Skip to main content

40 Jahre Engagement

Karlsruherin Gisela Konrad-Vöhringer erhält Bundesverdienstkreuz

Gisela Konrad-Vöhringer engagiert sich seit 40 Jahren für Menschen- und Frauenrechte sowie gegen Rechtsradikalismus. Die Karlsruherin hat dafür das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik erhalten.

Oberbürgermeister Frank Mentrup (links) und Staatssekretärin Ute Leidig (rechts) überreichten Gisela Konrad-Vöhringer (Mitte) das Bundesverdienstkreuz.
Gisela Konrad-Vöhringer (Mitte) hat von Oberbürgermeister Frank Mentrup (links) und Staatssekretärin Ute Leidig (rechts) das Bundesverdienstkreuz überreicht bekommen. Foto: Jörg Donecker

Eine ganz besondere Ehrung ist Gisela Konrad-Vöhringer im Haus Solms zuteil geworden. Die Karlsruherin, die sich seit Jahrzehnten für Menschen- und Frauenrechte sowie gegen Rechtsradikalismus einsetzt, hat das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik erhalten.

Mit Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) und Baden-Württembergs Staatssekretärin Ute Leidig (Grüne) fanden sich für die Frau des verstorbenen Bürgermeisters Norbert Vöhringer (SPD) gleich zwei Laudatoren.

„Sie setzen sich seit über vier Jahrzehnten für eine demokratische und solidarische Zivilgesellschaft und unser Gemeinwohl ein“, sagte Mentrup. Im Zentrum des Wirkens der Geehrten stünden die freiheitlich-demokratischen Werte, eine gerechte Weltordnung und ein friedliches Europa. Wie aktuell diese Themen seien, zeige der völkerrechtswidrige Krieg auf die Ukraine.

Der Rathauschef nannte Beispiele des ehrenamtlichen Wirkens. 1981 hatte Konrad-Vöhringer das erste autonome Frauenhaus in der Fächerstadt gegründet. 2010 rief sie die Bürgerinitiative „Zivilcourage“ mit ins Leben. Nach dem Tod ihres Mannes 2014 gründete sie die „Gesellschaftspolitische Initiative Norbert Vöhringer“. „Grenzen überwinden und den Ausgleich suchen, ist ihr Motor, Ehrenamt ihre Lebensaufgabe. Ohne sie wäre unsere Stadt nicht, was sie ist: weltoffen und friedlich“, schloss Mentrup.

Den Verdienstorden im Namen des Bundespräsidenten überreichte anschließend Ute Leidig. Sie nannte drei Kernpunkte des Schaffens der Geehrten: der Schutz von Frauen vor Gewalt, Frieden und Freiheit sowie die Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus.

Laudatorin bezeichnet Konrad-Vöhringer als Vorbild für die Gesellschaft

„Diese Auszeichnung ist eine sichtbare Anerkennung ihrer herausragenden Leistung für das Gemeinwesen. Ihr Handeln ist geprägt von der Verantwortung für eine freie Gesellschaft“, so Leidig.

Die frühere Karlsruher Stadträtin nannte auch die Gründung des Arbeitskreis Leben (AKL) für Menschen in existenziellen Krisen, die Schaffung eines sicheren Rückzugsortes für Kinder und Frauen sowie das Netzwerk gegen Rechts als Meilensteine. Die Staatssekretärin charakterisierte Konrad-Vöhringer als „einen Menschen, der hin- und nicht wegschaut“. Und: „Sie sind ein Vorbild für unsere Gesellschaft“, fügte sie hinzu.

Die Geehrte selbst bedankte sich für die wertschätzenden Worte, erinnerte aber auch daran, dass ihr Wirken ohne ihre Mitstreiter so nicht möglich gewesen wäre. „Ich bedanke mich bei all denen, die mich auf meinem Weg begleitet und mitgeholfen haben. Ich als Person hätte sonst nichts erreicht.“

Sie bedankte sich auch bei „starken Frauen“, unter anderem bei der frühere Bürgermeisterin Heinke Salisch, die an der Feierstunde teilnahm. Die Ordensträgerin nannte als Inspirationsquellen ihren Vater, der sich auch in Nazi-Bedrängnis nicht korrumpieren ließ, ihre Mutter für ihren Mut und ihre Unerschrockenheit sowie ihren verstorbenen Gatten für dessen politische Glaubwürdigkeit.

nach oben Zurück zum Seitenanfang