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Energieverbrauch

Funktionieren die Sparmaßnahmen in den Karlsruher Bädern?

Wasser, Strom, Fernwärme: All das ist deutlich teurer geworden. In Karlsruhe hat man darauf in den Bädern reagiert. Erfolgreich - oder doch nicht?

Sonnenbad Karlsruhe zum Thema Gas sparen.
Auswirkungen der Energiesparmaßnahmen: Das Sonnenbad ist normalerweise bis in den Advent hinein geöffnet. In diesem Jahr musste es bereits im Oktober schließen. Foto: Peter Sandbiller

Die Energiekrise schlug auch in den Karlsruher Frei- und Hallenbädern Wellen. Betroffen von den ausgerufenen Sparmaßnahmen war das Sonnenbad. Es musste bereits am 9. Oktober und damit deutlich früher als in den vergangenen Jahren schließen.

In der Summe haben sich die umgesetzten Maßnahmen offensichtlich positiv ausgewirkt. Vorläufige Zahlen, die Bäderchef Oliver Sternagel am Mittwochnachmittag im Bäderausschuss der Stadt vorstellte, sprechen jedenfalls dafür.

Nach den Ergebnissen des sogenannten Energiecontrolling sank der Wasserverbrauch in den Karlsruher Bädern im zu Ende gehenden Jahr um 14 Prozent im Vergleich zu 2019. Das war das letzte Jahr ohne pandemiebedingte Einschränkungen und eignet sich dementsprechend besser für einen Vergleich als 2020 und 2021.

In den Karlsruher Bädern konnte im Vergleich zu 2019 schon gespart werden

Auf die Gründe für den Rückgang ging Sternagel in der Sitzung nicht ein. Bei allen Zahlen für 2022 ist die Bilanz für das vierte, noch laufende Quartal hochgerechnet.

Ähnlich stark wie der Wasser- sank der Gasverbrauch. Hier geht Sternagel von einer Ersparnis von 12,3 Prozent im Vergleich zu 2019 aus, bei der Fernwärme lagen die Karlsruher Bäder um 9,5 Prozent unter dem damaligen Wert.

Maßnahmen zum Energiesparen waren unter anderem das Senken der Wassertemperatur in einigen Becken um bis zu zwei Grad Celsius. Handwaschbecken wurden soweit möglich nur mit Kaltwasser betrieben, Attraktionen wie Rutschen oder Massagedüsen waren nicht mehr rund um die Uhr im Betrieb.

Frühzeitig abgeschaltet wurden auf der Anlage des Sonnenbads die kleinere der beiden Saunen. Im Weiherhofbad in Durlach wurde nach der Revision ebenfalls die kleinere der beiden Saunen nicht hochgefahren. Im Fächerbad wurde im September das Außenbecken außer Betrieb genommen.

Gesenkt haben die Karlsruher Bäder in diesem Jahr auch den Stromverbrauch (minus 6,6 Prozent) sowie den von Flüssiggas (minus 2,2 Prozent). Sozialbürgermeister Martin Lenz (SPD) bezeichnete die Bäder in der Ausschusssitzung einmal mehr als „Teil der kommunalen Daseinsvorsorge“.

Im September war bekannt geworden, dass die Bäder 2022 rund 1,3 Millionen Euro mehr an Energiekosten bezahlen werden als 2019. Für 2023 erwarten die Bäderbetriebe Mehrkosten von 1,8 Millionen Euro im Vergleich zu 2022. „Das Ziel, bis 2035 CO2-neutral zu sein, können wir schaffen“, sagte Sternagel am Mittwoch „Dafür brauchen wir aber Geld.“

Der Bäderchef sagte weiter, dass die vergangenen drei Krisenjahre und die zurückgehenden Personalressourcen Auswirkungen hatten: „Teilweise sind wir da auf der Stelle getreten.“ Ihm sei wichtig, aus dem Reagieren herauszukommen und dafür mehr managen zu können, um die Ziele zu erreichen. „Aber wir können nicht besser werden, wenn Geld fehlt.“

2023 wird es geänderte Öffnungszeiten geben: So soll das Sonnenbad im kommenden Jahr erst am 1. April und die anderen Freibäder vor den Pfingstferien am 27. Mai öffnen.

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