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Persönliche Gründe

Direktorin verlässt Karlsruher Stiftung Forum Recht

Nach gerade einmal drei Jahren kehrt Henrike Claussen Karlsruhe den Rücken. Der Mängelbericht des Bundesrechnungshofes habe dabei keine Rolle gespielt, heißt es bei der Stiftung.

Seit drei Jahren ist Henrike Claussen Direktorin der Stiftung Forum Recht. Nun verlässt sie aus persönlichen Gründen Karlsruhe und wechselt ins Rheinland.
Die Stiftung Forum Recht steht vor personellen Veränderungen. Gründungsdirektorin Henrike Claussen geht von Bord. Foto: Stefan Jehle

Die Stiftung Forum Recht mit Sitz in Karlsruhe und einem weiteren Standort in Leipzig muss sich an ihrer Spitze personell neu aufstellen. Die bisherige Direktorin Henrike Claussen verlässt zum 30. September die im Jahr 2019 vom Deutschen Bundestag gegründete Institution auf eigenen Wunsch, wie die Stiftung mitteilte.

Claussens Bitte nach einer vorzeitigen Beendigung ihres Vertrags habe das Kuratorium in dieser Woche zugestimmt. Nun wolle man „schnellstmöglich eine geeignete Nachfolgeregelung in den Blick nehmen“, hieß es weiter.

Stiftung Forum Recht: Bundesrechnungshof rügt Defizite und Mängel

Vor wenigen Wochen erst hatte der Bundesrechnungshof in einem umfangreichen Prüfbericht diverse Defizite und Mängel festgestellt. Unter anderem wurde der Stiftung vorgeworfen, dass die Programminhalte noch hinter der Machbarkeitsstudie von 2017 liegen würden, zudem fehle es auf der Fachebene an juristischer Kompetenz und es werde der Standort Leipzig vernachlässigt.

Das Kuratorium der Stiftung forderte daraufhin das Direktorium auf, „die benannten Punkte umgehend aufzugreifen und abzustellen“ und den Aufbau der Stiftung voranzutreiben.

Nach Angaben der Stiftung habe die Entscheidung Claussens „grundsätzlich nichts“ mit dem Bericht des Rechnungshofes zu tun. Den Ausschlag hätten vielmehr „persönliche Gründe“ gegeben. Sie verlasse die Stiftung, „um sich einer neuen Aufgabe in ihrer Heimat im Rheinland zu widmen“.

Claussen kam 2020 nach Karlsruhe

Claussen hatte ihr Amt im September 2020 angetreten. Zuvor leitete die Historikerin das Memorium „Nürnberger Prozesse“ in Nürnberg. Die Vorsitzende des Kuratoriums und Präsidentin des Bundesgerichtshofes (BGH), Bettina Limperg, würdigte die Arbeit der Gründungsdirektorin. Sie habe „mit großem Engagement“ den organisatorischen und programmatischen Aufbau der Institution vorangetrieben und „damit Grundlagen für das Forum Recht geschaffen“. Dafür gebühre ihr „großer Dank“.

Claussen sprach von einer gleichermaßen herausfordernden wie bereichernden Aufgabe, „die in den aktuellen Zeiten des Vertrauensverlustes in den Rechtsstaat wichtiger denn je ist“. Bis zum 30. September werde sie daran „mit voller Kraft“ arbeiten.

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