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Kontrolle nach Beschwerde

Verdorbene Lebensmittel: Karlsruher Lokal landet auf der Ekelliste

Bei Google-Bewertungen kommt das Karlsruher Lokal Sangam auf 4,5 von fünf möglichen Sternen. Doch Lebensmittelkontrolleure stellten Hygienemängel fest.

Eine Mitarbeiterin des Staatlichen Veterinäruntersuchungsamts entnimmt in einem Labor eine sterile Probe von Geflügelfleisch
Die Lebensmittelkontrolleure der Stadt Karlsruhe schauen regelmäßig in Gaststätten vorbei. Foto: Bernd Thissen/dpa

Erneut ist eine Gaststätte in Karlsruhe auf der sogenannten Ekelliste gelandet. Der Betrieb musste nach der Kontrolle kurzzeitig schließen. Es handelt sich um das indische Restaurant Sangam in Mühlburg. Dort stellten die Mitarbeiter der Lebensmittelüberwachung „erhebliche Hygienemängel“ fest, wie es in dem online veröffentlichten Bericht heißt.

Lebensmittelbehälter und Küchenutensilien wie Nudelholz, Pizzaschneider, Messer, Hackbeil und Messbecher, aber auch Gewürzboxen seien massiv verunreinigt gewesen. In der Küche und im Lager habe man „augenscheinlich verdorbene Lebensmittel“ wie Gemüse, Obst und Kräuter gefunden.

Stadt Karlsruhe spricht von Gesundheitsgefahr

Weiter heißt es: „In den Kühlschubladen wurde zubereitetes und frisches Fleisch in altverschmutzten Behältnissen aufbewahrt.“ Die Lebensmittelkontrolleure bringen zu Protokoll: „Sowohl das Frischfleisch als auch das zubereitete Fleisch waren angetrocknet. Dem Fleisch entströmte ein unangenehmer Geruch.“

Nach Überzeugung der städtischen Mitarbeiter stellten die vorgefundenen Hygienemängel eine Gefahr für sämtliche im Betrieb hergestellten Speisen dar: „Die Verwendung verdorbener Lebensmittel birgt eine Gesundheitsgefahr für die Verbraucher.“ Das in der Kaiserallee 86 ansässige Lokal wurde zeitweise geschlossen.

Die Kontrolle fand am 6. Februar statt. Am 7. Februar waren die Mängel beseitigt, das Lokal durfte wieder öffnen. Auf der öffentlich für jeden einsehbaren Ekelliste landete die Gaststätte erst im März. Aufgrund der bürokratischen Abläufe dauert die Veröffentlichung stets einige Zeit.

Frau des Lokal-Betreibers erklärt sich

Die Frau des Betreibers versichert im Gespräch mit dieser Redaktion: „Die Kontrolleure kommen mindestens einmal im Monat zu uns, und es war immer alles in Ordnung.“ Am 3. Februar habe sie ein Kind bekommen, am 6. Februar sei sie aus der Klinik entlassen worden. „Mein Mann war mit mir beschäftigt“, erzählt die Frau. Dennoch sei er auf dem Weg ins Lokal gewesen, um dort sauberzumachen und Sachen wegzuwerfen. „Aber leider war da schon das Ordnungsamt da.“

Die Kontrolle erfolgte dem Online-Eintrag zufolge nach einer Beschwerde. „Es wurde uns nicht gesagt, von wem die kam“, berichtet die Frau des Besitzers. Sie sagt: „Es ist schade, wenn wir jetzt Kunden verlieren.“ Seit September 2022 betreibe ihr Mann das Lokal. Bei Google hat es 315 Bewertungen und kommt im Schnitt auf 4,5 von fünf möglichen Sternen.

Aktuell vier Betriebe auf der Ekelliste

Auf der Ekelliste an den Pranger gestellt werden Betriebe, in denen es massive Verstöße gegen die Vorgaben gibt. Die Einträge bleiben ein halbes Jahr online. In Karlsruhe stehen aktuell vier Betriebe auf der Ekelliste: Neben dem Sangam sind das der chinesische Imbiss Chen Ji in der Scheffelstraße, das syrische Schahbaa in der Karlstraße und Chef-et Grill & Steak in der Kaiserstraße.

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