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Verkehrsversuch

Karlsruher Süd-Nord-Achse Karlstraße ist ab 18. Juli in Teilen für Autos tabu

Für Autofahrer ist der nördliche Teil der citynahen Verbindungsachse Karlstraße in Karlsruhe ab dem 18. Juli keine Option mehr. Die Stadt sperrt den Abschnitt bis Ende Oktober. Fußgänger und Radler sollen ihn erobern.

Karlstraße mit Blick auf die Münze
Bislang dominieren Autos das Bild der Karlstraße. Ein Verkehrsversuch soll das nun ändern. Foto: Jörg Donecker

Die für viele Autofahrer gewohnte Route vom Süden über die Karlstraße in Richtung City endet ab Montag an der Kreuzung Amalienstraße. Die Stadt sperrt den folgenden Abschnitt bis zur Stephanienstraße für dreieinhalb Monate. 

Sie möchte in einem sogenannten Reallabor herausfinden, wie sich der Verkehr verändert und wie sich der öffentliche Raum neu verteilen lässt.

Karlstraße gesperrt: Ausnahmen für Anlieger, Krankenverkehr und Radler

Am 18. Juli beginnt in der Karlstraße ein Verkehrsversuch – Radler und Fußgänger bekommen mehr Platz
Am 18. Juli beginnt in der Karlstraße ein Verkehrsversuch – Radler und Fußgänger bekommen mehr Platz. Foto: BNN

In dem knapp 500 Meter langen Straßenabschnitt werden Parkplätze temporär umgewandelt. Auch Behindertenstellplätze und die bislang nahe dem Ludwigsplatz befindlichen Taxi-Stände werden in angrenzende Straßen verlagert. 

Übrig bleiben lediglich zwei Ladezonen, die ähnlich wie auf der Kaiserstraße vormittags zwischen 8 und 11 Uhr angefahren werden können. Vorgesehen ist außerdem eine Gasse, durch die etwa Anlieger, der Baustellenverkehr oder Krankentransporte fahren dürfen. Auch Radfahren bleibt auf dieser Achse mit maximal 20 Kilometern pro Stunde erlaubt. Zudem dürfen Radler in die Gegenrichtung zwischen Stephanienstraße und dem Abzweig zur Waldstraße in die Pedale treten.

Autofahrer müssen anders als bislang an der Ecke Karl- und Amalienstraße links in Richtung Mühlburger Tor abbiegen. Die Stadt empfiehlt als Ausweichroute auch die Reinhold-Frank-Straße. Eine Untersuchung, wie sich die Sperrung auf diese ohnehin stark belastete Nord-Süd-Verbindung auswirkt, ist Teil des Reallabors.

Neue Spielflächen, Fahrrad-Parkplätze und ein Leseraum in der Karlstraße

Die frei werdenden Flächen möchte die Stadt laut Konzeptentwurf aus dem März für verschiedene Zwecke nutzen. So ist an der Kreuzung Karl- und Stephanienstraße eine Veranstaltungs- und Spielfläche vorgesehen. Gastronomie und Einzelhandel sollen zusätzlichen Platz bekommen. Im Konzept stehen außerdem ein „Leseraum“ an der frischen Luft, Fahrrad-Stellplätze, Hochbeete und öffentliche Sitzmöglichkeiten.

Der Verkehrsversuch knüpft nahtlos an ein Reallabor an, das am 20. Juli im Passagehof zu Ende gehen wird. Dort hatte die temporäre Umgestaltung am 23. Mai begonnen. Zahlreiche Stimmen, unter anderem aus der Kommunalpolitik, fordern eine dauerhafte Veränderung.

In der nördlichen Karlstraße wünschen sich unter anderem die Grünen seit Jahren einen Abschied vom Durchgangsverkehr. Sie haben mehrere Anträge zu dem Thema eingebracht. Unter den Karlsruhern dürfte das Reallabor mehr Beachtung finden als das im Passagehof. Die Karlstraße gilt als wichtige Achse im innerstädtischen Verkehrsnetz. Sie stellt eine Verbindung vom Süden her zum Schlossvorplatz und zur Willy-Brandt-Allee her.

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