Es ist vor allem eines an diesem Montagnachmittag auf der Südtangente: laut. Das wäre nun nichts Besonderes, denn das ist es ja quasi immer auf der vielbefahrenen Verbindungsstrecke zwischen der Rheinbrücke und den Autobahnen 5 und 8.
Hinzu kommt aktuell aber noch der Lärm, der von der Generalsanierung des Edeltrudtunnels ausgeht. Die befindet sich seit einigen Tagen in der heißen Phase – verbunden mit Einschränkungen für den Verkehr in beide Richtungen.
Der Verkehr muss bis Ende September jeweils mit halbseitigen Sperrungen rechnen. Derzeit steht in Richtung Osten nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Diese Sperrung – aktuell auf der Südseite – nutzen die bis zu 40 Arbeiter, um beispielsweise den Straßenbelag zu erneuern, das Tunnelbauwerk instandzusetzen oder die Betonwände abzustrahlen.
Den geeigneten Zeitpunkt gibt es nie
„Es ist die Hauptaorta unserer Verkehrsverbindungen, da können wir nicht einfach drauf los bauen“, so Baubürgermeister Daniel Fluhrer (parteilos) mit Blick auf die Schwierigkeit, den geeigneten Zeitpunkt zu finden, eine solch sensible Maßnahme auf einer der zentralen Routen in der Stadt durchführen zu können.
Und vermutlich gibt es ihn nie, diesen geeigneten Zeitpunkt. Immerhin aber lassen die Sommerferien weniger Verkehr vermuten.
„Wir haben bisher keine Schleichverkehre durch die angrenzenden Stadtteile feststellen können“, so Martin Kissel, Leiter des Tiefbauamts. So habe es etwa Befürchtungen gegeben, die Nürnberger Straße in Dammerstock könnte zur Ausweichroute werden. Das sei aber nicht eingetreten.
Rund 40 Millionen Euro werden für die Gesamtmaßnahme eingesetzt. „Das sind täglich über 100.000 Euro, die wir hier verbauen“, rechnet Bürgermeister Fluhrer vor. Und vieles davon bleibt für den Autofahrer auf der Südtangente verborgen.
So wurden beispielsweise sämtliche Leitungsschächte erneuert – am Ende werden es 24 Kilometer Leerrohre sein. Der Tunnel wird außerdem sicherheitstechnisch erneuert – inklusive des Baus eines neuen Betriebsbereichs.
Bauarbeiten sollen bis zum Frühjahr gehen
Nach Angaben der Karlsruher Stadtverwaltung liegt das Projekt bisher im Zeitplan. Die Maßnahme soll bis zum kommenden Frühjahr abgeschlossen sein. Der Verdacht auf einen Weltkriegs-Blindgänger am Schwarzwaldkreuz hat sich nach Angaben von Tiefbauamts-Leiter Kissel erhärtet.
Noch aber ist nicht klar, ob es sich tatsächlich um einen solchen handelt. Eine genauere Untersuchung soll Anfang September erfolgen. Erst danach wird klar sein, ob es zu einer Entschärfung mit möglicherweise damit verbundenen Evakuierungen in Teilen angrenzender Stadtteile kommen könnte.