Skip to main content

Besuchsverbot wird gelockert

Corona-Lage in Karlsruher Kliniken bleibt durch massive Personalausfälle angespannt

Stadt und Kliniken in Karlsruhe sehen den Höhepunkt der aktuellen Corona-Welle überwunden. Doch der drastische Ausfall von Personal macht den Kliniken zu schaffen.

Eine Krankenschwester läuft mit medizinischem Gerät auf der Corona «Normalstation» im SRH Waldklinikum. Hier werden derzeit 30 Covid-19 erkrankte Menschen versorgt. +++ dpa-Bildfunk +++
Die Karlsruher Kliniken und die Stadtverwaltungen rechnen damit, dass die Corona-Infektionszahlen bald abnehmen. Doch der massive Ausfall von Personal ist eine große Belastung. Foto: Bodo Schackow/dpa

Die Infektionszahlen bleiben zwar hoch, die Karlsruher Kliniken und die Stadtverwaltung gehen man aber davon aus, dass der Höhepunkt der aktuellen Corona-Welle überschritten ist. Der Druck auf die Kliniken bleibe jedoch hoch. Wie in den zurückliegenden Wellen werden die rückläufigen Inzidenz-Zahlen wohl erst mit einigen Wochen Verspätung an den Kliniken zu spüren sein.

Im Raum Karlsruhe befanden sich am Freitag insgesamt zwölf Corona-Patienten auf Intensivstationen, das waren zwei weniger als vor einer Woche. Doch die Zahlen schwanken täglich. Acht dieser Patienten mussten beatmet werden, in der Vorwoche waren es noch neun. Während die Zahlen am Städtischen Klinikum leicht zurückgehen, melden die ViDia-Kliniken eine leicht steigende Tendenz.

Für die hohen Belegungszahlen in den Corona-Normalstationen sorgen zunehmend Patienten, die mit „normalen“ Erkrankungen in die Kliniken kommen, bei denen dann aber zusätzlich eine Covid-Infektion festgestellt wird. Inzwischen treffe dies auf mehr als 50 Prozent der Fälle auf den Normalstationen zu.

Anders sieht es in den Corona-Intensivstationen aus, wo bei zwei Drittel der Patienten das Virus ursächlich für den schweren Krankheitsverlauf ist. Wie die Entwicklung hier weitergehen wird, sei schwer abzuschätzen, da die Zahl der Erkrankten in der Altersgruppe über 65 wieder ansteige.

Gesellschaft hat sich an hohe Infektionszahlen und Todesfälle gewöhnt

Nach wie vor gibt es aber die meisten Infektionen bei Kindern und Jugendlichen, mit in der Regel eher mildem Verlauf. Dies dürfte laut Martin Bentz, Direktor der Medizinischen Klinik III am Städtischen Klinikum, einer der Hauptgründe sein, weshalb sich die Gesellschaft an die hohen Infektionszahlen zu gewöhnen scheint.

Bedenklich sei aber, dass man sich an die 200 bis 250 Todesfälle täglich gewöhnt habe, wobei zwei Drittel dieser Todesfälle auf eine Corona-Infektion zurückzuführen seien.

Dass die Pandemie noch nicht vorbei ist, spüre man ganz besonders an den massiven Personalausfällen. Eine spürbare Besserung sei nicht in Sicht. Trotzdem wird ab kommender Woche das derzeit noch geltende Besuchsverbot an den Karlsruher Kliniken zumindest gelockert. Pro Tag wird dann ein Besucher pro Patient zugelassen, wobei die Besuche auf maximal eine Stunde begrenzt bleiben. Grundsätzlich muss ein tagesaktueller, negativer Corona-Test vorgelegt werden.

Für eine leichte Entspannung der Personalsituation dürfte der neue, proteinbasierte Impfstoff Novavax sorgen, der auch am Städtischen Klinikum verimpft wird. Die ersten 200 Termine sind bereits vergeben, ausschließlich an Menschen, die einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht unterliegen. In der kommenden Woche sind aber noch Termine frei.

Service

Verimpft wird der Novavax-Impfstoff auch im ECE-Center und im Kammertheater. Termine können auf www.impfen-ka.de gebucht werden.

nach oben Zurück zum Seitenanfang