Ein neues Veranstaltungsformat steht in Karlsruhe in den Startlöchern. Die Diversity-Ballnacht soll am 5. Oktober im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) stattfinden.
Geplant ist eine festliche Ballnacht für die gesamte LGBTQ-Community. LGBTQ steht für „Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transgender und Queer“. Damit sollen alle Geschlechtsidentitäten angesprochen werden, die von zweigeschlechtlichen und heterosexuellen Normen abweichen.
Initiatorin der Diversity-Ballnacht stammt aus Karlsruhe
Hinter der Idee der Diversity-Ballnacht steht Jennifer Kubach. Die 68-jährige, gebürtige Karlsruherin ist die Veranstalterin. Die Idee kam ihr beim Tuntenball in Dresden. „Ich selbst bin Transperson und war dort zu Gast“, erzählt sie im Gespräch mit dieser Redaktion. An dem Abend kam die Frage auf, wieso es keine gemeinsame Veranstaltung für die gesamte Community gibt, wieso jeder „sein eigenes Süppchen“ kocht.
Vorbild für die Veranstaltung ist der Regenbogenball in Wien. Die Veranstaltung soll „Vielfalt in all ihren Facetten“ feiern. Der nächste Regenbogenball findet am 25. Januar 2025 statt, dann zum bereits 27. Mal. An der Veranstaltung fasziniert Kubach, dass sich dort „selbst der Präsident und der Kanzler sehen lassen“. Und genau so eine Veranstaltung wünscht sich die Initiatorin auch für Deutschland.
Erlös soll gespendet werden
Wie auch der Wiener Regenbogenball soll die Diversity-Ballnacht im ZKM eine reine Benefizveranstaltung sein. Der komplette Erlös geht an den Förderverein zur Unterstützung der kinderonkologischen Abteilung des Städtischen Klinikums (FUoKK) und an das Zentrum für Sexuelle Gesundheit, Identität und Aufklärung (Zesia), die frühere Aids-Hilfe.
Schirmherrin der Veranstaltung wird Colette Rückert-Hennen, Mitglied des Vorstands der EnBW, sein. Grußworte sind unter anderem von Karlsruhers Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) geplant.
Dass ich dazu auch noch das ZKM gewinnen konnte, ist ein wahrer Glücksgriff.Jennifer Kubach
Initiatorin
Dass die Wahl auf Karlsruhe als Veranstaltungsort fällt, ist für die gebürtige Karlsruherin Kubach „naheliegend“. „Dass ich dazu auch noch das ZKM gewinnen konnte, ist ein wahrer Glücksgriff“, so die 68-Jährige.
Das ZKM bestätigt auf Nachfrage dieser Redaktion, dass es sich bei der Diversity-Ballnacht um eine Vermietung handelt. „Die Diversity-Ballnacht ist uns ein Anliegen“, heißt es aus der ZKM-Pressestelle.
Nach Informationen dieser Redaktion ist der Vertrag für die Vermietung am Mittwoch unterschrieben worden.
Annette Postel wird durch die Diversity-Ballnacht im ZKM führen
Die Karlsruher Ballnacht wird unter dem Motto „Tanz der Vielfalt“ stehen. Geplant ist „ein circa 1,5 bis zweistündiges Programm, unter anderem mit Annette Postel als Moderatorin und Showact“, wie Kubach verrät.
Weitere Acts werden unter anderem der Chor „RosaKehlchen“ aus Mannheim sein. Weiter zum Programm gehören Poetry-Slammer Kai Bosch, der bereits mit dem baden-württembergischen Kleinkunstpreis ausgezeichnet wurde sowie Blues-Harp-Spieler Paddy Schmidt und das Comedy-Pärchen Aurora deMeehl.
Nach dem offiziellen Programm wird eine Liveband aus Solingen mit insgesamt neun Musikern zum Tanz spielen.Jennifer Kubach
Initiatiorin
Doch auch der eigentliche Ball, also der Tanz, soll nicht zu kurz kommen. „Nach dem offiziellen Programm wird eine Liveband aus Solingen mit insgesamt neun Musikern zum Tanz spielen“, so Kubach.
Auch das ZKM wird ab Mitternacht für rund anderthalb Stunden seine Pforten für interessierte Ballgäste öffnen.
Bereits rund 100 Karten für die Diversity-Ballnacht am 5. Oktober sind laut Kubach bereits verkauft. „Und das ganz ohne Werbung“, so die Initiatorin. Geplant ist, dass ab Ende des Monats auch Straßenwerbung für das Event gemacht wird.
Insgesamt sollen rund 500 bis 550 Gäste, dazu noch geladene Personen, zur Ballnacht kommen. „Es muss natürlich auch Platz fürs Tanzen sein“, so Kubach.
Service
Karten und weitere Infos unter www.diversity-ballnacht.de.