Skip to main content

Vertrag gekündigt

Online-Petition will Schließung des Oberwaldbads in Karlsruhe-Rüppurr verhindern

Die Diskussionen um das Oberwaldbad in Rüppurr gehen weiter. Klaglos wollen viele Karlsruher das Ende des Traditionsbads nicht hinnehmen.

Oberwaldbad
Die Zukunft des Oberwaldbads im Wohnstift Rüppurr steht nach dem angekündigten Rückzug des Betreibers in den Sternen. Foto: Rake Hora

Eine Online-Petition mit bereits über 2.300 Unterzeichnern sowie ein Antrag und eine Anfrage an den Gemeinderat: Die mögliche Schließung des Oberwaldbads wird in der Karlsruher Bevölkerung und der Kommunalpolitik nicht klaglos hingenommen.

Auch zahlreiche Zeitungsleser wandten sich in den vergangenen Wochen an die Redaktion und warben für den Fortbestand des Hallenbads im Wohnstift Rüppurr.

Ende November hatte der Sportverein PS Karlsruhe angekündigt, seinen Vertrag für den Betrieb des Bades mit dem Wohnstift Karlsruhe zum 31. Juli 2024 zu kündigen. Als Grund nannte PSK-Geschäftsführer Felix Banz gegenüber der Redaktion das fehlende Bekenntnis der Stadt für die Unterstützung des Vereins bei künftigen Investitionen.

Online-Petition wirbt für Erhalt des Karlsruher Oberwaldbads

Die Online-Petition wurde von Daniel Roman Lott auf dem Portal change.org in die Wege geleitet. „Das Bad mit seinen drei Kurzbahnen, einer Sauna und einem Dampfbad ist nicht nur für den Schulsport und die Vereine essenziell, sondern auch ein wichtiger Ort für die Rheuma-Liga“, begründet Lott seinen Vorstoß.

Die Lage im Süden des Stadtgebiets mache es zu einem unersetzlichen Angebot für Leute, denen der Zugang zu anderen Bädern erschwert sei.

Als „besorgniserregend“ bezeichnet Lott in der Petition den Umstand, dass die Stadt Karlsruhe eine Übernahme des Bads aus Kostengründen ablehne und gleichzeitig über eine halbe Milliarde Euro in Prestigeprojekte wie den Umbau des Badischen Staatstheaters investiere.

Die SPD-Fraktion des Gemeinderats fordert die Stadtverwaltung in einem Antrag auf, für den Betrieb des Oberwaldbads umgehend ein Konzept erstellen und dem Gemeinderat vorzulegen.

Das Konzept soll offenlegen, wie viele Betriebszuschüsse in den kommenden Jahren notwendig sind, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Außerdem soll eine technische Bestandsaufnahme gemacht und daraus ein Investitionsplan abgeleitet werden. Diskutiert werden soll der Antrag laut einem Vorschlag der Stadtverwaltung am 28. Juni im Bäderausschuss.

Stadt Karlsruhe beziffert jährlichen Zuschuss auf 300.000 Euro

Ein paar Zahlen gab das Bäderdezernat aber bereits auf eine CDU-Anfrage zur Zukunft des Schulschwimmens in Rüppurr bekannt. Die jährlichen Unterhaltungskosten für Instandsetzung und Energie werden dabei mit 300.000 Euro beziffert, dazu kämen in den kommenden zehn Jahren noch 400.000 Euro für die Sanierung der Schwimmbadtechnik.

Genutzt wird das Bad derzeit vor allem vom Betreiber PSK für Schwimm- und Gesundheitskurse sowie montags, dienstags und freitags von den vier Rüppurrer Schulen und der Grundschule Bulach für den Schwimmunterricht.

Das Schulschwimmen könnte laut dem Bäderdezernat in anderen Bädern stattfinden, montags und freitags im Durlacher Weiherhofbad und dienstags im Fächerbad. Im Europabad stünden derzeit nur vereinzelt freie Beckenzeiten an anderen Wochentagen zur Verfügung

Für den Transfer der Kinder können Sonderbusse zur Verfügung gestellt werden, teilt die Stadt weiter mit. Die Kosten für die zusätzlichen Busse seien mit 38.000 Euro pro Schuljahr deutlich geringer als der jährliche Zuschuss für das Oberwaldbad.

nach oben Zurück zum Seitenanfang