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Titel für Badisch Bühn

Karlsruher Mundarttheater erhält Auszeichnung „Badener des Jahres“

Der Verein „Bund Freiheit statt Baden-Württemberg“ hat erstmals nach der Pandemie wieder den „Badener des Jahres“ gewählt. Die Auszeichnung geht an die Badisch Bühn in Karlsruhe.

Theaterschild
Das Mundart- und Volkstheater Badisch Bühn in Karlsruhe gibt es seit 40 Jahren. Foto: Klaus Müller

Mit großer Mehrheit sprach sich die Jahreshauptversammlung des Vereins „Bund Freiheit statt Baden-Württemberg“ (B.F.s.B.W.) dafür aus, dass 2022 die Badisch Bühn sich mit dem Titel Badener des Jahres schmücken darf.

Dass sich der B.F.s.B.W. nicht immer ganz ernst nimmt, dass er mitunter augenzwinkernd das Badische Schild vor sich herträgt, ist eine Sache.

Eine andere die Kür zum Badener des Jahres – ein durchaus ernstgemeintes Unterfangen, um Menschen, Einrichtungen und Institutionen, die sich ums „Badische“ kümmern, zu würdigen und auszuzeichnen.

Theater leistet Beitrag zur „Badischen Identität“

Was damit konkret gemeint ist, gemeint sein könnte, lässt sich auch in der Begründung nachlesen, warum dem Mundarttheater die Auszeichnung zuteil wird: „Die Schauspieler/innen sowie alle anderen Aktiven der Badisch Bühn leisten seit 40 Jahren einen bedeutenden Beitrag zur Wahrung, Verbreitung und Weiterentwicklung der Badischen Identität.“

Die offizielle Ehrung soll in den kommenden Wochen erfolgen. Und zwar, tat Vereinspräsidentin Ingrid Müller kund, bei einer Aufführung der Badisch Bühn für die B.F.s.B.W.-Mitglieder.

Apropos Präsidentin. Eigentlich handelt es sich dabei um „das Präsident“. Im Ernst. Lange bevor überhaupt jemand ans „Gendern“ gedacht habe, sei dies schon Thema im Verein gewesen, klärte der frisch gewählte stellvertretende Geschäftsführer, Michael Obert, auf.

Ingrid Müller im Amt bestätigt

Geschlechtsneutral ist in der Satzung eben die Rede von „das Präsident“. Weiterhin im Amt bleibt nach den Neuwahlen Ingrid Müller. Gleiches gilt für ihren Stellvertreter, Rüdiger Homberg.

Zum neuen Geschäftsführer wählte die gut besuchte Versammlung Markus Künstler, der überdies recht launig durch den Versammlungsabend führte.

Rund 500 Mitglieder zählt der B.F.s.B.W., 1977, das jedenfalls wird gerne kolportiert, aus einer Bierlaune heraus gegründet. Auflösen will sich der Verein unter anderem erst dann, wenn Baden wieder selbständig sein sollte.

Was das angeht, dürften sich die meisten Vereinsmitglieder, etliche im doch fortgeschrittenen Alter, noch sehr lange ihres Vereinslebens erfreuen.

Titel kann auch an Nicht-Badener gehen

Alljährlicher Höhepunkt des B.F.s.B.W. ist die Vergabe des Titels Badener des Jahres. Coronabedingt musste darauf 2021 verzichtet werden.

Bevor es zur Abstimmung in der Hauptversammlung über die Titelvergabe kommt, wird der potentielle Aspirant darüber informiert und gefragt, ob er überhaupt den Titel annehmen wolle.

Bislang sagte nach Auskunft des Präsidiums ein Anwärter ab: 1996 der SC Freiburg, der sich damals mehr international als badisch sah. Der Titel kann laut Homberg übrigens auch an Nicht-Badener vergeben werden: „Da sind wir sehr flexibel.“

Ein Württemberger freilich findet sich bislang nicht unter einem „Badener des Jahres“.

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