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Trotz Preissteigerung

Biofleisch ist zu teuer für das Schulessen in Karlsruhe

Die Qualität des Essens in den Schulmensen ist in Karlsruhe ein Dauerthema. Der nächste Streit ist dabei bereits programmiert.

Eine internationale Initiative unter dem Dach der Vereinten Nationen berät in Paris, wie jedes Kind auf der Welt bis 2030 Zugang zu Schulmahlzeiten erhält.
Fleisch kommt in den Karlsruher Schulmensen nur ein- bis zweimal pro Woche auf den Tisch. Foto: Franziska Kraufmann/dpa

Der Preis für das Schulmittagessen steigt im kommenden Jahr von 3,50 auf vier Euro. Was die Kinder und Jugendlichen dafür auf den Teller bekommen, das ist am Mittwoch Thema im Schulbeirat. Nachhaltig produziertes Fleisch wird es definitiv nicht sein.

„Biofleisch würde zu einer erheblichen Preissteigerung führen“, heißt es in einer Informationsvorlage des Schul- und Sportamts. Es sei deshalb nicht vermeidbar, dass Caterer zur Preisoptimierung preisgünstiges Fleisch verwendeten und der Bioanteil beim Schulessen über die vegetarischen Zutaten erbracht werde. Besonders viel Fleisch wird in den Schulmensen aber aller Voraussicht nach auch künftig nicht angeboten.

An einem Tag steht ein Fleischgericht zur Auswahl, an einem anderen Tag im 14-tägigen Wechsel entweder ein Fleisch- und ein Fischgericht. Damit liege man in Karlsruhe in puncto Fleischgerichten sogar noch etwas über der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die pro Woche lediglich einmal Fleisch empfiehlt. In anderen Städten gebe es deutlich weniger Fleisch, steht in der Stellungnahme außerdem zu lesen. In Freiburg etwa gebe es an Grundschulen nur noch vegetarisches Essen.

Diskussionen über die Anzahl der Fleischgerichte pro Woche sind dabei programmiert. AfD-Stadtrat Oliver Schnell sprach sich bei einer Gemeinderatsdebatte über das Schulessen am 27. Juni bereits für mindestens ein Fleischgericht pro Tag aus.

Gemeinderat Karlsruhe fordert besseres Schulessen

Aus anderen Fraktionen wurden vor allem Rufe nach einer Qualitätssteigerung beim Schulessen stark. Mittagessen für Schüler sollte nicht nur nachhaltig präsentiert werden, so der Tenor mehrerer Gemeinderatsmitglieder, sondern es müsse vor allem gut schmecken.

Um die Qualität des Schulessens künftig besser zu überprüfen, soll bei der Essensvergabe für die beiden Drais-Schulen im kommenden Jahr ein Probeessen stattfinden. Anschließend sollen die Erkenntnisse evaluiert und dem Schulbeirat vorgestellt werden.

Karlsruher Schulessen wird wissenschaftlich untersucht

Die Qualität des Karlsruher Schulessens ist derzeit auch Thema von sechs Masterarbeiten an der Pädagogischen Hochschule (PH) Karlsruhe. Die Zufriedenheit der Schüler mit dem Mittagessen wird bei diesen Arbeiten ebenso untersucht wie die Bedeutung von Regionalität und Saisonalität für das Schulessen oder der Anteil des weggeworfenen Essens vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit.

Die Masterarbeiten wurden im Frühjahr 2023 ausgeschrieben, im März ging ein gemeinsamer Termin zur Themen-Koordination mit dem Schul- und Sportamt über die Bühne. Die Masterarbeit über die Essensatmosphäre und Raumgestaltung an Schulmensen ist nach Angaben des Schul- und Sportamts bereits fertig, an den anderen fünf werde noch gearbeitet.

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