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Festival in Kiew fällt aus

Karlsruher „Fest“-Macher helfen Opfern des Ukraine-Kriegs

In Karlsruhe feiern Musikfans bei „Das Fest“. In Kiew fällt das Altas-Festival wegen des Kriegs aus. Die dortigen Veranstalter bauen nun ein Hilfsprojekt auf – das Besucher in der Günther-Klotz-Anlage unterstützen können.

Das Fest in der Guenther-Klotz-Anlage,  Foto: Pfandspende fuer die Musiker / Events Ukraine
Einwurf am Getränkestand: Karlsruher „Fest“-Besucher können ihr Pfand für ein Hilfsprojekt in der Ukraine spenden. Foto: Jörg Donecker

Mit Künstlern wie Aurora aus Norwegen, Noga Erez aus Israel und Alma aus Finnland wollten Musikfans in Kiew im Juli feiern, wenige Tage bevor in Karlsruhe Seeed, Jan Delay und Co auf der Bühne am Hügel stehen.

In Zeiten des Kriegs fällt die Party in der Ukraine aus. Verschoben wegen des russischen Angriffs, verkünden die Macher des Atlas-Festivals – die nun Unterstützung von „Das Fest“ bekommen.

Die Besucher können in der Günther-Klotz-Anlage ihr Pfand spenden. Märkchen oder Becher können in Boxen an den Getränkeständen eingeworfen werden.

Wir feiern wieder. Andere können das leider nicht, und wir wollen sie nicht vergessen.
Martin Wacker, „Fest“-Cheforganisator

Das Geld fließt direkt an die ukrainischen Veranstalter, die nicht in Bands und Lautsprecher investieren, sondern Bedürftige mit Lebensmittel, Kleidung und Hygieneartikeln versorgen, wie „Fest“-Cheforganisator Martin Wacker erläutert. Er sagt: „Wir feiern wieder. Andere können das leider nicht, und wir wollen sie nicht vergessen.“

Seit März tauschen sich die Karlsruher mit dem Festival-Team in der Ukraine aus

Seit März stehe der für die Buchung der Hauptbühne verantwortliche Holger Jan Schmidt in regelmäßigem Austausch mit dem Atlas-Weekend-Booker Vladyslav Yaremchuk. „Es sind Menschen wie wir, die machen, was wir tun. Menschen, die Festivals genauso lieben wie wir“, betont das „Fest“-Team.

Dass das Festival in Kiew nicht stattfinden kann, sei früh klar gewesen. Stattdessen starteten die Verantwortlichen ein humanitäres Projekt. Zusammen mit ihren Kollegen von der „All-Ukrainian Association of Music Events“ riefen sie „MusicSavesUA“ ins Leben.

Auch Festivals aus Ungarn, Tschechien der Schweiz und der Slowakei helfen

In der Atlas-Area im Herzen von Kiew entstand schon im März ein Logistikzentrum für Hilfsgüter. Mittlerweile betreibt „MusicSavesUA“ zudem ein weiteres Logistikzentrum in Dnipro weiter im Osten des Landes – näher an den umkämpften Gebieten. Darüber hinaus gibt es eine Anlaufstelle weiter im Westen, wo Vertriebene aus den Kriegsgebieten Unterschlupf finden. Dort verfolge man unter anderem das Ziel, Künstler aufzunehmen und ihnen zu ermöglichen, weiter an ihrer Kunst zu arbeiten.

Im Zuge der Kooperation „Take a Stand“ für Menschlichkeit und Toleranz unterstützten weitere Festivals ihre Kollegen in Kiew: Das Sziget Festival in Ungarn, das Pohoda Festival in der Slowakei, Rock For People in Tschechien und Zermatt Unplugged in der Schweiz.

Wir wollen helfen, dass es bald 200.000 Euro werden, um noch mehr Menschen helfen zu können.
Martin Wacker, „Fest“-Cheforganisator

Wacker nennt Zahlen: Bis heute seien 180.000 Euro für die Arbeit von „MusicsavesUA“ gesammelt worden. Das Atlas-Team habe 376 Tonnen Hilfsgüter verarbeitet und ausgeliefert und damit über 19.000 Bedürftigen geholfen. Wacker gibt das Ziel bei der Pfandspende vor: „Wir wollen, dass es bald 200.000 Euro werden, um noch mehr Menschen helfen zu können.“

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