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Jugend bringt Ideen ein

Beim Karlsruher „Klimazirkus“ wird der Berliner Platz plötzlich grün

Zum Baumfällen in der Karlsruher Kaiserstraße und dem Verkehr in der Sophienstraße haben die Teilnehmer einer Jugendkonferenz eine klare Meinung. Auch der Oststadtkreisel ist vielen ein Dorn im Auge.

Jugendaktionstag Klimazirkus im ODP, Foto: Workshop : Ucode meets Zukunft: Innenstadt
Um die Zukunft der Innenstadt geht es beim Jugendaktionstag in Karlsruhe. Die Veranstaltung ist überschrieben mit „Klimazirkus“. Foto: Jörg Donecker

Es hat noch gar nicht angefangen, da sind die Jugendlichen schon heftig am Diskutieren. Stehen vor einer Karte der Stadt und reden über Möglichkeiten, die Stadt lebenswerter zu machen.

Sie reden über das Fahrradfahren in Sophien- und Kaiserstraße und über die Oststadt: „Der Bereich hier“, Jonas deutet auf die Straßen hinter der Bernharduskirche, „bietet sich super an für eine autofreie Zone.“ Die Ideen sprudeln nur so.

Eine richtige Demokratie, so ist von Mehmet zu hören, heißt ja eigentlich, dass die Bevölkerung an Entscheidungen beteiligt wird. Dass sie nichts vorgesetzt bekommt, sondern vorher gefragt wird, was sie möchte, dass mit ihr zusammen überlegt wird, was machbar ist und was nicht.

Jugendliche folgen der Einladung zum Karlsruher „Klimazirkus“

Seit einiger Zeit veranstaltet der Stadtjugendausschuss mit dem städtischen Dezernat für Jugend und Soziales die Reihe „Sozial-ökologische Transformation“. Dazu gehört auch dieser Aktionstag „Klimazirkus“.

Zu diesem sind am Samstagnachmittag Jugendliche eingeladen, sich zu informieren und sich Gedanken zu machen, wie man Karlsruhe ökologisch weiterentwickeln kann.

Etwa 60 Jugendliche und junge Erwachsene ab 15 Jahren sind zusammengekommen. Bei vielem sind sie sich einig, sie sind gegen das Fällen der Bäume in der Kaiserstraße und dafür, die Sophienstraße sicherer für Fahrräder zu machen.

Neun Workshops beschäftigen sich mit der Karlsruher Innenstadt

Das Angebot mit neun Workshops ist entsprechend vielfältig: Die Architekturfakultät Dresden stellt das 3-D-Computerprogramm „UCode“ (Urban Co-Design Environment) vor.

Dieses bildet die Karlsruher Innenstadt ab, aus Daten von Open-Street-Map generiert, in dem man nicht nur Kommentare schreiben, sondern auch Bäume und Gebäude hinzufügen und neu gestalten kann.

So wird der „öde Berliner Platz“ schön begrünt, einige Ampeln werden mit Haltestangen für Radfahrer bestückt, und am liebsten will man gleich auch den Oststadtkreisel abreißen.

Vom Stadtplanungsamt ist Max dabei, erzählt auch aus seiner Sicht und ermuntert die Teilnehmenden: „Schreibt doch mal an mich.“

Verein Glow erlaubt Karlsruhern einen Blick auf ökologischen Fußabdruck

Auf einem langen Parcours des Vereins Glow kann jeder seinen ökologischen Fußabdruck überprüfen – unter 20 Punkte zu kommen, ist schon sehr schwierig, selbst für Vereinsmitglieder.

Anhand eines Kartenspiels der Hochschule Karlsruhe können die Teilnehmer die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Umwelt diskutieren: Wie hängen CO2-Emissionen mit fossilen Brennstoffen zusammen, wie der Anstieg der Wassertemperatur mit Hungersnöten oder Krankheitsüberträgern?

Und nebenbei kann man auch mal hören, dass sogar das Speichern von E-Mails Energie verbraucht, was die meisten erstaunt zur Kenntnis nehmen.

Der Verein Urban Gardening klärt über Sinn und Aufbau von Kompostmieten auf, anschließend werden sie aus Paletten gesägt und -zusammengeschraubt. Und das Café Noir kocht dazu Essen für alle.

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