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Module auf dem Kiosk-Dach

Das Karlsruher Sonnenbad nutzt jetzt Photovoltaik

Im Zuge der Energiekrise rückten schnell Bäder in den Blick. Im Karlsruher Sonnenbad wird jetzt in mehr Nachhaltigkeit investiert.

Freundeskreis Sonnenbad investiert in eine Photovoltaik-Anlage - auch in der Hoffnung auf wieder längere Öffnungszeiten
Mit einem symbolischem Knopfdruck haben (von links) Bäderchef Oliver Sternagel sowie Roswitha Boehringer und Bernd Antritter vom Freundeskreis Sonnenbad am Donnerstag die Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen. Foto: Rake Hora

Das Karlsruher Sonnenbad nutzt Sonnenenergie: Der Freundeskreis hat eine Photovoltaik-Anlage gekauft und in Betrieb genommen. Montiert wurden die 72 Module auf dem Kiosk-Dach. „Wir zeigen uns solidarisch“, sagt die Freundeskreis-Vorsitzende Roswitha Boehringer – die in der Folge das Thema Öffnungszeiten nochmals zur Diskussion stellt.

Karlsruher Sonnenbad soll am 9. Oktober schließen

Im Zuge des Ukrainekriegs und der damit aufgekommenen Energiekrise wurde die sonst extralange Badesaison verkürzt. Statt wie sonst Mitte Februar öffnete die Anlage dieses Jahr am 31. März. Und am 9. Oktober und nicht wie früher am ersten Advent ist dann Schluss. „Wir würden uns zumindest eine Öffnung den gesamten Oktober über wünschen“, so Boehringer. Im Frühjahr sei ein um zwei Wochen vorgezogener Start schön. Boehringer versichert: „Wir sind nicht maßlos.“

Wie erhofft, gestalten wir die Zukunft.
Martin Lenz
Sportbürgermeister

Sportbürgermeister Martin Lenz (SPD) kann sich dagegen nicht vorstellen, dass eine Verlängerung in die kalte Jahreszeit hinein darstellbar ist. „Wir wissen um den hohen Verbrauch im Herbst.“ Vor einem Jahr habe man sich auf den Weg gemacht, die Krise mit Maß und Ziel zu meistern. Dabei gehe es auch um die Frage, was ökologisch verantwortbar ist. „Wie erhofft, gestalten wir die Zukunft“, so Lenz. Man packe an und investiere.

Über Spenden und Sponsoren finanzierte der Freundeskreis die knapp 80.000 Euro teure Anlage. Auf dem Dach der Umkleiden und Duschen gibt es ebenfalls Module. „Diese sind aber Teil des Solarparks der Stadtwerke“, erläutert Karlsruhes Bäderchef Oliver Sternagel. Grundsätzlich nutzt das Sonnenbad Fernwärme. Sternagel fasst es zusammen: „Es besteht weiter das Ziel der Stadt, 20 Prozent Energie einzusparen.“

Suche nach weitere Flächen für Photovoltaik

Ansätze für mehr Nachhaltigkeit gab es bei den Bädern hingegen schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine. „Wir fangen nicht erst jetzt mit solchen Maßnahmen an“, so Sternagel. Im Europabad wird beispielsweise abgebadetes Wasser für die Toilettenspülung genutzt. Auf Photovoltaik setzt man im Turmbergbad. Für sämtliche Dächer sei geprüft, ob solche Module dort möglich seien.

Der Freundeskreis macht sich bereits Gedanken, wo auf dem Gelände des Sonnenbades noch Platz wäre. Das Dach der Toilettenanlage käme vielleicht infrage, meint Boehringer. Auch eine Modernisierung der Anlage auf dem Dach der Umkleiden kann sie sich vorstellen. Die jetzt installierte Anlage ist 140 Quadratmeter groß und sei eine nachhaltige Investition, die sich in sechs bis sieben Jahren amortisieren soll. Und realisiert wurde alles schneller als zunächst gedacht: Erstmals sprachen der Freundeskreis und Bäderchef Sternagel im Oktober 2022 über das Photovoltaik-Projekt.

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