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Wohnen wird teurer

In den Karlsruher Mietspiegel soll künftig auch die Hitzebelastung einfließen

Die Stadträte beraten über die neue Veröffentlichung, die 2025 den Rahmen für die Mieten in Karlsruhe festlegen soll. Mit steigenden Temperaturen in den zentrumsnahen Bereichen rückt das Mikroklima mehr in den Vordergrund.

Eine S-Bahn fährt in der Karlsruher Oststadt in den U-Strab-Tunnel ein.
Stadtteile im Kernbereich Karlsruhes wie auf dem Foto die Oststadt sind gefragt. Das spiegelt sich in den Mietpreisen wider. Der Mietspiegel 2025 berücksichtigt diesen Aspekt mehr. Foto: Jörg Donecker

Zehn Prozent und mehr über die vergangenen zwei Jahre: Die Mieten steigen in Karlsruhe, in zentrumsnahen Stadtteilen noch viel mehr als am Stadtrand. Nun bereitet sich die Stadtverwaltung auf die Erstellung des Mietspiegels für das Jahr 2025 vor. Die Merkmale, nach denen Wohnungen und Häuser kategorisiert werden, werden regelmäßig erweitert. Auch für die Ausgabe 2025 kommt es zu einer Neuerung: Das Mikroklima rückt mit auf.

Die Stadt schreibt, dass künftig auch das Mikroklima vor Ort in die Preisbildung einbezogen wird. Bei der Sitzung des Karlsruher Hauptausschusses am Dienstagnachmittag werden die Stadträte darüber informiert. Weitere Merkmale, die laut Stadt relevant für die Preisermittlung sind, seien Lärmbelastung, die Lagequalität der Wohnumgebung sowie die Zentralität der Mietsache.

Mit den steigenden Temperaturen in den zentrumsnahen Bereichen rückt das Mikroklima mehr in den Vordergrund. Neben einer zeitgemäßen Dämmung, die Höchsttemperaturen in den Innenräumen nach unten drückt, spielt unter anderem auch die Bebauung in der näheren Umgebung eine Rolle.

Mikroklima in Karlsruhe wird nun mitberücksichtigt

Immer häufiger rückt daher das Mikroklima in Sachen Wohnqualität in den Fokus. Schon im vergangenen Jahr äußerte sich die Bürgergesellschaft der Südstadt besorgt über die Bauaktivitäten in dem von Sommerhitze am meisten geplagten Stadtteil.

Die Straßenzüge zwischen Rüppurrer und Ettlinger Straße gehören zu den Arealen, die von Bauinvestoren zur Nachverdichtung ausgeschaut werden. Schon im vergangenen Sommer erklärte die Vorsitzende der Bürgergesellschaft, Martina Hillesheimer, es brauche klare Regelungen für künftige Bebauungen.

Der Stadtteil gehört schon jetzt zu jenen, in denen über die vergangenen Jahre die Mieten um über 15 Prozent gestiegen sind. Nach einer Auswertung des Portals GeoMap des Immobiliendienstleisters RealEstatePilot lag der durchschnittliche Mietpreis in dem Stadtteil für Wohnungen von über 45 Quadratmetern im laufenden vierten Quartal 2023 bei 13,34 Euro pro Quadratmeter. Drei Jahre zuvor lag der Preis bei 11,42 Euro.

Mietsteigerungen von mehr als 15 Prozent

Auch in den anderen Stadtteilen sind die Mieten in den vergangenen zwei Jahren um zehn Prozent oder mehr nach oben geklettert. In der Südweststadt stiegen die durchschnittlichen Mieten von 10,57 Euro im vierten Quartal 2021 auf 12,30 Euro zwei Jahre später.

Für die Gesamtstadt hat RealEstatePilot eine durchschnittliche Miete von 12,41 Euro im laufenden Quartal ermittelt. Zwei Jahre zuvor lag dieser Wert noch bei 11,12 Euro.

Laut Immobilienexperten sind zum Teil die gestiegenen Kosten für den Immobilienkauf verantwortlich für gestiegene Mietpreise. Höhere Zinskosten und Kaufpreise der Immobilien und Wohnungen engten den Kreis potenzieller Immobilienkäufer ein – dafür werde der Mietmarkt immer gefragter.

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