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Serie über ein spannendes Karlsruher Projekt

So entsteht ein Buch über Karlsruhe: Eva Klingler nimmt ihre Leser mit auf eine spannende Reise

Die bekannte Karlsruher Autorin lässt sich bei der Arbeit an ihrem neuen Werk über die Schulter schauen. Im Mittelpunkt steht ein Wohnhaus: das in der Leopoldstraße 7.

Das Gebäude Leopoldstraße 7 in der Innenstadt-West von Karlsruhe.
Das Gebäude Leopoldstraße 7 in der Innenstadt-West: Hier spielen die Geschichten, die die Karlsruher Autorin Eva Klingler für ihr neues Buchprojekt aufspüren wird. Foto: Rake Hora

Bücher über Stadtgeschichte sind langweilig und nur was für Leute, die im Archiv oder in der Bibliothek aufblühen? Mitnichten. (Stadt)-Geschichte mit den Menschen, die vor uns hier gewohnt haben, ist Teil unseres Lebens – egal, wie alt wir sind. Sie prägt uns und macht uns als „Karlsruher“, als „Badener“ aus.

Deshalb starten die BNN heute ein bislang einzigartiges Experiment. Die Redaktion begleitet Schritt für Schritt und für etwa ein Jahr die Entstehung eines Buches, das ein Stück Karlsruher Stadtgeschichte lebendig und greifbar macht. Wie das Werk dabei die ursprünglich geplante Form und auch den Inhalt verändert, das werden Sie, liebe Leserinnen und Leser, in den nächsten beiden Folgen lesen.

Eva Klinglers Krimis und Sachbücher spielen in der Region

Eva Klingler, Karlsruher Autorin und freie Mitarbeiterin bei den BNN, hat bereits viele Krimis und Sachbücher in der Region angesiedelt. Nun hat sie sich ein ehrgeiziges Projekt vorgenommen: Sie wird die Lebensgeschichten von Menschen nachzeichnen, die in einem ganz bestimmten Haus in Karlsruhe gelebt, geliebt, gelitten und gearbeitet haben.

Autorin Eva Klingler-Läufer
Autorin Eva Klingler-Läufer beschreibt in einer Serie, wie ihr nächstes Buch entsteht. Foto: Rake Hora

Gemeinsam mit ihr tauchen Sie ein in eine ferne und doch so nahe Welt. Etwa in die Gründerzeit. In die Weimarer Republik. In die Nachkriegszeit.

Doch wie kommt man überhaupt dazu, sich leidenschaftlich gerne in Adressbücher und alte Fotoalben zu vertiefen? Diese Frage wird sie Ihnen selbst beantworten.

Von jetzt an alle zwei, drei Wochen werden Sie regelmäßig mit der Autorin seufzen, schimpfen, sich freuen. Sie sehen, wie sie zum Handy greift und eine Nummer irgendwo in Deutschland wählt. Mit der Lupe ein altes Foto anschaut. Ins Archiv geht. Ein Telefonbuch durchstöbert.

Eines Tages wird das Buch über Karlsruhe zu kaufen sein

Sie werden ihr über die Schulter blicken und zusehen, wie das Buch wächst, das man eines Tages im BNN-Shop und in Buchhandlungen kaufen kann. Und vielleicht taucht auch der eine oder andere Hinweis eines interessierten Lesers darin auf… Vielleicht auch Ihrer, liebe Leserin, lieber Leser?

Eines Tages wird das Buch zu kaufen sein. Dafür braucht man aber erst einmal einen Verlag, der das Risiko auf sich nimmt, das Werk auszustatten und zu drucken. Heutzutage nicht einfach. Wie man so einen Verlag findet, wie die Zusammenarbeit aussieht – auch diese Erfahrung teilt die Autorin mit Ihnen. Und sie beantwortet auch die Frage, warum das Buch vielleicht hinterher ganz anders aussieht als jetzt gedacht.

Ach, übrigens, die Fotos. Die sind natürlich immer wichtig. Beisteuern wird sie in den Artikeln BNN-Hausfotograf Rake Hora. Und der hat Spaß dran und probiert aus, wie alles am besten aussieht und wie die Atmosphäre „rüberkommt“.

Doch alles auf Anfang. Ein Haus in Karlsruhe und seine Bewohner unter die Lupe zu nehmen – wie kommt man denn auf so eine verrückte Idee?

Eva Klingler will Geheimnisse aufdecken und seltsame Zufälle aufspüren

Von jetzt an spricht die Autorin selbst in der in einer Zeitung sonst nicht oft üblichen Ich-Form:

Das Ganze begann für mich mit dem Aufsatz von Heidi Schweikert, den ich im Internet fand, als ich ein bisschen über Karlsruher Straßen googelte. Alte Adressbücher hatten mich immer schon fasziniert. Heidi Schweikert? Der Name sagte mir zunächst nichts.

Die Autorin hatte einen gut lesbaren Text über das Wohnhaus Leopoldstraße Nummer 7 geschrieben, der mir gefiel. Sie hatte plastisch beschrieben, wie sich die Berufe, wie sich die Namen und wie sich die Lebensverhältnisse dieses großen Hauses am Leopoldplatz gewandelt hatten.

Und irgendwo in dem Text fiel der entscheidende Satz: Man müsste eigentlich genauer hinschauen, um zu beschreiben, was sich in 150 Jahren in dem Haus alles verändert hatte. Wie beispielsweise aus der Weißnäherin die Webdesignerin wurde. Warum der Leutnant mit dem prächtigen Adelstitel so bald wieder ausgezogen war?

Gleich zu Beginn erlebt die Autorin eine Überraschung

Spannend. Fand ich. Und wusste tief drin, dass ich das immer schon mal machen wollte: alte Adressbücher durchforsten, mich auf die längst verwischten Spuren von Leuten setzen. Vielleicht Geheimnisse entdecken oder seltsame Zufälle aufspüren. Und hier hatte jemand offenbar den gleichen Gedanken gehabt.

Ja, das war der Beginn. Ich schrieb also Heidi Schweikert an und erlebte eine Überraschung…

Die Serie

Wie entsteht ein Buch? Eva Klingler, Autorin und freie Mitarbeiterin der BNN, nimmt die Leser für etwa ein Jahr lang mit auf diesem spannenden Weg. Sie wird alle zwei, drei Wochen auf bnn.de und in der gedruckten Ausgabe schreiben, was sie bei ihren Recherchen erlebt. Das Buch, das in den kommenden Monaten Stück für Stück wächst, wird die Lebensgeschichten von Menschen nachzeichnen, die in dem Haus Leopoldstraße 7 am Leopoldplatz gelebt haben. Eva Klingler hofft dabei auch auf wertvolle Tipps und Hinweise aus der Karlsruher Bevölkerung. Wer sich beteiligen möchte, schreibt an redaktion.karlsruhe@bnn.de oder an die BNN-Stadtredaktion, Lammstraße 1-5, 76133 Karlsruhe. Bitte als Stichwort „Leopoldstraße 7“ angeben.

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