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Einstige Soldaten-Kinder

Frühere „Karlsruher Ritter“ genießen den Nostalgiefaktor

Ehemalige Schüler der American Highschool in der Nordstadt tauschen sich auf Besuch in der alten Heimat untereinander aus

Ein Gruppenfoto zeigt die Alumnis der Karlsruher Knights, also ehemalige Schüler der American Highschool in der Karlsruher Nordstadt auf Besuch in der alten Heimat.
Alumni der „Karlsruher Knights“, einstige Kinder von US-Soldaten, treffen sich in ihrer alten Schule, der American Highschool in der Karlsruher Nordstadt. Foto: jodo-foto / Joerg Donecker Karlsruhe jodo-foto Karlsruhe

„Der Bodenbelag im Flur ist auch nach so vielen Jahren immer noch derselbe“, sagt Clarissa Walker und muss lächeln. Es scheint sie irgendwie zufrieden zu machen, dass sich gar nicht allzu vieles verändert hat in der American Highschool. Sie hat die Schule in der Nordstadt besucht und 1993 ihren Abschluss dort gemacht. Nun kehrte sie nach Karlsruhe zurück, um die Stadt und die Schule aus ihrer Jugendzeit wieder zu erleben.

Insgesamt 70 Alumnis, also Ehemalige der Schule, nahmen an dem Treffen der „Karlsruhe Knights“, der Karlsruher Ritter, teil. Es handelt sich um Kinder aus amerikanischen Soldatenfamilien, bei denen der Vater irgendwann zwischen den 1950er bis Mitte 1990er-Jahre in Karlsruhe stationiert war.

Insgesamt drei bis vier Jahre verbrachten die jungen Menschen gemeinsam mit ihren Familien in der Stadt. Dann zogen sie meist weiter, weil sie an einen anderen Stützpunkt versetzt wurden – eine Art Vagabunden-Leben.

Wir haben die Welt gesehen.
Chris Kyriakos
Organisator der Treffen der Karlsruher Knights

Doch genau das, sagt Chris Kyriakos, macht diese Militärkinder zu besonderen Menschen. Er organisiert die Treffen über eine Facebook-Gruppe: alle drei Jahre in einer Stadt in den Staaten, alle acht Jahre hier in Karlsruhe. „Wir haben die Welt gesehen“, weiß er.

Und: „Wir haben bei den Vergleichsprüfungen, die in Amerika in den achten Klassen stattfinden, immer besser abgeschnitten, als der Durchschnittsamerikaner“, sagt Kyriakos.

Woran sich alle ausnahmslos erinnern bei ihrem Schulbesuch, sind die vielen Reisen zu Sport-Events in ganz Deutschland. Weil es in den Staaten kein ausgeprägtes Sportvereinsleben gibt, spielen sich diese Aktivitäten alle an den Schulen ab.

Der Älteste hat seinen Abschluss 1966 in Karlsruhe gemacht

„Ich habe Basketball gespielt und wir waren viel unterwegs“, erinnert sich Frank Delima. Der 76-Jährige hat seinen Abschluss an der Karlsruhe American High School im Jahre 1966 gemacht. Er ist der älteste Teilnehmer an diesem Alumni-Treffen und lebt heute wieder in Amerika.

Robert Lehew ist Alumni aus dem Jahr 1982. „Das ist Heimat für mich“, sagt er gleich mehrfach mit Blick auf die Stadt. Verbunden ist das mit vielen Erinnerungen: Im Alter von 14 Jahren habe er bei Burger King in der Weststadt als Aushilfe gearbeitet. Die Filiale gibt es heute längst nicht mehr.

Höhepunkt des Besuchs am Samstagvormittag: der gemeinsame Gang durch das heutige Heisenberg-Gymnasium. Diese bezog nach der Highschool das Gebäude. Ein Mittagessen in der Mensa schloss sich an. Auch ein Ausflug nach Straßburg stand noch auf dem Programm.

Und Clarissa Walker? Die jüngste Teilnehmerin des Alumni-Treffens, das viel Nostalgie bot, blieb in Deutschland. Sie arbeitet als zivile Beschäftigte bei den Nato-Truppen, zuerst in Kaiserslautern und heute im bayerischen Grafenwöhr.

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