Ein verdächtiger Gegenstand hat am Montagmorgen zu einem größeren Polizeieinsatz beim Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe geführt. Wie ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage dieser Redaktion sagte, habe die Poststelle des BGH per Scanner einen metallischen Gegenstand aufgespürt. In der Folge ging gegen 10.30 Uhr der Alarm bei der Polizei ein.
Die Mitarbeiter verließen die Poststelle in der Herrenstraße. Dort öffneten Experten das verdächtige Paket. „Es enthielt einen Bilderrahmen, der von Nägeln zusammengehalten wurde“, so der Polizeisprecher. Der Verdacht auf einen gefährlichen Gegenstand habe sich also nicht bestätigt.
BGH-Pressesprecher Kai Hamdorf erklärt: „Dieses Paket war nicht an uns adressiert und ist irrtümlich bei uns angekommen.“ Es habe sich um sogenannte Gefangenenpost gehandelt.
Erhält ein Gefangener Post oder verschickt selbst welche, werde diese durch die Staatsanwaltschaft kontrolliert. Das gerahmte Bild, das ein Gefangener an eine Privatperson außerhalb des Gefängnisses schicken wollte, landete dann aus Versehen beim BGH und nicht bei der Staatsanwaltschaft.
Vorfall am Bundesgerichtshof in Karlsruhe: Bombendrohungen häufen sich
Eine Bombendrohung gegen das in der Herrenstraße angesiedelte Gericht habe es nicht gegeben, betont die Polizei. Grundsätzlich besteht derzeit erhöhte Wachsamkeit. In den vergangenen Tagen häufen sich bundesweit Bombendrohungen unter anderem gegen Schulen.
Letzte Woche war auch die Karlsruher Drais-Schule betroffen. Am Sonntag wurde nach einer Bombendrohung der Stuttgarter Hauptbahnhof zeitweise geräumt. Beobachter gehen von einem Zusammenhang mit dem Krieg gegen Israel aus.