Teilweise wurden bereits Bodenbeläge und Türen herausgerissen, veraltete Sanitäranlagen und Heizkörper sind ebenfalls schon entfernt worden: Obwohl erst an diesem Donnerstag der offizielle Startschuss für die Sanierungsarbeiten im Sybelcentrum für Kinder- und Jugendhilfen gefallen ist, sind die Abbrucharbeiten bereits in vollem Gange.
„Vor 107 Jahren, ebenfalls an einem Septembertag, wurde das Haus, das damals ein stattlicher Neubau war, eröffnet“, sagt Martina Warth-Loos, Geschäftsführerin der Heimstiftung Karlsruhe, des Trägers der Einrichtung. „Nun ist eine Generalsanierung nötig, um moderne und zeitgemäße Strukturen zu schaffen für die Kinder und Jugendlichen, die hier betreut werden.“
Alle Leitungen und die Heizungsanlage müssen modernisiert werden
Die Sanierungsarbeiten, deren Kosten sich auf rund 23,5 Millionen Euro belaufen, stehen unter dem Motto „Hier wird Zukunft gebaut“. So müssen zum Beispiel alle Decken überarbeitet werden, damit sie den Brandschutzbestimmungen und den statischen Anforderungen genügen. Auch alle Wasser- und Elektroleitungen sowie die Heizungsanlage müssen modernisiert werden. „Und natürlich wird der Raumzuschnitt an die moderne Pädagogik angepasst“, erklärt Warth-Loos.
Die Bauarbeiten haben im Südflügel, in der Augartenschule, begonnen. Die Schüler sind bis zum Abschluss der Arbeiten, im Sommer 2022, in der Kimmelmannschule untergebracht. Das Hauptgebäude, es beherbergte die stationären und teilstationären Gruppen, soll bis Frühjahr 2023 fertig sein. Bis dahin leben die Jugendlichen im ehemaligen Seniorenzentrum Klosterweg. „Unser Zeitplan ist sehr sportlich, aber wir sind zuversichtlich, ihn einzuhalten“, so Warth-Loos.
Spendenprojekt „Keine kalten Füße“ ist bereits im November 2017 gestartet
Bereits im November 2017 wurde das Spendenprojekt „Keine kalten Füße“ gestartet. Schirmherr ist Oberbürgermeister Frank Mentrup. Er, Martina Warth-Loos und Soraya, eine der Schülerinnen des Sybelcentrums, gaben diesen Donnerstag, mit dem Entrollen eines Baustellenbanners, den Startschuss für die Bauarbeiten.
„Bei dem Spendenprojekt geht es nicht nur darum, Geld zu sammeln, sondern vor allem darum, viele Menschen einzubinden, die sich für eine bessere Zukunft von Kindern und Jugendlichen einsetzen“, so Mentrup. „Es ist ein Projekt der Stadtgesellschaft, in das sich Sponsoren einbringen, aber auch Zeitspender, die ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen“, meint der OB.
„Unser Ziel ist es, mit der Aktion drei Millionen Euro einzusammeln“, sagt Warth-Loos. Bisher kamen rund 1,2 Millionen Euro zusammen. „Mit diesen zusätzlichen Mitteln wollen wir für die Jugendlichen mehr Komfort schaffen“, erklärt sie und nennt ein gutes W-LAN und eine gute digitale Ausstattung und gute Möbel als Beispiele. „Die Jugendlichen sollen sehen, dass sie wertgeschätzt werden.“