auftakt bei den Schaustellern

Margot Loritz vom Entenangeln sieht es ebenfalls gelassen, obwohl die wenigen Passanten beinahe im Wasser schwimmen wie ihre Entchen. „Wir warten, bis es besser wird. Das muss man hinnehmen.“ Ebenso stoisch nimmt ihre Kollegin Jamie Kast vom Pfeilwurfstand die Dinge hin. „Es ist zu nass, aber ich freue mich trotzdem, dass es wieder losgeht.“ Vor kalter Holzhohle steht Jürgen Ellmer in seiner Schwenkbraterei. Es lohnt sich nicht, bei dem Wetter die Holzkohle anzuzünden. „Noch hat keiner Hunger!“

Bei den Fahrgeschäften sieht es etwas besser aus. Erstaunlich viele, meist junge Leute, sitzen in den Gondeln von „Break Dance“ und lassen sich herumschleudern. Das Wetter ist für viele offenbar erschreckend genug, deshalb hält sich der Kartenverkauf beim „Monsterhaus“ noch in Grenzen. „Hoffentlich wird es bald besser“, seufzt Simone Filder in ihrem Kassenhäuschen. Da stimmt man ihr bei Verlosung Fey zu. Auch hier der Blick zum Himmel. „Ohne Hoffnung wären wir nicht hier.“

Schaut man sich die Besucher an, bemerkt man doch recht viele Familien. Tobias Hoffmann hat eine Vermutung, warum gerade sie dem scheußlichen Wetter trotzen. „Die Eltern haben es bestimmt ihren Kindern versprochen. Am Samstag gehen wir zum Frühlingsfest und fahren Karussell.“ Da kann man natürlich nicht wortbrüchig werden.

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