Skip to main content

Ausstellung im Gotteshaus

Katholische Kirche informiert über ihre Pläne in der Karlsruher City

In der Karlsruher Innenstadt hat die katholische Kirche in den nächsten Jahren viel vor. In St. Stephan gibt es dazu jetzt Informationen.

Forum Sankt Stephan, Ausstellung Architekturpläne
Blick in die Zukunft: Die katholische Kirche präsentiert in St. Stephan ihre Pläne für die anstehenden baulichen Veränderungen. Foto: Rake Hora

Auf der Stellwand in der Nähe der Opferkerzen nimmt die Zukunft Gestalt an: Das Pfarrhaus neben St. Stephan ist verschwunden, an seiner Stelle steht ein flacher Pavillon.

Und zwischen Ständehaus und Gothaer Haus geht es durch Rundbogen hinein in ein neues Kirchenforum, in dem es wieder einen Veranstaltungssaal gibt. In einer kleinen Ausstellung in St. Stephan zeigt die katholische Kirche, was sie baulich im Herzen von Karlsruhe vor hat.

„Wir setzen auf maximale Offenheit“, erklärt Volker Deck von der Geschäftsführung der Gesamtkirchengemeinde. Deshalb wird in der Schau auch nicht nur der Siegerentwurf vom Karlsruher Architekturbüro baurmann.dürr gezeigt.

„Wir hatten eine Obergrenze von neun Entwürfen. Und wir präsentieren in dieser Schau alle“, erklärt der bei der Kirche für das Immobilienmanagement zuständige Oliver Fischer.

Großprojekt der Kirche in Karlsruhe

Ein Kirchenbesucher nimmt sich Zeit. Vor jeder Tafel bleibt er stehen. „Dass der Stephanssaal weg soll, ist für mich komisch“, räumt der Mann ein. Seinen Namen will er nicht nennen.

Mit dem Großprojekt hat er sich beschäftigt. „Ich kann schon verstehen, dass die Räume nicht mehr den heutigen Erfordernissen entsprechen.“

Es zieht durch die Fenster, es regnet durchs Dach, energetisch ist der 1979 fertiggestellte Bau nicht auf der Höhe der Zeit: Fischer nennt Probleme des Bestands. Doch selbst wenn diese behoben würden, entspräche die Raumaufteilung nicht mehr den heutigen Erfordernissen. Deshalb will die Kirche den Bau neben der Kirche inklusive Stephanssaal abbrechen. Fallen wird ebenso das vorwiegend von der Stadt genutzte Parkhaus.

Stadt Karlsruhe soll profitieren

Kirchenbesucherin Ursula Fijol ist skeptisch: „Alt ist doch nicht schlimm.“ Sie wäre eher für den Erhalt des Bestands. Die Kirche hat diese Option prüfen lassen, versichert Deck.

„Doch ökologisch und finanziell spricht alles für den Neubau.“ Für den erwartet die Kirche aktuell Kosten in Höhe von 24 Millionen Euro. Die Stadt soll ebenfalls profitieren: Direkt neben dem Ständehaus wird sie einen Grundstücksstreifen erhalten. Geplant ist, dort die Kinder- und Jugendbibliothek anzusiedeln.

Die Kirche selbst hat einen Zeitplan: „Unser Ziel ist es, im Jahr 2026 den Neubau an gleicher Stelle zu beziehen“, sagt Deck. Die Ideen für dieses neue „Forum St. Stephan“ waren unterschiedlich, wie auf den Tafeln zu sehen ist. Ein Entwurf erinnert ein wenig an das Kolosseum in Rom.

Anderes kommt nüchterner daher. Mal ist viel Glas im Spiel. Auf Sandstein setzt der Siegerentwurf. Und weil die Außentreppen in den Keller wegfallen, wirkt der Durchgang größer. Der Wachter-Brunnen rückt damit ins Herz eines neuen Platzes in der Ständehausstraße.

Pfarrhaus von St. Stephan im Blick

Große Unterschiede gab es im Wettbewerb beim Umgang mit dem aus dem Jahr 1952 stammenden Pfarrhaus – in dem schon länger kein Priester mehr wohnt.

Einige Architekten wollten zumindest die tragenden Wände und Decken erhalten. Das Siegerbüro setzt auf Abriss und Neubau. Dieser Weg ist inzwischen beschlossen. In einem Entwurf erinnert der Neubau an dieser Stelle ein wenig an eine Sporthalle. Ein Architekt zeichnete einen wuchtigen Bau, andere setzten dezentere Akzente.

Hinter Glasscheiben wurden von den Planern Musiker eingezeichnet, große Sonnenschirme deuten außen Gastronomie an. „Ein Café wäre eine Option auf dem Platz“, sagt Fischer.

Die Entscheidung zugunsten von baurmann.dürr fiel einstimmig, berichten die Verantwortlichen. Und in St. Stephan gibt es nicht nur Pläne zu sehen. Die neue Anordnung wird ebenso über ein Modell erläutert. „Hier verändert sich wirklich etwas“, sagt ein Kirchenbesucher.

Service

Die Schau in St. Stephan ist bis 2. Mai zu den üblichen Kirchenöffnungszeiten zu besichtigen. In der Regel ist sie damit von 8 bis 18 Uhr zugänglich.

nach oben Zurück zum Seitenanfang