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Sonderausstellung

80er-Jahre-Schau im Schloss geht in den Endspurt – E.T. bleibt in Karlsruhe

E.T. und Alf sind da, und vieles weiteres mehr gibt es zu entdecken. Noch wenige Tage läuft im Karlsruher Schloss die Sonderausstellung zu einem schillernden Jahrzehnt.

Blick in die Ausstellung „Die 80er – sie sind wieder da“ im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe
Eine Zeitreise in die 80er-Jahre können Besucher noch diese Woche im Badischen Landesmuseum unternehmen. Diese Jugendzimmertür steuerte ein Bürger bei, sie war nicht von Anfang an Teil der Ausstellung. Foto: Rake Hora

Zurück in die Zukunft? Von wegen! Selbst in die Gegenwart wollen viele Karlsruher nicht zurück: Immer wieder fragen Besucher des Badischen Landesmuseums nach einer Verlängerung der Ausstellung „Die 80er – sie sind wieder da“.

Doch die Schau im Schloss geht definitiv in den Endspurt: Noch bis einschließlich Sonntag, 25. Februar, ist die Zeitreise möglich.

„Einige Leihgaben sind von anderen Häusern angefragt“, erklärt Kuratorin Brigitte Heck. Und tatsächliche laufe die 80er-Jahre-Schau mit acht Monaten schon überdurchschnittlich lang. Rund 70.000 Besucher waren bisher da. „Damit gehört die Ausstellung zu den fünf erfolgreichsten der vergangenen 30 Jahre“, sagt Heck. E.T. und Co schlagen aber nicht Ramses: Die Sonderausstellung zum göttlichen Herrscher am Nil lockte von Dezember 2016 bis Juni 2017 rund 100.000 Besucher.

Extralange 80er-Jahre-Schau in Karlsruhe

So lange wie die 80er-Schau war bisher keine große Sonderausstellung im Schloss zu sehen, berichtet Heck. Und noch etwas anderes ist Neuland für das Museum: Die Ausstellung veränderte sich, weil Bürger seit der Eröffnung immer wieder neue Leihgaben beisteuerten.

Das nachgebaute Jugendzimmer beispielsweise füllte sich seit der Eröffnung der Ausstellung im Juni 2023 beträchtlich. Neu hinzugekommen sind beispielsweise ein Scout-Schulranzen, die Spielekonsole „Donkey Kong“, die Plüschfigur Alf oder gestreifte Karottenhosen. „52 Bürger haben uns Objekte überlassen. Jeder, der sich meldete, war mit Herzblut dabei“, erzählt Heck.

Da ist zum Beispiel eine Jugendzimmertür, von oben bis unten mit Aufklebern versehen. „Ein Herz für Kinder“ ist dort zu finden, ebenso die Botschaft „Umweltschutz? Na Logo!“. „Ein Mann baute diese Tür in seinem Elternhaus bei Bremerhaven aus“, erzählt Heck. Dieses Objekt wird nach dem Ende der Ausstellung Teil der Sammlung des Museums. Auch E.T. wird in Karlsruhe bleiben, wie Heck verrät.

Doch das allermeiste geht zurück an die Leihgeber, darunter Prominente wie Steffi Graf, Frank Elstner und Klaus Meine. Drei Monate soll es dauern, bis die Goldmedaille von Olympia, die Wetten-Dass-Lampe, die Lederjacke, aber auch all die anderen Leihgaben zurück bei ihren Besitzern sind.

Am Mittwoch strömen immer neue Besucher in die Ausstellung. Sie reisen durch ein Jahrzehnt, befassen sich mit Politik, Abrüstung, mit Klimaschutz, Musik oder Alltagsgegenständen. Am Kiosk entdecken viele, die schon mal im vergangenen Sommer da waren, Neues.

Eine Frau aus Mühlburg hat unter anderem eine größere Auswahl an Seifenpackungen gebracht, von „banner extra“ bis „frische Ja“. Die Leihgeberin kam Ende der 1980er-Jahre aus dem Osten Deutschlands nach Karlsruhe, erzählt Heck.

Badisches Landesmuseum schließt mehrere Jahre

Ein Mann aus dem Schwarzwald hat Fotos zur Verfügung gestellt, die ihn in den 80ern als Prince-Double zeigen. Ritter Sport präsentiert zwei Tafeln Voll-Nuss in Designs von einst. Und auch ein Toshiba-Rechner und ein frühes AEG-Handy haben es in die Ausstellung geschafft.

Und jetzt? Kommt bald die Show zu den 90ern? Nein, sagt Heck. Ab Juli werden im Schloss Skulpturen von Myriam Schahabian gezeigt, um Müll geht es ab Dezember bei einer Schau der Volontäre des Landesmuseums. Im September 2025 wird das Badische Landesmuseum für eine Generalsanierung dann mehrere Jahre schließen.

Die Schau trifft einfach den Nerv der Zeit.
Eckart Köhne
Museumsdirektor

Zukunftsmusik – noch geht es schließlich noch um die 80er Jahre. Die haben nach Überzeugung von Direktor Eckart Köhne eine besondere Magnetwirkung: „Viele der Besucherinnen und Besucher waren zum ersten Mal überhaupt im Karlsruher Schloss beziehungsweise wieder einmal im Museum.“ Er sagt: „Die Schau trifft einfach den Nerv der Zeit. Das Jahrzehnt holt die Menschen bei ihren persönlichen Erfahrungen ab und bewegt auch eine jüngere Generation.“

Gastkurator der Ausstellung war Martin Wacker, der als Geschäftsführer der Karlsruhe Marketing und Event GmbH sonst unter anderem „Das Fest“ und die Schlosslichtspiele verantwortet. „Für mich war das hier eine neue Rolle“, sagt Wacker. Und weiter: „Es war eines der beglückendsten Projekte der vergangenen Jahre.“

Aus Sicht von Heck tat Wacker mit seinem Team viel dafür, dass das 80er-Gefühl in die Stadt schwappte: Bei den Schlosslichtspielen ließ die Künstlergruppe Maxin10sity im Beitrag „80’s Flash“ Zauberwürfel, Pac-Man und bunte Regenbogenfarben auf der Schlossfassade leuchten. Und in der Karlsruher Innenstadt grüßte die poppig-punkige Dekade auf den Schaufenstern mit Bildern des Hannoveraner Fotografen Burkhardt ED Rump.

Service

Die Schau „Die 80er – sie sind wieder da“ im Karlsruher Landesmuseum ist bis einschließlich Sonntag, 25. Februar, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet zwölf, ermäßigt neun Euro. Es gibt Überblickführungen, die am Samstag und Sonntag jeweils um 15 und 16 Uhr starten. Am Sonntag startet um 11 Uhr zudem ein Rundgang unter der Überschrift „Der Traum von der Wiedervereinigung“.

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