Skip to main content

Feier im Tollhaus

Jahresempfang der Stadt Karlsruhe: „Die Menschen sollen das Leben genießen“

Oberbürgermeister Frank Mentrup feiert mit 800 Gästen in Karlsruhe einen Abend mit viel Austausch. Seinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern gibt er etwas mit auf den Weg.

Indische Tanzgruppe beim Jahresempfang der Stadt Karlsruhe
Internationales Flair: Die indische Tanzgruppe Lasya Priya Fine Arts eröffnete den bunten Abend im Karlsruher Tollhaus. Foto: Jörg Donecker

Die Chancen stehen wohl sehr gut, dass Karlsruhe ein großartiges Jahr erleben wird. Zumindest hat die Stadt bei ihrem Jahresempfang am Mittwochabend im Kulturzentrum Tollhaus gewissen göttlichen Beistand aus Indien. Mitgebracht hat ihn die Tanzgruppe Lasya Priya Fine Arts in Form einer Ganesha-Figur.

Die im Hinduismus verehrte Gottheit steht für so ziemlich alles, was man gut brauchen kann: Glück, Erfolg, Weisheit, Reichtum. Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD), der von seinen Indien-Reisen die eine oder andere Ganesha-Figur mitbrachte, wird wohl vor allem bei der Haushaltsaufstellung öfter an den Gott denken.

Karlsruher Oberbürgermeister sieht Finanzen als große Herausforderung des Jahres 2023

In einem von SWR-Moderatorin Stephanie Haiber geführten Interview verrät Mentrup auf der Tollhaus-Bühne, dass er das Ringen um die Finanzen als große Herausforderung des Jahres sieht. Der Gemeinderat sei dynamisch und wolle gestalten.

Dennoch müsse aber aus Kostengründen manches zurückgefahren werden. Die Fragen aus der Sicht des Oberbürgermeisters: „Welche Prioritäten behalten, welche entwickeln wir? Und wo gehen wir einen Schritt zurück, weil wir uns nicht alles gleichzeitig erlauben können?“ Eingebracht wird der Haushalt im Juli, entscheiden darüber wird der Gemeinderat im November.

Endlich ist das wieder möglich!
Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe

Vor 800 Gästen ist Mentrup seine Freude über das große Fest anzumerken. Nach den Jahren der Verzweiflung, in denen man Menschen immer nur auf kleinen Bildern vor sich sah, schwärmt er beim Empfang vom wunderbaren Anblick der vielen Menschen im Saal: „Endlich ist das wieder möglich!“

Die Gäste sehen das offensichtlich genauso. Sie nutzen die Gelegenheit, in den Stunden außerhalb des offiziellen Programms bekannten und neuen Gesichtern zu begegnen und miteinander zu plauschen.

Mit einem Blick weit über Karlsruhe hinaus betont das Stadtoberhaupt, wie wichtig Kooperationen und Freundschaften aus seiner Sicht sind. Das habe man vor allem während der Corona-Pandemie gemerkt.

In Deutschland solle man bitteschön nicht so tun, als ob Entwicklungen anderswo nichts mit uns in Deutschland zu tun hätten. Mentrup fordert mehr internationale Zusammenarbeit und Verantwortung. Sich in die eigenen vier Wände zurückzuziehen, sei jedenfalls keine Lösung.

Frank Mentrups Vision: Qualifizierte Arbeitskräfte aus Indien anlocken

Karlsruhe sei immer erfolgreich gewesen, weil es offen war für andere, die hier ankamen. Das sagt Frank Mentrup auch im Hinblick auf seine Vision, hier einen „Hub“ (also eine Art Knotenpunkt) für Indien zu entwickeln. Dort gebe es genügend gut qualifizierte junge Menschen, die dort keine Beschäftigung finden. Hier jedoch werden absehbar immer mehr Arbeitskräfte fehlen.

Der Jahresempfang der Stadt Karlsruhe findet alle zwei Jahre statt. Geladen sind nach Angaben der Stadt Repräsentanten der Stadtgesellschaft beispielsweise aus Politik, Wirtschaft, Behörden Kultur, Kirchen, Justiz oder Bürgervereinen sowie Bürgerinnen und Bürger.

Jahresempfang der Stadt Karlsruhe mit OB Mentrup im Tollhaus.
Zeit zum Austausch: Die Gäste nutzten die Gelegenheit, mit anderen Karlsruherinnen und Karlsruhern ins Gespräch zu kommen. Foto: Jörg Donecker

Eine begrenzte Anzahl von Karten gab es für Interessierte an der Rathauspforte. Da der Schwerpunkt in diesem Jahr auf Internationalität lag, wurden laut Rathaus auch internationale Kulturvereine eingeladen, zudem Akteure, die bei der Ökumenischen Vollversammlung mitwirkten sowie Feuerwehrleute, die im Ahrtal geholfen haben.

Seinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern gibt der Oberbürgermeister etwas auf den Weg: Die Menschen sollten zwar den Ernst der Situation begreifen, aber auch das Leben genießen, empfiehlt er – „nicht leichtsinnig, aber doch mit einer gewissen Leichtigkeit“.

nach oben Zurück zum Seitenanfang