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Wiedereröffnung im April 2025

Kein Zutritt: Wieso die Grabkapelle in Karlsruhe in diesem Jahr geschlossen bleibt

Unter anderem die Särge der badischen Großherzöge sind in der Karlsruher Grabkapelle zu finden. Doch diese öffnet erst 2025 wieder. Wieso das so ist.

Die Großherzogliche Grabkapelle Karlsruhe ist das Mausoleum des Hauses Baden und steht im Fasanengarten am Klosterweg.
Die Großherzogliche Grabkapelle Karlsruhe ist das Mausoleum des Hauses Baden und steht im Fasanengarten am Klosterweg. Foto: Achim Mende/Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Traditionell im Frühling beginnt in der Großherzoglichen Grabkapelle im Hardtwald die neue Saison.

Wer in diesem Jahr das Kulturdenkmal besichtigen und etwa einen Blick auf die Särge der badischen Großherzöge werfen will, wird in die Röhre schauen. Die Grabkapelle bleibt in dieser Saison geschlossen.

Großherzogliche Grabkapelle in Karlsruhe wird saniert

Der Grund ist eine umfassende Sanierung. Diese sei bereits im vergangenen Jahr begonnen worden, wird nun aber fortgesetzt und ausgeweitet. Schwerpunkt der Arbeiten ist die Sanierung der mit Kupferblech eingedeckten Dächer.

Diese stammen überwiegend noch aus der Entstehungszeit, wie Martina Nagel vom Karlsruher Amt Vermögen und Bau auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilte. Vermögen und Bau ist zuständig für die Sanierungsarbeiten.

In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Wassereinbrüchen in das Gebäude.
Martina Nagel
Vermögen und Bau

„In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Wassereinbrüchen in das Gebäude“, so Nagel weiter. Bei einer Begehung seien dann zahlreiche undichte Stellen und Holzschäden aufgefallen, die repariert werden müssten. Zum einen wird es hier Klempnerarbeiten geben. Diese sollen unter anderem der Erneuerung der Dachdeckung dienen, so Vermögen und Bau.

Außerdem gibt es Zimmerarbeiten. Diese sind notwendig, da das Holz an den Dächern nicht nur morsch, sondern auch von Pilzen befallen ist. „In der Maßnahme erfolgt die sicherheitstechnische Ertüchtigung entsprechender Dachbereiche“, so Martina Nagel.

Die Gerüststellung im Zeitraum der Dachsanierung biete zudem die Gelegenheit, weitere notwendige Arbeiten auszuführen.

Auch die Fassade der Grabkapelle wird restauriert

So sollen auch Schädigungen an der Sandsteinfassade repariert werden. Außerdem werden Schäden an den historischen Gläsern ausgebessert. Diese seien vor allem durch Vandalismus entstanden.

Dass bei den Arbeiten besonderes Fingerspitzengefühl gefragt ist, liegt auf der Hand. Die Großherzogliche Grabkapelle gilt nach Paragraf 12 Landesdenkmalschutzgesetz als ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung. „Die Arbeiten werden in enger und konstruktiver Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege ausgeführt“, versichert Nagel.

Klar ist auch, dass Bauarbeiten in dieser Größenordnung Geld kosten. Vermögen und Bau schätzt die Bauwerkskosten auf rund 2,5 Millionen Euro. Gleichzeitig seien es die ersten größeren Sanierungsarbeiten in den vergangenen Jahrzehnten.

„Zumindest in den letzten 20 Jahren fanden keine größeren Sanierungsarbeiten, nur kleinere Bauunterhaltungsmaßnahmen, statt“, so Nagel.

Ab April 2025 ist die Grabkapelle wieder geöffnet

Auswirkungen auf die Grabstätten werden die Sanierungsarbeiten derweil nicht haben, wie die Pressestelle der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg auf Nachfrage mitteilte.

Unklar ist indes jedoch noch, ob sich die Sanierungskosten auch auf die Eintrittspreise in der kommenden Saison auswirken. Diese Frage sei noch nicht geklärt worden. Zuletzt zahlten Erwachsene drei Euro Eintritt.

Zur neuen Saison, im April 2025, soll die Grabkapelle dann wieder für Besucherinnen und Besucher öffnen.

Einblick in die Gruft der Grabkapelle mit Särgen.
So sieht es im Inneren der Grabkapelle aus. Das Ausflugsziel bleibt jedoch vorerst geschlossen. Foto: Günther Bayerl/Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Die Großherzogliche Grabkapelle wurde 1888 von Großherzog Friedrich I. von Baden und seiner Frau Luise in Auftrag gegeben. Auslöser war der Tod des Sohnes Ludwig Wilhelm, der im Alter von 22 Jahren starb. Die Großherzogsfamilie wünschte sich einen Ort, um in Stille und privat trauern zu können.

Seit 1946 liegen die ursprünglich in der evangelischen Stadtkirche beigesetzten Familienmitglieder des Hauses Baden ebenfalls in der Grabkapelle. Heute finden sich dort etwa die Särge von Großherzog Friedrich I. und seiner Frau Luise, Großherzog Friedrich II. oder Großherzogin Hilda.

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